Nils

Momo e. V. engagiert sich für

Nils

Liebe Leser,

wir von Momo e.V. haben eine Einladung des Vereins Philip Julius e.V. erhalten zu einem ganz besonderen Event, für ein ganz besonderes Kind: Nils!

Dieser Einladung sind wir selbstverständlich nachgekommen und haben uns sehr gefreut, dass wir ein Teil dieser Veranstaltung zu diesem besonderen Anlass sein durften. Es war unglaublich schön und bemerkenswert zu sehen, wie viele Menschen zusammengekommen sind, um diesem besonderen Kind eine Freude zu machen. Wir von Momo e.V. werden auch weiterhin mit viel Engagement und Sensibilität Kinder und – nicht zu vergessen – auch Geschwisterkinder sowie Eltern unterstützen, um ihr Leben ein bisschen bunter und fröhlicher zu machen. Lesen Sie nachfolgend den Beitrag, der uns, der Momo-Redaktion, zur Verfügung gestellt worden ist, und mit dem wir das gesamte Projekt von Philip Julius e.V. unterstützen.

Wünsch Dir was,

Nils

In einem Porsche über den Hockenheimring fahren – für Nils, 10 Jahre, ist das die größte Freude. Ein autoverrückter Junge – eigentlich nicht ungewöhnlich. Doch Nils ist schwerstbehindert und befindet
sich seit acht Jahren im Wachkoma.

Ihren Sohn in einem Porsche Sportwagen sitzen zu sehen, treibt Mutter Sabine Höger die Tränen in die Augen. „Ich kann es nicht fassen, so habe ich mein Kind seit Jahren nicht erlebt.“ Seit Nils im Alter von zwei Jahren in einen Gartenteich fiel, befindet sich der Junge im Wachkoma. Reaktionen
zeigt er kaum, nur der Klang eines Porsche-Motors lässt ihn aufhorchen. Deshalb träumten seine Eltern
davon, ihren Sohn einmal mitzunehmen zu einem Porsche-Event.

Nun steht Nils im Rollstuhl am Rande der Rennstrecke und fast ist ein Lächeln in seinem ansonsten eher reglosen Gesicht zu erkennen. Er lauscht, konzentriert sich, versucht zu fokussieren. Auf dem Hockenheimring ist es laut. In den Boxen wird noch geschraubt, gemessen, getestet. Auf der Strecke sind bereits die ersten Fahrzeuge unterwegs. Die Motoren dröhnen, Bremsen quietschen. In der Luft hängt der schwere Geruch von Öl und verbranntem Gummi. Nils ist ganz in seinem Element.

In einer Rennpause ist es endlich soweit. Nils wird von seinem Papa in das Leading Car gehoben. Dank eines speziell auf seine Körperform angepassten Lagerungssystems kann Nils, der keine Körperspannung hat, gut im Rennwagen sitzen. Sein Fahrer Carsten Dreses lässt den Motor noch einmal richtig aufheulen, bevor er mit Nils, seinem ungewöhnlichen Beifahrer, eine Runde über die eigens für diese Fahrt gesperrte Rennstrecke startet.

Im Auto: Kinderarzt Dr. Markus Stiletto und Sabine Höger, Nils Mutter. Dass ein Arzt mit dabei ist, das war dem Team von Porsche wichtig, als es von Nadine Bauer die Anfrage erhielt, einen schwerstbehinderten Jungen zu einem Rennen einzuladen. Die Geschäftsführerin des Philip-Julius-Vereins hatte sich persönlich dafür eingesetzt, dass der Traum der Familie Höger in Erfüllung geht.
„Es war eine sehr ungewöhnliche Bitte, und nachdem wir lange darüber debattiert haben, ob das machbar ist, haben wir uns dafür entschieden, es einfach möglich zu machen“, sagt Bastian Schramm, Marketingchef von Porsche Deutschland. Er ist persönlich zum Hockenheimring gekommen und angesichts des Glücks in den Augen aller Familienmitglieder ist er froh, seine Unterstützung zugesagt
zu haben.

Martina Lange von Momo e.V. im Gespräch mit der
Geschäftsführerin Nadine Bauer von Philip Julius e.V.

Wochenlang hatten die Porsche-Mitarbeiter mit dem Philip-Julius-Verein zusammen Vorbereitungen getroffen. Was galt es an Sicherheitsvorkehrungen zu treffen? Was benötigt ein schwerstbehindertes Kind, um einen solchen Tag gut bestreiten zu können? Zwei Ärzte, mehrere Teammitglieder der Porsche Deutschland GmbH sowie Marco Hessler, Geschäftsführer des Hilfsmitteherstellers Vida Global, begleiten Nils Eltern und seine sechsjährigeSchwester Jana auf dem Hockenheimring. Die ganze
Familie ist an diesem Tag mittendrin und blüht an der Rennstrecke sichtlich auf. „Einen so schönen Tag haben wir seit Jahren nicht erlebt“, sagt Sabine Höger.