Generation Plus – Pilgern in der zweiten Lebenshälfte

Welche Gedanken wecken bei Ihnen die Lust, sich die Wanderschuhe zu greifen und mit ausreichend Wegverpflegung zu einer Wanderung aufzubrechen? Wem eine Tagestour nicht hinreichend Aussicht auf Abenteuer und frische Luft bietet, kann sich auch auf eine Pilgertour begeben.

Unter Pilgern versteht man eine Reise zu einem besonderen Ort. Hierfür ist man meist mehrere Tage oder Wochen zu Fuß unterwegs. Einst war Pilgern eng mit dem religiösen Bereich verknüpft, heute geht es meist eher um eine Auszeit vom Alltag. In enger Verbindung mit der Natur lassen sich Gedanken besser ordnen oder zukünftige Entscheidungen in Ruhe planen.
Nicht selten wird am Ende einer solchen Reise festgestellt, dass nicht das Ziel das Bedeutsame war, sondern der Weg dorthin. Es ist somit nicht nur eine Pilgertour zu einem bestimmten Ort, sondern vielmehr eine Reise zu sich selbst.

Insbesondere Menschen ab 50 haben dieses Hobby für sich entdeckt: Die Kinder sind aus dem Haus und die Freizeit lässt sich wieder selbstbestimmt füllen. Wer sich regelmäßig in der Natur bewegt, verbessert zudem Blutdruck, Koordinationsfähigkeit und Ausdauerleistung. Auch Arterienverkalkung wird vorgebeugt und das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls verringert.

Der Vorteil beim Pilgern ist, dass Tempo und Tagesstrecke selbst bestimmt werden können. Auch bieten die meisten Pilgerrouten Alternativen mit niedrigerem oder höherem Schwierigkeitsgrad. Beim Kauf einer langlebigen Wanderausrüstung sollte zudem auf hohe Funktionalität geachtet werden. Bei Tourismusverbänden kann man sich nach geführten Pilgertouren speziell für ältere Zielgruppen erkundigen. Gerade auch Alleinstehende können durch den Kontakt mit einer Gruppe Gleichgesinnter profitieren. Auch lassen sich dort barrierearme oder barrierefreie Wanderwege erfragen.

Es muss nicht gleich der Jakobsweg nach Spanien sein. Auch in Deutschland gibt es bekannte Pilgerwege. Hierzu zählen beispielsweise der Hermannsweg oder der Pilgerweg Loccum-Volkenroda.

Der Beginn des Hermannswegs liegt im westfälischen Rheine. Nach rund 156 km entlang historischer Bauwerke und Denkmäler erreicht man schließlich die Stadt Marsberg im Sauerland.

Der Pilgerweg Loccum-Volkenroda verbindet die beiden ehemaligen Zisterzienserklöster Loccum und Volkenroda. Die 290 km lange Route führt auf 18 Etappen durch das Weserbergland, an der Leine entlang und durch Hameln hindurch. Übernachtungen sind entlang der Strecke in öffentlichen oder privaten Herbergen möglich.


Quellen: pilgerwissen.de, 7jahrelaenger.de, tourismus.meinestadt.de