Nachhaltige Kleidung für Babys und Kinder

Babys und Kleinkinder sind besonders empfindlich und müssen gut geschützt werden – auch durch die richtige Kleidung. Gerade weil sich Gefahren oft nicht sofort erkennen lassen, ist nachhaltige Babykleidung heute wichtiger als je zuvor. Viele herkömmliche Textilien enthalten Gift- und Schadstoffe, die in den Körper gelangen können. Da das Immunsystem kleiner Kinder noch nicht vollständig ausgebildet ist, können sie solche Belastungen kaum abbauen. Nachhaltige Mode schützt also nicht nur die Gesundheit der Kinder, sondern auch die Umwelt.

Unsichtbare Gefahren in Kinderkleidung

Viele Eltern achten beim Kauf von Kinderkleidung vor allem auf Robustheit und einen günstigen Preis – verständlich, denn Kinder wachsen schnell und die Kleidung muss einiges aushalten. Doch neben Haltbarkeit und Kosten sollten Herkunft und Materialzusammensetzung ebenso eine Rolle spielen. Denn in vielen Textilien stecken gesundheitsschädliche Stoffe wie krebserregende Farbstoffe, Pestizide oder Weichmacher.

Besonders kritisch sind Kleidungsstücke, die direkt auf der Haut getragen werden – etwa Schlafanzüge, Unterwäsche  oder Socken. Giftige Rückstände können so über Stunden hinweg in den Körper gelangen und langfristig Schäden verursachen. Da Babys noch keine Abwehrstoffe gegen solche Substanzen besitzen, sind sie besonders gefährdet. Allergien und Hautreizungen zählen dabei noch zu den harmloseren Folgen.

Marken sind kein Garant für Qualität

Ein bekannter Markenname schützt leider nicht vor Schadstoffen. Greenpeace fand bereits 2012 heraus, dass selbst bei großen, internationalen Modelabels oft bedenkliche Chemikalien in Kinderkleidung stecken – besonders bei farbenfrohen und bedruckten Textilien. Preis und Marke sind also kein verlässliches Zeichen für Schadstofffreiheit.

Dabei profitieren nicht nur die Kinder von schadstofffreier Kleidung: Auch die Umwelt wird geschont. Viele Giftstoffe entstehen bereits bei der Produktion und gelangen ungefiltert in Flüsse und Seen. Beim Baumwollanbau kommen zudem häufig Pestizide zum Einsatz, die zwar Pflanzen schützen, aber das ökologische Gleichgewicht stören. Selbst in europäischen Gewässern lassen sich inzwischen Rückstände dieser Chemikalien nachweisen.

Wie man nachhaltige Baby und Kinderkleidung erkennt

Nachhaltig produzierte Textilien sind oft schwer allein am Namen zu erkennen, doch es gibt hilfreiche Prüfsiegel. Das Label „Öko-Tex® Standard 100“ steht für auf Schadstoffe geprüfte Produkte. Der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) vergibt ebenfalls Siegel für umweltfreundlich und fair hergestellte Kleidung – das Symbol mit einem orangefarbenen Kreis kennzeichnet geprüfte Textilien, das „IVN Best“-Siegel (blauer Kreis) steht für besonders hohe Standards.

Doch auch Siegel sind kein absoluter Schutz. Achte zusätzlich auf Hinweise wie „knitterfrei“, „separat waschen“ oder „vor dem ersten Tragen waschen“ – solche Kennzeichnungen deuten oft auf eine chemische Behandlung hin. Und: Kleidung, die extrem günstig angeboten wird, kann kaum nachhaltig produziert sein.

Second-Hand: Gut für Kind und Umwelt

Auch Second-Hand-Kleidung ist eine gute und nachhaltige Wahl. Da sie schon mehrfach getragen und gewaschen wurde, sind viele Schadstoffe bereits ausgewaschen. Zudem wachsen Kinder so schnell, dass gebrauchte Kleidung meist noch in sehr gutem Zustand ist. So profitieren sowohl die Gesundheit deines Kindes als auch die Umwelt.

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Quelle: Redaktioneller Beitrag, Ki unterstützt

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