Mein erster Tauchgang im Rollstuhl

Tauchen für Menschen mit Behinderung

Hallo, mein Name ist Justin Blum, und vielleicht kennt man mich schon aus dem Bericht, den meine Mutter in einer der vorherigen Ausgaben geschrieben hat.

Tauchen für Menschen im Rollstuhl

Jedoch möchte ich mich nochmal kurz vorstellen.

Ich bin Justin, 20 Jahre alt und vor vier Jahren mit dem Motorrad verunglückt. Seitdem sitze ich mit einer Querschnittslähmung im Rollstuhl, spiele Tennis und studiere Medizin.

Seit zwei Jahren fahre ich mit meiner Familie an die Ostsee in den Campingurlaub. Dort habe ich zum ersten Mal erfahren, dass es einen Tauchlehrer gibt, der mit Handicap-Personen tauchen geht. Das fand ich sehr interessant, denn trotz des Querschnitts bin ich immer noch sehr aktiv. Kurzerhand lernte ich Peter, Tina und Kevin Lange kennen und mir wurde das Angebot gemacht, in deren Tauchschule einen Kurs zum Schnuppertauchen zu absolvieren.

Tauchen für Gehbehinderte

Leider konnte dieser wegen gesundheitlicher Probleme nicht stattfinden; daher haben wir ihn auf dieses Jahr verlegt. So trafen wir uns im Juli zum Tauchen. Bevor es ins Wasser ging, wurde mir die ganze Ausrüstung erklärt sowie die Kommunikation unter Wasser. Ich muss sagen, bei der Einführung war ich gar nicht so nervös wie gedacht. Ein bisschen flau im Magen war mir schon, da ich seit meinem Unfall nicht mehr im Wasser war, aber sonst ging es wirklich. Früher war ich aktiver Rettungsschwimmer bei der DLRG und ich habe das Wasser geliebt. Nun wusste ich nicht genau, wie ich das Wasser einschätzen soll.

Wir gingen gemeinsam mit der Ausrüstung ins Schwimmbad. Dort angekommen wurde ich in einem speziellen Rollstuhl ins Wasser gehoben, bis ich langsam von ihm abtrieb. Peter hat mich dann zu sich geholt und mich zur Gewöhnung erst einmal auf das Wasser gelegt und ein bisschen bewegt. Auf sein Geheiß wurde ich dann von der Rückenlage auf den Bauch gedreht, um mich an das Atmen unter Wasser zu gewöhnen. Es war wirklich ein freies Gefühl, auf dem Wasser zu treiben. Mithilfe von Gewichten an dem Tarierjacket wurde ich dann auf den Grund des Beckens gelegt. Peter schwamm neben mir und nach einer kurzen Zeit zeigte er auf einen Ring am anderen Ende des Beckens, wo ich nun hindurchtauchen sollte.

Barriere freier Tauchkurs

Ob das klappte? Und wie. Ich bin einfach mit der Kraft meiner Arme durch den Ring hindurchgetaucht. Ich habe mich unter Wasser so frei und wohl gefühlt, dass ich kurzzeitig die Bindung an den Rollstuhl vergessen habe. Wir drehten dann ein paar Bahnen im Becken, bis ich mich dann auf den Rollstuhl am Grund setzen sollte. Peter warf mir dann immer wieder einen kleinen Torpedo unter Wasser zu, damit ich mich nicht mehr so auf die Atmung konzentriere und den Tauchgang einfach genießen konnte.

Das Tolle war, dass mein Vater sich in der Zeit auch eine Taucherausrüstung angelegt hatte und mit mir zusammen tauchen konnte. Wir haben dann noch ein paar Runden gedreht, bis ich merkte, dass mir kalt wurde, und so bin ich dann aus dem Wasser geholt worden. Wieder in der Tauchschule zurück überreichte mir Peter dann die Urkunde für den Schnupperkurs, den ich erfolgreich abgeschlossen hatte. Somit ging ein wirklich sehr schöner Tag mit einer mega neuen Erfahrung für mich zu Ende.

Tauchen für körperlich Behinderte

An dieser Stelle möchte ich nochmals der Familie Lange danken dafür, dass sie mir dieses Erlebnis möglich gemacht hat, und kann jedem nur empfehlen, tauchen zu gehen, auch wenn man wie ich im Rollstuhl sitzt. Geht nicht gibt’s nicht – und man wird es auf keinen Fall bereuen. Das Gefühl von Freiheit und Schwerelosigkeit ist einfach unfassbar. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Urlaub und hoffe, dass wir dann auch mal im Meer tauchen können.

Tauchlehrgang für körperlich Eingeschränkte

Steckbrief

Peter Lange ist Herausgeber verschiedener Publikationen, u. a. Magazin Momo – Mobilität · Motion & Barrierefrei und handicap.life.
Er ist Fachexperte bei der Stiftung MyHandicap sowie Handicap-Tauchlehrer.

„Handicap-Diving ist anders und geht besser. In dem Beitrag spiegelt sich wider, dass es beim Tauchen mit Menschen mit Behinderung darauf ankommt, sich autark unter Wasser zu bewegen. Sie bestimmen die Richtung und die Geschwindigkeit. Meine Aufgabe als Tauchlehrer ist es, den Taucher dabei zu unterstützen und nicht von hinten an der Flasche gehalten durch das Wasser zu schieben und mit vereinbarten Klopfzeichen auf den Hinterkopf zu fragen, ob alles okay ist. Ich möchte den Menschen beim Tauchen in die Augen sehen und möchte mich mit international anerkannten Unterwasserzeichen verständigen, das hat etwas mit Respekt und Wertschätzung gegenüber dem Rollifahrer zu tun, „so Peter Lange

Es geht auch anders und besser, siehe Video

Text und Foto: Justin Blum & Peter Lange

Aktiv im Rollstuhl

Leihrollstühle und taktile Wegpflasterung im Mittelrheintal

Leihrollstühle für körperliche beeinträchtigte Menschen

Die Geschäftsführerin der Loreley Touristik e. V., Mareike Buchmann, setzt sich dafür ein, dass beinahe alle Sehenswürdigkeiten – vom Besucherzentrum über den Kultur- und Landschaftspark bis hin zur Sommerrodelbahn – für Gäste mit einer Mobilitätseinschränkung, Seh- oder Hörbehinderung zugänglich werden: „Jeder soll und muss die Möglichkeit haben, das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal mit seinen mehr als 65 Burgen und Schlössern, dem legendären Felsen der Loreley, den steilen Weinlagen und natürlich dem Rhein uneingeschränkt zu erleben – auch Menschen mit einer Behinderung.“ Bauliche Maßnahmen für maximale Barrierefreiheit, Hinweis- und Informationstafeln auch in Blindenschrift, Touren und Führungen in Gebärdensprache sowie taktile Modelle haben dazu beigetragen.

Leihrollstühle für körperliche beeinträchtigte Menschen im Momo Magazin

Das Loreley-Besucherzentrum mit Tourist Information des Loreley Touristik e.V. ist barrierefrei. Auf dem Loreley-Plateau kann man kostenlos Rollstühle ausleihen. So kann  beispielsweise der neugestaltete Kultur- und Landschaftspark Loreley barrierefrei erkundet werden.

Leihrollstühle für körperliche beeinträchtigte Menschen und ihre Familien

Auch am Strahlenweg ist zu sehen, wie viel Wert auf Barrierefreiheit gelegt wurde: „Die verlegten Leitsysteme dienen nicht nur blinden Menschen zur Orientierung, auch Gäste mit geringem Restsehvermögen können sich dank der kontrastreich in schwarz und weiß verlegten – und zudem taktilen – Platten prima orientieren. Und am Parkeingang gibt es zudem ein taktiles Modell“, erläutert Buchmann. Auch die nahe Sommerrodelbahn Loreley ist mit dem bundesweiten Siegel „Reisen für Alle – Barrierefreiheit geprüft“ ausgezeichnet.

Leihrollstühle für körperliche beeinträchtigte Menschen mit Behinderung

Zahlreiche Gastronomen, Hoteliers, Museen und Betriebe haben sich beteiligt und ihre Räumlichkeiten entsprechend neugestaltet und einer Prüfung des Zertifizierungssystems unterzogen. Auf der Internetpräsenz der Loreley Touristik wurden alle Angebote, Informationen und Möglichkeiten zusammengefasst. Bei Rückfragen rund um die Reiseplanung assistiert die Loreley Touristik gerne. „Menschen haben verschiedene Beeinträchtigungen und daher auch individuelle Anforderungen – hier helfen wir gerne und beraten ganz persönlich: Was geht, was nicht? Was ist möglich, was eher schwierig?“, erläutert Buchmann.

Quelle: Loreley Touristik e. V.

Foto: pexels.com; pixabay.de

Fit in den Sommer: Laufanfänger – wir haben Tipps

Laufen oder Joggen, das wissen wir, hilft beim Abnehmen und beugt bei Herz- Kreislauferkrankungen vor. Trotzdem enden viele gute Vorsätze im Frust, wir haben kleine Tipps um trotzdem am Ball zu bleiben.

Lauftipps im Familienmagazin

Welche Vorteile hat Laufen?

Laufen beugt etlichen Zivilisationskrankheiten vor, viele Menschen laufen um ihr Gewicht zu reduzieren oder zu halten, um abzuschalten oder neue Energie zu tanken. Die Wirkung von Sport, insbesondere Laufen und ihre Wirkung bei Krebspatienten wurden in den vergangenen Jahren vermehrt in klinischen Studien untersucht. Es hat sich gezeigt, dass körperliche Aktivitäten messbar die Nebenwirkungen einer Chemo- oder antihormonellen Therapie reduzieren können. Die Lebensqualität verbessert sich enorm und das Selbstbewusstsein gestärkt.

Welche Vorteile hat Laufen?

Laufen fördert die Gesundheit, trainiert das Herz-Kreislauf-System und beugt etlichen Zivilisationskrankheiten vor. Manche laufen, um ihr Gewicht zu reduzieren oder zu halten, andere, um abzuschalten und neue Energie zu tanken. Daneben stärkt die Bewegung im Freien das Immunsystem und fördert die Ausdauer. Der Sport benötigt kaum Ausrüstung und ist überall möglich: Schuhe an und los. Wer läuft, lernt seine Kräfte kennen und einzuteilen.

Lauftipps im Familienmagazin für Menschen mit eingeschränkter Mobilität

Typische Anfängerfehler

Die meisten Untrainierten nehmen sich zu Anfang eine zu lange Strecke vor und laufen zu schnell los. Dann sind sie bald außer Atem und geben wieder auf. Also: Zuerst einmal eine kleine Runde vornehmen und ganz langsam starten. Zwischendurch Gehen ist erlaubt. Beliebter Fehler: voll durchstarten und zu häufige Trainingseinheiten, wenn noch keine Muskeln aufgebaut sind. So sind für Untrainierte Beschwerden vorprogrammiert. Noch ein Tipp: nicht direkt nach dem Essen starten, das liegt sonst schwer im Magen. Und ein Glas Wasser vor dem Lauf trinken.

Das richtige Tempo

Faustregel für Anfänger, die sich nicht gerne quälen: nur so schnell laufen, dass Reden ohne Probleme möglich ist. Wer regelmäßig unterwegs ist, wird von allein schneller. Wem die Alltagsstrecken zu langweilig sind, der ist eventuell bereit für neue Ziele: eine größere Distanz oder eine schnellere Zeit.

Lauftipps für mehr Mobilität

Wie bleibe ich am Ball?

Läufe fest im Wochenablauf einplanen. Mit jemandem, der einen ähnlichen Trainingsstand hat, verabreden oder sich einer Laufgruppe anschließen. Wer einen Termin hat, drückt sich seltener. Je weniger Aufwand und je näher am Zuhause oder Arbeitsplatz die Laufstrecke liegt, desto größer sind die Chancen dabei zu bleiben. Viele raten für den Anfang zu einer halben Stunde zweimal pro Woche. Extra-Läufe kann man immer noch draufsetzten. Lieber niedrige Ziele setzen und sie dann möglicherweise übertreffen. Das schafft Erfolgserlebnisse.

 

Das Equipment

Laufen erfordert wenig Ausrüstung. Absolutes Muss: gute Schuhe, die zu Füßen und Laufstil passen. Hier lohnt sich eine Investition. Gute Fachgeschäfte bieten Beratung und Probelaufen an. Funktionskleidung, die schnell trocknet, gibt es auch für kleines Geld. Nützlich ist ein Schlüsselfach mit Reißverschluss in der Laufhose. Wer das Smartphone mitnehmen möchte, sollte es möglichst eng am Körper anliegend in Arm- oder Hüfttasche verstauen. Locker sitzende Taschen wippen bei jedem Schritt und nerven.

Thema Sicherheit

Allein auf unzugänglichen Naturwegen unterwegs? Dann sollte ein Smartphone für den Notfall dabei sein. Denn wer zum Beispiel umknickt und nicht weiterkann, ist so in der Lage Hilfe zu rufen. Falls eine ärztliche Versorgung nötig ist: Während die Krankenversicherung zwischen Bergung und Rettung unterscheidet – und in der Regel nur die Rettungskosten ab Krankenwagen übernimmt –, ist man mit einer privaten Unfallversicherung auf der sicheren Seite. Damit wäre die Bergung – also der Transport bis zum Krankenwagen – mit abgesichert.

Fotos: pixabay.com, pexels.com, pxhere.com

BINGO EVOLUTION – Der Reha Kinderwagen von der Firma HOGGI

BINGO Evolution ist ein Reha Kinderwagen, der aufgrund seiner Vielfältigkeit und des enormen Mitwachsvermögens nahezu universell für fast jedes Krankheitsbild, welches eine Sitzversorgung notwendig macht, einsetzbar ist. Er kann den Nutzer in der Wachstumsphase lange begleiten und ist zudem jederzeit schnell an neue Situationen anpassbar.

Hoggi Reha Kinderwagen farblich attraktiv und flexibel für verschiedene Altersstufen - für Kinder mit Gehbehinderung

Das neue Motto lautet „SILBER & SOFT“

Der bewährte BINGO Evolution überzeugt in modernem Design:

Die vier neuen Polsterfarben Türkis Soft, Beere Soft, Grau Soft und Schwarz werden optimal ergänzt durch ein urbanes, zeitloses Fahrgestell in hellem Silber. Der BINGO Evolution wirkt leichter und frischer.

Hoggi Reha Kinderwagen mit aufwendigen Details für Kinder mit Gehbehinderung

Mit der neuen Polsterkollektion „Soft“, welche aus 100% wiederverwerteten Ressourcen gefertigt wurde, setzen wir bei HOGGI neue Maßstäbe zum Thema Nachhaltigkeit

Hoggi Reha Kinderwagen der mitwächst - für Kinder mit Gehbehinderung

Die Polster in Türkis, Beere und Grau zeichnen sich durch eine melierte Oberfläche aus, wodurch die Farben weicher – „softer“ wirken.

Hoggi Reha Kinderwagen mit farblichen Highlights für Kinder mit Gehbehinderung

Optische Highlights des Reha Kinderwagens durch ansprechende Farbauswahl

Ein weiteres optisches Highlight setzen die farblich zum Polster passenden Blenden und Federn in Türkis, Rosa, Silber oder Schwarz.

Hoggi Reha Kinderwagen mit unglaublicher Flexibilität für Kinder mit Gehbehinderung

Technisch überzeugt der BINGO Evolution mit seinen bewährten Eigenschaften wie der 45°

Sitzkantelung, dem kompakten Faltmaß, den individuellen Anpassmöglichkeiten oder dem enormen Mitwachsvermögen.

weitere Produktinfos unter: www.hoggi.de

Text und Fotos: hoggi.de

Motus – der Aktiv-Allrounder unter den Rollstühlen

Motus aktiv Rollstuhl für körperlich beeinträchtigte Menschen

Leichteres Material, neue Funktionalitäten und frisches Design

Der Motus Aktiv Rollstuhl im Portrait vom Momo Magazin

Nach rund zehn Jahren auf dem Markt erhält der manuelle Rollstuhl Motus ein umfassendes Update. Dazu zählen neue Funktionalitäten und ein überarbeitetes, zeitgemäßes Design. Alle Optimierungen basieren auf den weltweiten Erfahrungswerten von NutzerInnen und dem Know-how der Ottobock EntwicklerInnen. Der überarbeitete Aktiv-Allrounder ist in Deutschland ab sofort in den Varianten CS, CV und Hemi verfügbar. Alle Modelle lassen sich individuell einstellen und schnell für den Transport zusammenfalten.

Transportfähiger aktiv Rollstuh von Motus im Familienmagazin

Leicht und stabil

Weltweit unterstützt die Motus Familie RollstuhlfahrerInnen im Alltag und verhilft zu Mobilität und Komfort. Nicht ohne Grund wird er als Aktiv-Allrounder bezeichnet. Mit der Weiterentwicklung kamen verbesserte Komponenten hinzu, die das Gewicht um etwa zwei Kilogramm reduzieren. Damit ist der Aktivrollstuhl besonders leicht. So besteht das verbesserte Seitenteil nun aus Carbon oder Aluminium mit integriertem Kälteschutz. Dies sorgt auch für mehr Stabilität, beispielsweise durch den neu gestalteten Auslösegriff für eingeschränkte Handfunktionalität. Zusätzlich wurde ein komplett neues Desk-Seitenteil entwickelt. Es benötigt kein Werkzeug für die Tiefeneinstellung. Um das Schieben für Begleitpersonen komfortabler zu machen, sind die Schiebegriffe jetzt auch höhenverstellbar verfügbar.

Eine weitere Optimierung, die auf Anregung von NutzerInnen entstand: ein sogenannter Bumper. Hierbei handelt es sich um eine Kunststoffabdichtung am Vorderrahmen, die sowohl Stürze als auch Kratzer am Vorderrahmen verhindert.

Motus aktiv Rollstühle für Gehbehinderte Menschen im Momo Magazin

Die Motus Familie

In Berlin entwickelt und in Königsee produziert, ist der Motus ein echtes „Made in Germany“-Produkt. „Von den damit verbundenen Gütekriterien – Ingenieurskunst, Qualität und Wertarbeit – profitieren natürlich auch unsere Kunden, die Sanitätshäuser, sowie die Anwenderinnen und Anwender. Wir sehen uns als Partner in der Versorgung und nicht nur als bloßen Hersteller“, erklärt Daniel Hublitz, Leiter Marktmanagement NeuroMobility der Otto Bock HealthCare Deutschland GmbH.

Bumper ders Motus aktiv Rollstühls für Gehbehinderte Menschen im Momo Magazin

Als sportliche Variante wiegt der Motus CS gerade einmal 11,6 kg und ist damit besonders leicht. Er besitzt einen festen Vorderrahmen sowie ein durchgehendes Fußbrett. Der Motus CV hat hingegen geteilte, abnehmbare Beinstützen und ist auch als Hemi-Variante verfügbar. Dieses Modell wurde speziell für die Bedürfnisse von halbseitig gelähmten PatientInnen konzipiert, beispielsweise nach einem Schlaganfall. Da dieser je nach Verlauf jedoch zu unterschiedlichen, vorübergehenden oder dauerhaften Einschränkungen führen kann, lässt sich der Hemi vollständig auf die individuellen Anforderungen anpassen und fördert somit die vorhandene Mobilität. Gleichzeitig unterstützt das Modell auch teilweise oder komplett gelähmte Gliedmaßen, wie einen Arm. Der funktionelle Rollstuhl verfügt dafür über spezielle Optionen, etwa einen Einhandbetrieb für Räder und Bremse, Armlagerungsschalen sowie diverse Möglichkeiten zu erleichterten Bedienung.

Infos unter: www.ottobock.de

Text und Foto: Ottobock

Bei Adoption hat der leibliche Vater ein Recht auf Umgang

Umgangsrecht trotz Adoption für den biologischen Vater im Familienmagazin

Die Deutsche Liga für das Kind informiert: Auch im Falle einer privaten Samenspende und der Adoption des Kindes durch die Lebenspartnerin der leiblichen Mutter kann dem biologischen Vater ein Umgangsrecht zustehen.

Dem Urteil zugrunde liegt der Fall einer Frau, die mithilfe einer privaten Samenspende im Jahr 2013 ein Kind bekam. Mit ihrer Partnerin lebte sie in eingetragener Lebenspartnerschaft. Die Lebenspartnerin adoptierte das Kind. Das Kind kannte den biologischen Vater und hatte bis zum Jahr 2018 Kontakt mit diesem. Der Vater äußerte den Wunsch, in seiner häuslichen Umgebung Kontakt mit dem Kind zu haben. Die Eltern lehnten dies ab, woraufhin der Kontakt zwischen Vater und Kind abbrach.

Umgangsrecht trotz Adoption für den biologischen Vater im Familienmagazin

Entscheidung erst über Bundesgerichtshof

Der Vater wollte das Kind vierzehntätig nachmittags aus der Kita abholen und es abends wieder den Eltern übergeben. Bereits vor der Zeugung war vereinbart, dass der Vater einen aktiven Umgang mit dem Kind haben sollte. Dies war Voraussetzung, dass er in die Adoption einwilligte.

Die Umgangsregelung wurde vom Amtsgericht abgelehnt. Die Beschwerde des leiblichen Vaters wurde vom Beschwerdegericht ebenfalls zurückgewiesen. Der Bundesgerichtshof entschied anders und verwies die Sache an das Beschwerdegericht zurück.

umgangsrecht trotz Adoption für den biologischen Vater im Familienmagazin

Es wurde entscheiden, dass dem Mann als leiblichen Vater ein Recht auf Umgang zustehe.

„Der leibliche Vater, der ernsthaftes Interesse an dem Kind gezeigt hat, hat ein Recht auf Umgang mit dem Kind, wenn der Umgang dem Kindeswohl dient“ (§ 1686 a Abs. 1 Nr. 1 BGB).

Dass der leibliche Vater der Adoption eingewilligt hatte, widerspreche nicht dem Recht auf Umgang mit seinem Kind. Dies wäre nur dann der Fall, wenn „gleichzeitig ein Verzicht auf das Umgangsrecht zu erblicken“ sei. Im vorliegenden Fall hätten sich die rechtlichen Eltern und der biologische Vater allerdings darauf verständigt, dass der Vater das Kind nicht nur kennenlernen, sondern auch Kontakt mit ihm haben solle.

Das Gericht betonte, dass das Adoptionsrecht für die sogenannte offene oder halboffene Adoption zunehmend auch die Möglichkeit der Aufrechterhaltung des Kontakts zwischen Kind und Herkunftsfamilie vorsehe. Ein wesentliches Entscheidungskriterium dabei sei, ob der leibliche Vater ein ernsthaftes Interesse am Kind gezeigt habe und der Umgang dem Kindeswohl diene.

 

Bundesgerichtshof am 16. Juni 2021 (AZ: XII ZB 58/20)

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Anwaltvereins vom 31. August 2021

Mehr Tipps zum Thema Umgangsrecht erhaltet ihr vom Verlag für Rechtsjournalismus. Der Verlag hat vor kurzem einen Ratgeber-Artikel mit wichtigen und interessanten Fragen aktualisiert. Unter anderem erfahrt ihr dort:

Foto: pexels.com; pixabay.com

Mobilität · Lifestyle · Barrierefrei

Mobilität, Lifestyle & Barrierefreiheit trotz Rollstuhl im Oldtimer Egon Tasucher1

Egon Tauscher

EINMALIG WIE SEIN ALFA ROMEO 6 C

Egon Tauschers Leidenschaft für Zweiräder begann mit dem Besitz des Führerscheins, mit seinem Motorrad nahm er oft an Rallyes teil. Er fuhr mit einer 1966er Harley Davidson Shovelhead die Oldtimer Rallye „2000 km durch Deutschland“. Im Sommer 1989 machte Egon Tauscher mit dieser Harley einen kleinen Ausflug, als ein tragischer Unfall passierte. Ein Jungbauer mit Ernteanhänger nahm Tauscher die Vorfahrt, als er nach dem Koma im Krankenhaus wieder zu sich kam, konnte er seine Beine nicht mehr bewegen.

Aber die Leidenschaft zur Oldtimerei begann bei Egon schon in den 70er Jahren während seines Studiums. 1975 bis 1977 war sein erstes Autoprojekt, ein Mercedes W113 280SL, der perfekte Einstieg für den jungen Architekturstudenten. Damals konnte ein SL unter 5000 DM erworben werden. Von diesem Fahrzeug musste Tauscher sich leider vor Ende des Studiums trennen, aber die Liebe zu Oldtimern und der Marke mit Stern hält bis heute an. Jahrzehntelang fuhr er dann immer wieder praktische und trotzdem schicke T Modelle mit Stern im Alltag, für sein Hobby fand er viele unterschiedliche Projekte.

Mobilität, Lifestyle & Barrierefreiheit trotz Rollstuhl im Oldtimer Egon Tasucher1

Anno Domini Italien, 1939

Alfa Romeo 6C 2500 SS

Super Sport Corsa Spider

6-Zylinder DOHC mit 2443 ccm, 820 kg, 125 PS bei 4800/min, 4-Gang-Getriebe, 210km/h, 75 Stk. mit einzigartigem Umbau für Rollstuhlfahrer.

Gleich nach 1946 setzte Alfa den erfolgreichen 6-Zylinder 6C, der aus dem Modell 1750 stammte, wieder im Motorsport ein, aber mit 2500 ccm. Dieser gehört dem gehbehinderten Rennfahrer Egon Tauscher und neben verschiedenen Siegen in Rennveranstaltungen wird er gemeinsam mit seiner Frau auch regelmäßig in Schwetzingen prämiert – so dieses Jahr mit der Auszeichnung „Best Sportscar 2021“.

Von dem 6C 2500 Super Sport wurden vor dem Krieg nur 75 Fahrzeuge gebaut. Eine Besonderheit stellten damals die hydraulischen Trommelbremsen und die Aluminium-Karosserieform dar. Diese wurde von der Firma Touring Milano in Superleggera in reiner Handarbeit hergestellt. Der Originalpreis betrug damals 96 000 Lire.

Mobilität, Lifestyle & Barrierefreiheit trotz Rollstuhl im Oldtimer Egon Tasucher1

Das Rolling Chassis wurde 1939 an Touring ausgeliefert und erschien erstmals 1944 im Mailänder Verkehrsregister.

Der Wagen befand sich bis 1947 in Italien, kam dann nach Frankreich und später wieder zurück nach Italien. Dort wurde er durch einen Hobbybastler bei einem Schrottverwerter in Varese gefunden.

Motor, Getriebe und Fahrgestell waren original erhalten, so dass der Wagen noch heute als „Matching Number“ erhalten ist. Nach einer Restaurationsphase von mehreren Jahren konnte das nun fertiggestellte Fahrzeug 2003 anlässlich der Mille Miglia seine Jungfernfahrt antreten und bestehen.

Von dem hier gezeigten Fahrzeug in dieser Karosserieform wurden lediglich zwei Exemplare zur Teilnahme an der Mille Miglia und dem Rennen Topuk–Tripolis gebaut. Beide existieren bis heute.

Dieser Wagen ist heute im italienischen Touringregister Milano unter seiner Originalnummer registriert.

Fotos: Gina Tauscher 

Unsere geliehene Oma

Betreuung gesucht – Familienanschluss gefunden

Leihoma im generationsübergreifenden Familienmagazin

Soziale Kontakte, liebevolle Zuwendung und Lebenszufriedenheit sind bedeutsam für die Gesundheit und das Wohlbefinden – auch in der Generation Plus.

Das Alter bringt viele Veränderungen mit sich – nicht nur Schicksalsschläge wie Krankheit, Trennung und Verlust nahestehender Menschen, sondern auch angenehme Ereignisse wie beispielsweise die Geburt von Enkelkindern. In einer globalisierten Welt kommt es jedoch nicht selten vor, dass Familien weit voneinander entfernt wohnen und dadurch gerade die ältere Generation allein und einsam ist. In Großstädten, wo eine Anonymisierung oftmals zum Regelfall geworden ist, haben es ältere Menschen mitunter schwer, in sozialen Kontakten zu bleiben.

Ebenso kann der Übergang aus dem Arbeitsleben in die nachberufliche Phase und die Zeit im Ruhestand schwierig sein. Denn der Wegfall der Arbeit und des damit verbundenen Gefühls des Gebrauchtwerdens ist ein herber Verlust.

Leihoma für Familien mit besonderen Bedürfnissen

Digitale Plattformen als „Leihoma“ Vermittler

Vereine und digitale Plattformen haben diese Problematik erkannt und bieten verschiedene Perspektiven an. Rüstige Großeltern, deren eigene Enkelkinder nicht im näheren Umfeld wohnen, aber auch diejenigen, die ihr ganzes Berufsleben Kindern gewidmet haben – sei es als Kindergärtnerin, Hortnerin, Erzieherin oder Lehrerin –, werden für all diejenigen gesucht, die Hilfe bei der Betreuung ihres Nachwuchses brauchen.

Die Idee dahinter ist, Familien mit Betreuungsbedarf im stressigen Berufsalltag zu unterstützen und den sogenannten Leihomas ein Stück Familienanschluss zu ermöglichen – das ist die Bedingung. Damit dies funktionieren kann, ist gegenseitiges Vertrauen, liebevoller Umgang, Respekt und direkte Kommunikation oberstes Gebot.

Leihoma im Familienmagazin

Die Art der Betreuung mit viel Sorgfalt, Aufmerksamkeit und Flexibilität kann dabei ganz unterschiedlich sein. Zum Beispiel holt die Leihoma den Nachwuchs von der Kita ab und spielt dann noch einige Zeit mit diesem. Oder es stehen Nachmittagsausflüge auf dem Programm. Ist das Kind schon älter, kümmert sich die Leihoma um die Erledigung der Schulaufgaben und hilft beim Lernen. Gemeinsam kochen, backen, Musik hören, (vor-)lesen – auch das kann dazugehören.

Bevor es zur eigentlichen Betreuung kommt, sammeln die Anbieter beispielsweise die jeweiligen Anfragen und organisieren erste Kontakte zwischen Leihoma und Sorgeberechtigten. Danach sprechen sich beide Seiten untereinander ab. Berufstätige sehen darin „eine Supersache für uns“ – so der O-Ton einer glücklichen Mutter, die auf diese Art entspannt ihre Nachmittagstermine als Kundenberaterin wahrnehmen kann, weil sie ihren Nachwuchs in den allerbesten Händen weiß.

Quellen: betreut.de, gutegeister.de

Text: Claudia Egert

Foto: pexels.com

Jessica Ginkel im Interview

Liebe Frau Ginkel, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für ein Interview mit mir genommen haben.

Sehr gerne.

Interview mit Jessica Ginkel im Magazin für Menschen mit Behinderung

Man kennt Sie beispielsweise aus der Fernsehserie „Der Lehrer“. Dort spielten Sie an der Seite Ihres Kollegen Hendrik Duryn die Lehrerin Karin Noske. Hat Ihnen Ihr Studium der Grundschulpädagogik beim Einfinden in diese Rolle geholfen?

Im ersten Atemzug würde ich Nein sagen, da die Figur sich nach dem Drehbuch verhält. Allerdings beschäftigt man sich in der Vorbereitung intensiv mit seiner Figur, mit vielen Fragen wie „Wo kommt sie her, wie ist der familiäre Background, wie ist der Beruf, der in diesem Fall ja auch ständig bespielt wird?“ und da habe ich schon einen kleinen Vorteil und musste mich nicht extra vorher einarbeiten.

Die momentane Situation stellt viele berufstätige Eltern vor besondere Herausforderungen. Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen Berufstätigkeit und Betreuung Ihrer Kinder jetzt während der Corona-Pandemie?

Ich würde behaupten wie bei den meisten Eltern. Mal mehr, mal weniger gut und Spagat trifft es echt gut.

Wir haben das große Glück, Eltern zu haben, die weiterhin für die Betreuung der Kinder zur Verfügung stehen. So können wir auch im Fall von geschlossenen Kitas und Schulen unsere Arbeit ausüben.

Interview mit Jessica Ginkel im Familien Magazin

Sie waren in Ihrer Schauspielkarriere bereits in vielen unterschiedlichen Rollen zu sehen. Welche davon war Ihnen die liebste und gibt es eine Rolle, die unbedingt noch einmal spielen möchten?

Meine liebste Rolle …? Hmmm … Ich habe all meine Rolle sehr gerne gespielt und würde sie vermutlich auch alle noch einmal spielen.

Die Figuren, die mich sehr lange begleitet haben, sind mir natürlich etwas stärker ans Herz gewachsen. Da spielt dann aber auch die Beziehung zu den Kollegen vor und hinter der Kamera eine wichtige Rolle (lange und intensive Rollen waren Karin Noske in „Der Lehrer“ oder auch Lena in der Telenovela „Lena, Liebe meines Lebens“).

Haben Sie für sich und Ihre Familie ein Lebensmotto?

„Was immer du tun kannst oder wovon du träumst – fang es an.“ (Goethe)

Meine Kinder sollen viel ausprobieren, erleben, erfahren, sich immer wieder auf neue Wege begeben. Ich hoffe, dass wir sie darin immer unterstützen und bestärken können.

Vielen Dank für dieses Interview!

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und bleiben Sie gesund!

Vielen Dank. Ihnen auch alles Gute und Gesundheit für sich und Ihre Liebsten.

 

Interview mit Martina Lange, Chefredakteurin

 

Info:

Jessica Ginkel ist jetzt in der bewegenden Serie „Nachricht von Mama“ zu sehen. Die neue Serie beruht auf einer wahren Geschichte.

Foto: Chris Gonz

Wir machen fit für den (Schul-)Alltag

Mit vielfältigen ergo- und physiotherapeutischen Behandlungsmethoden sowie Therapieansätzen unterstützen wir unsere Schüler:innen mit eingeschränkter Handlungsfähigkeit beim Lernen, in der Kommunikation und in der Mobilität.

Die Fachlehrkräfte (FLK) Ergotherapie sowie Physiotherapie nehmen im Schulalltag unserer Schüler:innen der SRH Stephen-Hawking-Schule einen sehr hohen Stellenwert ein.
Unsere therapeutischen FLK stellen die Teilhabe unserer Schüler:innen am schulischen Alltag in den Vordergrund; dies geschieht mit sehr viel Geduld, Herzlichkeit und Einfühlungsvermögen. Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen hinsichtlich der täglichen Aktivitäten zu unterstützen, zu fordern und zu fördern.

Gerne laden Sie unsere beiden Kolleginnen Stefanie Hagyo, Leiterin Fachlehrkräfte Ergotherapie, und Jutta Maas, Leiterin Fachlehrkräfte Physiotherapie, zu einem kurzen Einblick in ihren beruflichen Schulalltag ein:

Informationen über Bildungsangebote für lernbehinderte Kinder im Magazin für Menschen mit Behinderung

Liebe Frau Hagyo, liebe Frau Maas,

was bedeuten Ergo- und Physiotherapie an der SRH Stephen-Hawking-Schule?

Unsere Berufsbilder sind komplex. Wir sind die Expert:innen für die alltäglichen Betätigungen bzw. Aktivitäten unserer Schüler:innen. Gerne möchten wir ein Beispiel anführen: Wenn eine Schülerin, nennen wir sie Karla, im Deutschunterricht die Aktivität „schreiben“ nicht durchführen kann, dann kann das daran liegen, dass sie den Stift aufgrund einer körperlichen Einschränkung in der Hand nicht halten kann. Die Ursache könnte aber auch sein, dass sie sich nicht auf das Schreiben konzentrieren kann, weil sie von den vielen Geräuschen im Raum zu sehr abgelenkt ist. Als FLK schauen wir uns die Aktivität „schreiben“ im Schulalltag genau an und entscheiden dann, wie wir ihr die Teilhabe am Unterricht ermöglichen können. Wir prüfen, ob ihre motorische Fähigkeit durch gezielte Einzelförderung verbessert werden kann. Oder aber, ob sie Hilfsmittel benötigt, wie speziell angepasste Stifte oder einen Laptop. Vielleicht auch durch die Anpassung der Lernumgebung, damit sie die Geräusche nicht mehr ablenken.

Informationen über Bildungsangebote für eingeschränkte Kinder im Magazin für Menschen mit Behinderung

Was bedeutet hier moderne Ergo- oder Physiotherapie für Sie?

Für unsere Arbeit bedeutet es, dass unser:e Schüler:in im Mittelpunkt steht. Dass nicht rein funktionell gearbeitet, sondern die Aktivität Inhalt der Förderung ist und dass der Kontext, also die Schule, aktiv miteinbezogen wird. Denn Lernen findet nicht losgelöst von den Umweltbedingungen statt. Durch unser Konzept des Heidelberger Plans – gemeinsam verantworten, aktiv beteiligen, alle annehmen und Leben entwerfen – werden Schüler:innen in den Mittelpunkt unseres gemeinsamen Handelns gestellt.

Informationen über Bildungsangebote für mobilitätseingeschränkte Kinder im Magazin für Menschen mit Behinderung

Was ist die Besonderheit der Fachlehrkraft Ergo- und Physiotherapie?

FLK sind an unserer Schule nicht als Therapeut:innen angestellt, denn sie arbeiten nicht auf Verordnung und werden dementsprechend nicht über die Krankenkassen finanziert. Darum bieten wir Therapien nicht im klassischen Sinne an. Wir sind an der Schule als „besondere“ Lehrkräfte angestellt. Mit unserem Wissen aus unserer berufsspezifischen Ausbildung oder dem Studium bereichern wir den schulischen Alltag. Unsere „Praxis“ ist die Schule und unsere Arbeitsgrundlage ist u. a. der Bildungsplan K (Bildungsplan für die körperlich motorische Entwicklung).

Informationen über Bildungsangebote für behinderte Kinder im Magazin für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen

Wie sehen Ihre Schwerpunkte im Schulalltag aus?

Unsere alltägliche Arbeit findet in verschiedenen Settings statt. Ein Schwerpunkt ist die Unterrichtsbegleitung. Elementar ist auch unser Einsatz im Sportunterricht und in handlungsorientierten Fächern wie Kunst oder Hauswirtschaft. Ein weiteres Setting bilden die Gruppenangebote. Diese sind z. B. die Adl-Gruppe, in der Aktivitäten des täglichen Lebens (Activities of daily living) wie Schuhe binden, einkaufen oder Orientierung im Straßenverkehr (Mobilitätsgruppe), erarbeitet werden. Es gibt aber auch Angebote, um den Umgang mit dem Stift zu verbessern (Graphomotoriktraining). Vielfältige Gruppenangebote beinhalten auch Themen der Bewegungsförderung. Den dritten Schwerpunkt bilden die individuellen Einzelförderungen.

Die SRH Stephen-Hawking-Schule in Neckargemünd ist ein SBBZ mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. In elf Bildungsgängen von der Grundschule bis zum Gymnasium ermöglichen wir bestmögliche Schulabschlüsse.

Lernen Sie uns gerne kennen: www.stephenhawkingschule.de

Text und Foto: SHR Schulen GmbH