Faszination Wasser – See, Meer und Ozean

Faszination Wasser – See, Meer und Ozean

Die Erde wird auch der „Blaue Planet“ genannt. Dies ist verständlich, wenn man sich mal genau anschaut, wie viel Wasser es auf der Erde gibt. Nur 29 % der Erdoberfläche wird von Landflächen eingenommen – dagegen sind 71 % mit Wasser bedeckt. Ein Alleinstellungsmerkmal: Die Erde ist vermutlich der einzige Planet im Sonnensystem, auf dem es flüssiges Wasser gibt. Im Wasser entstand das Leben und auch für uns Menschen ist es lebenswichtig. Doch woher kommt das Wasser auf der Erde eigentlich?

Wie es auf unseren Planeten gelangte, ist noch nicht klar, aber es gibt zwei Hypothesen: Der ersten zufolge enthielt der Planet von Anfang an Wasser. Es kann aber auch von Meteoroiden oder Kometen stammen, die auf die Erde stürzten. Als am wahrscheinlichsten gilt die Herkunft von Asteroiden, die jenseits des Mars um die Sonne kreisten.

Was ist ein Ozean?

Ein Ozean ist laut Lexikon eine große, zusammenhängende Wasserfläche zwischen den Kontinenten, die auch den Namen Weltmeer trägt – fünf dieser Ozeane gibt es: den Pazifischen Ozean (Pazifik), den Atlantischen Ozean (Atlantik), den Indischen Ozean (Indik), den Arktischen und den Antarktischen Ozean.

Was ist ein Meer?

Neben den Ozeanen gibt es ungefähr 80 Meere. Sie umfließen die Kontinente und tauschen unter anderem mit den Ozeanen Wasser aus. Von Neben- oder Randmeeren ist zum Beispiel die Rede, wenn sie durch Inselketten vom Hauptmeer getrennt sind oder sich am Rand von Kontinenten befinden. Alle Meere sind miteinander verbunden. Auch wenn Nord- und Ostsee das Wort „See“ im Namen tragen, sind sie Meere – und sprachlich korrekt kann man also weiterhin „ans Meer fahren“. Allerdings gibt es auch „Meere“, die nur so heißen, eigentlich aber Seen sind.

Was ist ein See?

Seen sind Binnengewässer ohne direkte Verbindung zu den Ozeanen. Von einem See aus könntet ihr also nicht direkt auf ein Meer fahren. Ein Wasseraustausch findet lediglich über Verdunstung und Niederschlag statt. So gesehen müsste das Kaspische Meer „Kaspischer See“ heißen und auch das Tote Meer ist lediglich ein See. Gleiches gilt für das Steinhuder Meer in Niedersachsen und das Ewige Meer in Ostfriesland. Nichts als Seen.


 

Schon gewusst?

Der Meerrettich erhielt seinen Namen, weil er über das Meer nach Europa gebracht wurde.

 


 

 

Wie kommt das Salz ins Meer?

Salze gibt es im Gestein auf der ganzen Welt. Auch in den Meeren findet sich Salz, das wir als Speisesalz oder Kochsalz kennen und auch in der Küche verwenden. Das Kochsalz löst sich im Wasser sehr gut auf und auch kleine Mengen geraten somit durch die Flüsse ins Meer.
Durch den Wasserkreislauf gelangt viel Wasser in die Meere. Es kann ein aber Meer nur durch Verdunstung wieder verlassen. Dabei geht das Salz nicht mit. Salz, das einmal im Meer ist, bleibt also dort. Je mehr Wasser verdunstet, desto salzhaltiger wird das Meer. Deshalb ist auch der Salzgehalt nicht in jedem Meer genau gleich hoch.
Meist enthält ein Liter Meerwasser etwa 35 Gramm Salz – das sind etwa eineinhalb gehäufte Esslöffel voll. In eine Badewanne füllen wir meist etwa 150 Liter Wasser. Man müsste also etwa fünf Kilogramm Salz zugeben, um Meerwasser zu erhalten.

DER OZEAN ALS ENERGIEQUELLE

Rund ein Drittel des weltweiten Erdöl- und Erdgasbedarfs wird aus dem Meer gewonnen. Experten schätzen, dass dieser Anteil in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch um einiges ansteigen wird, denn die Ozeane bergen enorme Vorräte. Allerdings sind die meisten der Ölvorkommen im Flachwasser bereits weitgehend ausgeschöpft, sodass die Ölkonzerne in immer größere Meerestiefen vordringen müssen.
Diese Bohrarbeiten bedeuten viel Stress und auch Gefahr für die Meeresbewohner. Die Arbeiten unter Wasser sind nämlich mit viel Lärm verbunden und können unter anderem bei Delfinen und Walen zu erheblichen Gehörschäden führen. Das ist fatal für die Meeresbewohner, die sich mittels ihrer akustischen Wahrnehmung orientieren und auf die Suche nach Nahrung gehen. Doch auch andere Meerestiere werden von dem Geräuschpegel stark beeinflusst. So haben Forscher herausgefunden, dass Fische unter Lärmeinfluss anfangen, schädliche und ungenießbare Dinge zu fressen. Bei Strandkrabben, die dem steten Schraubengeräusch von vorbeifahrenden Schiffen ausgesetzt sind, wurden deutliche Symptome für erhöhten Stress nachgewiesen.

4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jährlich in die Meere. Das entspricht einer Lastwagenladung pro Minute.

DIE SIEBEN WELTMEERE

In historischen Zusammenhängen wird immer wieder von den sieben Weltmeeren gesprochen. Dies bezeichnet die in früheren Zeiten für den Seehandel wichtigsten Gewässer. Zu ihnen gehören neben drei der bereits genannten Ozeane (Pazifik, Atlantik und Indik) auch die vier Mittelmeere: das Arktische Mittelmeer, das Amerikanische Mittelmeer, bestehend aus dem Karibischen Meer und dem Golf von Mexiko, sowie das Australasiatische und das Europäische Mittelmeer.

Zwischen Afrika und Vorderasien reißt ein Graben auf, der sich mit einer Geschwindigkeit von 2 cm pro Jahr öffnet.

EIN NEUER OZEAN ENTSTEHT

Die drei Ozeane werden aber nicht für immer alleine bleiben: Zwischen Afrika und Vorderasien reißt ein Graben auf, der sich mit einer Geschwindigkeit von zwei Zentimetern pro Jahr öffnet. Forscher meinen, am Afar-Dreieck im Roten Meer die Entstehung eines neuen Ozeans beobachten zu können. Dort herrschen die gleichen Bedingungen wie vor 200 Millionen Jahren bei der Entstehung des Atlantiks. Bis sich dort jedoch ein neues Ozeanbecken gebildet hat, werden aber wohl noch einige Millionen Jahre vergehen.

Quellen: pixabay.com, pxhere.com, hallimasch-und-mollymauk.de, kabeleinsdoku.de, klexikon.zum.de, 3.hhu.de/biodidaktik, planet-schule.de, weltderphysik.de
Foto: pxhere.com

Lebensmittelallergie – Wenn Lebensmittel zum Mittelpunkt des Alltags werden

Geschwollene Lippen nach einem Glas Milch, eine triefende Nase nach einem Stück Apfel – werden gesunde Lebensmittel immer mehr zu riskanten Nahrungsmitteln? Kinder leiden sehr häufig unter Lebensmittelunverträglichkeiten, Eltern allegiegefährdeter Kinder sind oft verunsichert und wissen nicht, wie sie ihren Nachwuchs „richtig“ ernähren sollen.

Warum bestimmte Nahrungsmittel bei manchen Menschen Allergien auslösen und bei anderen nicht, weiß niemand so genau. Die größte Rolle für das Entstehen von Allergien spielt wahrscheinlich die genetische Belastung. Wenn also Mutter, Vater und/oder Geschwister Allergiker sind, ist die Chance groß, selbst auch eine Allergie zu entwickeln.

Tatsächlich fangen die Probleme mit dem Essen manchmal an, kaum dass die Kleinen auf der Welt sind. Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit kann sich bereits in den ersten Lebensmonaten entwickeln. Am häufigsten tritt sie im zweiten und dritten Lebensjahr auf, danach sinkt die Häufigkeit wieder. Kinder leiden häufiger an einer Lebensmittelunverträglichkeit als Erwachsene. Die Ursache liegt an ihrem noch unreifen Verdauungstrakt: Der kindliche Darm kann bestimmte Eiweiße in der Nahrung, etwa die der Milch, noch nicht so gut aufspalten. Außerdem ist ihre Schleimhaut durchlässiger für größere Eiweißmoleküle, auf die der junge Körper dann reagieren kann. Eine Sensibilisierung kann zum Beispiel entstehen, wenn ein Baby zu früh Kuhmilch oder Säuglingsmilch auf Kuhmilchbasis zu trinken bekommt. Weitere häufige Auslöser sind Hühnereiweiß, Weizen, Soja, Nüsse und Fisch. Meist sind aber nur ein oder zwei Nahrungsmittel problematisch für das Kind. In drei Vierteln der Fälle verschwindet eine solche Allergie bis zum Schulalter wieder, wenn die Eltern es schaffen, den Auslöser konsequent vom Speiseplan zu streichen – es sei denn, das Kind leidet an einer Erdnussallergie. Dieses aggressive Allergen ist nur schwer zu meiden, weil es bereits in geringen Mengen schwerste Symptome hervorrufen kann. Die Lebensmittelallergie kann aber auch Vorbote einer anderen Allergie – etwa Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis – sein.

Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit sollte aber nicht mit einer Allergie verwechselt werden, denn hier spielen zwei unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Eine Unverträglichkeit ist nicht gefährlich, aber sie macht den betroffenen Kindern das Leben oft sehr schwer.

Eine Allergie stellt eine Immunreaktion des Körpers dar, die oft sofort nach dem Essen auftritt. Hier ist die Immunabwehr aus den Fugen geraten. Der Körper bildet spezifische IgE-Antikörper gegen bestimmte Proteine aus der Nahrung. Botenstoffe des Abwehrzentrums erkennen diese (eigentlich harmlosen) Proteine als vermeintlich schädliche Stoffe. Um den Körper zu schützen, lösen sie allergische Reaktionen aus.

Dagegen spielen sich Unverträglichkeiten hauptsächlich im Darm ab und zeigen sich erst deutlich später. Hier fehlen beispielsweise Enzyme, also Verdauungsstoffe, die der Körper für die Verdauung und Verwertung bestimmter Nahrungsbestandteile benötigt.


Erdbeeren, Kuhmilch, Weizen, Tomaten, Nüsse und Hühnereier – eines haben diese Nahrungsmittel gemeinsam: Sie können allergische Reaktionen auslösen.

Lebensmittelallergien können sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen. Bei Kindern können an den verschiedenen Körperorganen beispielsweise folgende Symptome auftreten:

Haut: Juckreiz, Ekzem (Neurodermitis), Nesselsucht, Rötungen
Mund: Schwellungen und Brennen an Lippen, Zunge und Hals
Nase: Schwellungen, Niesen, Schnupfen
Atemwege: Husten, Asthma
Magen-Darm-Trakt: Erbrechen, Bauchschmerzen, Koliken, Durchfall, Verstopfung


Eine gute Beobachtungsgabe der Eltern kann dem Arzt bei der Suche nach möglichen Auslösern sehr helfen. Oft haben sie bereits eine bestimmte Speise im Verdacht, vor allem, wenn die Symptome unmittelbar auftreten. Schwillt die Lippe des Kindes an, nachdem es Kuhmilch getrunken hat, ist der Zusammenhang recht eindeutig.

Schwieriger und aufwendiger ist es, einen Zusammenhang zu finden, wenn die allergische Reaktion Stunden später auftritt. Im Vergleich zur Sofortreaktion sind die Symptome weniger eindeutig und drastisch. Ärzte empfehlen Eltern daher, über zwei Wochen ein Tagebuch zu führen, in dem sie alle Lebensmittel, die das Kind zu sich nimmt, und alle Beschwerden notieren.

Ein konsequenter Verzicht auf die allergieauslösenden Lebensmittel ist unumgänglich, erfordert allerdings Disziplin und Rücksichtnahme aller Familienmitglieder.

Quelle: t-online.de, stern.de, allergiecheck.de, kindergesundheit-info.de
Foto: pixabay.com, margouillat_123rf.com, belchonock_123rf.com

Lukas verliert trotz Crash nicht die Balance

In der Rubrik „Bewegung und Ernährung“ werden verschiedene inklusive Sportarten vorgestellt, die man sich mit Handicap einmal näher anschauen kann. Vielleicht mag diese Darstellung der vielseitigen Sportmöglichkeiten als Inspiration dienen. Egal, ob Individual- oder Mannschaftssportarten – das motorische Lernen fördert die körperliche und geistige Entwicklung gleichermaßen.

Sport trotz Behinderung?

Sport mit auch mit Einschränkung möglich. Eine Trennung von Behindertensport und Breitensport ist dabei nur in den wenigsten Fällen notwendig. Beide Sportlergruppen profitieren voneinander, zusätzlich stärken inklusive Sportvereine den respektvollen Umgang untereinander. Gesonderte Trainingsmaterialien sind in der Regel nicht erforderlich. Meistens genügt einfach eine Regelanpassung, um verschiedenste Sportarten behindertengerecht zu gestalten. Somit erfüllen auch kleine Vereine die Anforderungen, um Sportangebote für Menschen mit Behinderung anzubieten. Die Motivation des Einzelnen ist im Behindertensport letztlich ausschlaggebender als finanzielle Ressourcen.

Bewegung ist das A und O

Bewegung trägt erheblich zu einer gesunden körperlichen, geistigen und psychosozialen Entwicklung bei. Leider werden in unserer modernen Gesellschaft die Bewegungsräume zunehmend eingeschränkt. Fernsehen, Onlinespiele oder Spielekonsolen sowie Computer bestimmen nicht selten den Alltag. Die Zeit, die wir so verbringen, geht damit als Bewegungszeit verloren.

Meine Geschichte

Am 25. Juni 2017 auf dem Weg nach Hause hatte ich einen schweren Motorrad-Unfall. Ein Auto übersah mich auf dem linken Fahrstreifen und kollidierte mit mir.
Ich lag dreieinhalb Wochen im Koma und musste rund 27 Operationen über mich ergehen lassen. Der erste Eingriff war eine Notoperation und dauerte zwölf Stunden.
Mein Aufenthalt in der Klinik zog sich über drei Monate hin. Meine Eltern standen dabei vor der Entscheidung, ob mein linkes Bein amputiert werden darf oder ob ich aufgrund mangelnder Durchblutung sterbe. Ich bin letztendlich nach dem Koma ohne Bein wach geworden.

Mit der neuen Situation war ich überfordert. Auf Grund der langen Liegezeiten entwickelte sich die Muskulatur so stark zurück, dass selbst das Hinsetzen auf dem Bett zum Extremsport wurde. Bereits in der Klinik bekam ich die erste Physiotherapie und aus Neugier schaute ich mir Videos über Menschen mit Amputation an. Meine heutigen Orthopädietechniker kamen in Begleitung mit einem ebenfalls verunfallten Prothesenträger zur Aufklärung in die Klinik. Ich konnte den Herrn mit all meinen offenen Fragen löchern und seine Antworten machten mir Mut.
Kurze Zeit später bekam ich meine erste Prothese und übte bei jeder Gelegenheit das Laufen – zunächst mit Hilfe eines Gehwagens, da ich mich zur anfänglichen Unterstützung dort festhalten konnte. Anschließend stieg ich auf die Axel- und Unterarmgehstützen um.

Nach dem Klinikaufenthalt folgten sechs Wochen Reha. Dort wurde beim Gehtraining festgestellt, dass durch das lange Liegen die Hüftstrecker verkürzt waren, woraufhin ich diesbezüglich behandelt wurde. Nach langer Zeit war ich endlich wieder zu Hause. Ich habe mich direkt auf mein Rad gesetzt und erstaunlicherweise hat es super funktioniert. Schlussendlich konnte ich eher wieder Rad fahren als laufen.
Nach weiteren Rehabilitationsmaßnahmen ging ich am 1. Januar 2018 wieder arbeiten und kehrte in meinen Alltag zurück. So habe ich Freizeitaktivitäten unternommen wie z. B. Klettern, Radfahren, Eislaufen und ich setzte mich sogar wieder auf ein Motorrad.

 

Vier Fragen von Faye an Lukas


Steckbrief
Name: Lukas Freye
Alter: 22 Jahre
Beruf: Altenpfleger in Ausbildung
Familienstand: ledig
Hobbys: Freestyle-Mountainbiken, Downhill, Snowboarden, Stand-up-Paddeln, Klettern u. v. a.


Was hat sich für Dich verändert und wie gehst Du damit um?

Lange Strecken laufen ohne Pause ist anstrengender geworden, jedoch möglich. Sonst hat sich eigentlich nicht viel verändert. Im Sommer fahre ich Freestyle-Mountainbike, Downhill und gehe klettern. Im Winter gehe ich snowboarden und eislaufen.
Ich kann aber sagen, dass ich durch das Handicap sehr viele tolle Menschen kennenlernen durfte – so auch andere Amputierte, die mir neue Sportarten gezeigt haben wie Stand-up-Paddeln oder Para-Eishockey im Schlitten.

Was machst Du, damit Du Deine Sportarten weiterverfolgen kannst? Inwiefern trainierst Du dafür? Welche Hilfsmittel beziehst Du noch und kannst Du einige empfehlen?

Um meine Sportart – das Radfahren – weiterzuverfolgen, benutze ich Klickpedale, was aber nichts Ungewöhnliches ist und auch sehr viele „normale“ Menschen benutzen. Es gibt mir beim Downhill ein Gefühl von Sicherheit, wenn man eine feste Verbindung zwischen Pedal und Fahrrad hat. Beim Freestyle-Mountainbiken sowie beim Snowboarden benutze ich allerdings keine weiteren Hilfsmittel.
Durch lange Radtouren arbeite ich regelmäßig an meinen Fertigkeiten sowie an der Koordination.
Letztendlich würde ich die Klickpedale empfehlen, jedoch muss jeder „Handicapsportler“ individuell für sich schauen, was ihm zusagt.

Woher holst Du Deine Motivation und was stärkt Dich?

Mich stärken Menschen, die auch so einen Schicksalsschlag hinter sich haben und weiter Gas geben. Insbesondere ist es für mich ein Ansporn zu zeigen, was trotz Handicap in jungen Jahren alles geht, und ich hoffe, dass ich mit meinem Schicksal Menschen, die ebenfalls betroffen sind, Mut machen kann.

Welche Tipps kannst Du anderen Menschen geben?

Den Kopf nicht hängen lassen, Hilfe annehmen und sein Leben genießen.

Physiotherapeutische Übungen

für ein sicheres Radfahren mit Beinprothese:
1.) Rumpfstabilität

Setze dich auf ein Wackelkissen oder eine gefaltete Decke (falls kein Wackelkissen vorhanden ist).
Füße anheben, sodass sie keinen Bodenkontakt haben. Gleichgewicht halten oder als Steigerung einen Ball werfen und auffangen.

Dosierung: 3 Sätze mit einer Dauer von jeweils 1 Min.

2.) Arm-/Schulterstabilität

Stütze dich an der Wand ab (je größer die Distanz zur Wand, desto schwieriger), Kissen/Gymnastikball unter die Hand der zu trainierenden Seite.
Mit der anderen Hand auf die zu trainierende Schulter tippen – dabei Körper stabil halten.

Dosierung: jede Seite 3 Sätze mit 10 Wiederholungen

 

 

3.) Kräftigung des nicht betroffenen Beines

Einbeinige Kniebeugen – aufrechter Stand vor einem stabil stehenden Stuhl. Betroffenes Bein bestmöglich nach vorne strecken. Mit dem Gesäß einmal den Stuhl antippen und wieder aufrichten. Das Bein bleibt während der gesamten Dauer der Ausführung gestreckt.

Dosierung: 3 Sätze mit 10 Wiederholungen

 


Steckbrief
Name: Faye Martin
Alter: 23 Jahre
Kontakt: faye.froneberg@googlemail.com
Website: my-medicalfitness.com

Qualifikationen:
• Physiotherapeutin
• Personaltrainerin
• Zumba-Instruktorin
• Heilpraktikerin (beschränkt auf das Gebiet Physiotherapie)


Ein Beitrag von Kevin Lange und Faye Martin
Quelle: in-form.de, behinderung.org, ottobock.de, dge.de
Foto: Privat

Interview mit Tanja Mairhofer

Interview mit Tanja Mairhofer

Liebe Frau Mairhofer,
Sie sind eine sehr gefragte Schauspielerin, Moderatorin, Buchautorin und Mutter zweier Kinder – umso mehr möchten wir uns bei Ihnen bedanken, dass Sie sich für unsere „besonderen Kinder“, so nennen wir die Kinder mit Handicap, Zeit genommen haben.
In Ihrem jüngst erschienenen Kinderbuch „Maxi ist doch kein Angsthörnchen!“ geht es darum, Angst zu überwinden und das Selbstbewusstsein zu stärken.
Gab es denn ein persönliches Ereignis, das Sie zu diesem Buchthema bewogen hat?

Eine Erkenntnis hat mich zum Buchtthema bewogen. Denn wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich als Mama manchmal etwas zu übervorsichtig. Mit der Zeit hat mir aber meine Tochter beigebracht, dass sie einiges schon ganz gut ohne meine ständige Aufmerksamkeit kann, und davon handelt das Buch.

Spielen in dem Buch auch Inhalte aus Ihrer eigenen Kindheit eine Rolle oder werden diese dort reflektiert?

Meine Kindheit war ganz anders. Ich war ein Schlüsselkind und musste schon mit sechs Jahren einiges alleine machen, da meine alleinerziehende Mutter als Schichtarbeiterin oft nicht da war. Das war manchmal zu viel und so etwas wollte ich meinen Kindern ersparen.

Als engagierte und berufstätige Mutter sind Sie in Ihrem Job sehr eingespannt. Wie kriegen Sie den „Spagat“ zwischen Beruf und Familie hin?

Gar nicht gut, momentan bleibt der Beruf hinten und das ist langfristig gesehen auch nicht wirklich gut. Da ich als Selbstständige später einmal nicht in der Altersarmut enden möchte, muss ich auch irgendwann mal wieder mehr arbeiten. Da mir das auch wichtig ist, wird das auch passieren. Nur nicht jetzt. Ich bin gerade erst wieder Mutter geworden. Daher wird das noch ein bisschen warten müssen.

Das Magazin Momo ist für Eltern und Kinder, die besonders sind. Es soll nicht nur Mut machen, sondern auch eine Plattform bieten, auf der Eltern und Betroffene die Möglichkeit haben, sich auszutauschen. Betroffene Eltern für Eltern! Haben Sie eine Lebensphilosophie für unsere kleinen und großen Leser?

Ich bin selbst erst dabei, mich in dieser großen Welt zurechtzufinden und so, wie es aussieht, dauert das noch, bis ich schlau genug bin, Lebensphilosophien von mir zu geben. Nur eines weiß ich jetzt schon: Man muss nicht jedem gefallen. Es geht nämlich gar nicht, dass einen alle mögen. Wichtiger ist, dass man sich selbst lieb hat – und das kann man sich gar nicht oft genug sagen.

 

 

Foto: WESTDEUTSCHER RUNDFUNK KÖLN_Die Sendung mit dem Elefanten_Moderatorin Tanja Mairhofer_©WDR Annika Fußwinkel, Tanja Mairhofer©Matthias_Vietmeier

Interview mit Elena Uhlig

Liebe Frau Uhlig,
vielen Dank, dass Sie sich bei Ihrem umfangreichen und ausgefüllten Terminkalender Zeit genommen haben, um einige Fragen für unsere Leser von Momo zu beantworten.

Sie haben als Schauspielerin, Autorin und Mama in einer großen Familie einiges um die Ohren. Wie schaffen Sie es, allem gerecht zu werden – Ihrem Job und der Familie – und noch ein wenig Freizeit für sich selbst zu haben?

Irgendwie schafft man alles – es ist immer nur die Frage, wie man dabei aussieht. (lacht) Und wenn Sie freie Zeit unter Freizeit verstehen – die habe ich natürlich nicht. Aber will man freie Zeit haben? Dann müsste man sich überlegen, wie man diese wieder füllt … Spaß beiseite – ohne Sara, unsere Kinderfrau, und jede Menge Organisation wäre das alles so nicht möglich.

In Ihren drei erschienenen Büchern plaudern Sie aus Ihrem Familienalltag und sprechen damit die alltäglichen Probleme und Sorgen vieler Menschen an. Mit Spaß und Humor geht vieles leichter, das strahlen Sie aus! Wie ist das Feedback aus Ihrem Umfeld, steckt Ihre gute Laune an?

Ja! In der Tat! Und das hilft mir wiederum, gute Laune zu haben. Aber ich muss auch aufpassen, denn so sehr ich Leute mitnehmen kann, ziehe ich sie auch runter, wenn ich schlecht gelaunt bin.

Sie waren – neben Ihrer Schauspielkarriere – auch Mitgeschäftsführerin in einer Kinderkochküche. Kochen Sie zu Hause gemeinsam und inwieweit lässt sich Nachhaltigkeit bei Familien mit Kindern umsetzen?

Kochen hat mich immer inspiriert. Ich liebe das Essen und das Essen liebt mich. Ich koche für mein Leben gerne, aber eigentlich ist bei uns zu Hause der Herr Karl derjenige, der den Kochlöffel schwingt. Es beruhigt ihn mehr als mich. Ich bin dann für Dinge wie das Abendbrot und Spaghetti Bolognese zuständig. Uns ist wichtig zu wissen, woher das Fleisch kommt, und auch bei den anderen Lebensmitteln versuchen wir, bewusst und regional einzukaufen – soweit es möglich ist ohne Verpackung.

Das Magazin Momo ist für Eltern und Kinder, die besonders sind. Es soll nicht nur Mut machen, sondern auch eine Plattform bieten, auf der Eltern und Betroffene die Möglichkeit haben, sich auszutauschen. Betroffene Eltern für Eltern! Haben Sie eine Lebensphilosophie für unsere kleinen und großen Leser, die Sie auch Ihren Kindern mit auf den Weg geben würden?

Man muss hinfallen, denn nur dann lernt man das Aufstehen.

 


Infokasten

TV Tipp mit Elena Uhlig
TATORT – DAS TEAM (Regie: Jan Georg Schütte),
wird am 1.1.2020 um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt.


Fotoquelle: © Thomas Lüders / T&T

Inklusion ist alles

Inklusion ist alles

Wir durften den Vormittag mit Thessa, ihrer Schwester Thea und der besten Freundin Dicte verbringen und dabei zusehen, wie die drei wunderbare Cupcakes backen und ganz nebenbei die gesamte Küche bunt verzieren.

Die siebenjährige Tessa hat eine spastische unilaterale Zerebralparese. Sie läuft die meiste Zeit selbstständig ohne Hilfsmittel, nur für weite Wege außerhalb des Hauses hat sie einen Rollstuhl. In der Schule sitzt Thessa auf einem angepassten Arbeitsstuhl, denn mit diesem kann sie sich besser auf das Lernen und die Interaktion mit den Klassenkameraden konzentrieren statt auf ihre Körperhaltung.

Thessa ist ein quirliges Kind und immer voll dabei, ob in der Klasse, beim Sportunterricht oder beim Schulausflug in den Vergnügungspark. Allerdings ermüdet Sie bei vielen Aktivitäten aufgrund der spastischen Hemiplegie schneller als ihre Mitschüler. Am wichtigsten ist ihr, dass sie in diesen Momenten so unabhängig und eigenständig wie möglich bleibt, was ihr die vorhandenen Hilfsmittel auch ermöglichen.

Während Tessa den neuen Wombat Solo benutzt und für uns getestet hat, hatte sie stets die volle Kontrolle: Sie konnte alleine ein- und aussteigen und mit den Griffen unter dem Sitz die Höhe, Neigung und die Drehfunktion des Stuhls selbst verstellen. Darüber hinaus hat sie der Stuhl genau in die richtige Position gebracht und ihr die Unterstützung gegeben, um alle Aufgabe in der Küche entspannt zu meistern.

Tessa war so begeistert vom Wombat Solo, dass sie uns im Anschluss fragte, ob sie ihn behalten darf, weil er so bequem ist und alles mitmacht, was sie will.
Der Wombat Solo ist ein cooler, unkomplizierter Aktivitätsstuhl für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis 70 kg. Er ist robust und mitwachsend, mit seinen drei Größen begleitet er den Nutzer ein ganzes Leben lang. Der neue, frische Look in modernen Farben passt zu allen Möbeln – so integriert er sich perfekt, ob zu Hause oder in der Schule.

Für alle, die ein bisschen mehr Unterstützung benötigen, gibt es eine große Auswahl an Zubehör und den großen Bruder „Wombat living“, den man zum Beispiel auch elektrisch bedienen kann.

Wenn Sie mehr erfahren möchten, besuchen Sie die Homepage www.R82.de.

Medienkonsum: Kinderärzte schlagen Alarm

Medienkonsum: Kinderärzte schlagen Alarm

Kinder aller Altersgruppen zeigen zunehmend Krankheitssymptome, die auf übermäßigen Medienkonsum zurückzuführen sind. So führen rund neun von zehn Kinderärzten Übergewicht und soziale Auffälligkeiten auf die Nutzung von Computern, Smartphones und Spielekonsolen zurück. Zugleich sehen sie diese Probleme in den letzten fünf Jahren auf dem Vormarsch. Dies sind Ergebnisse der Studie „Smart Aufwachsen 2019?“ der pronova BKK, für die 100 niedergelassene Kinderärzte befragt wurden.

79 Prozent der befragten Ärzte berichten, dass sie in den vergangenen fünf Jahren verstärkt soziale Auffälligkeiten bei ihren jungen Patienten feststellen. 75 Prozent erleben eine Zunahme von Übergewicht bei Kindern. 56 Prozent diagnostizieren vermehrt motorische Defizite, 59 Prozent Lernentwicklungsstörungen. Auch bei diesen Diagnosen sprechen acht von zehn Kinderärzten von einem Zusammenhang mit erhöhter Mediennutzung.

Auch der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Thomas Fischbach warnt davor, dass schon kleine Kinder Smartphones und Tablets nutzen. Das habe katastrophale Folgen für die kindliche Entwicklung, sagte Fischbach jüngst der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Seine Forderung: „Kein Handy vor elf Jahren!“

Kinderärzte beobachten soziale Isolation

Dass Kinder immer mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen, sehen der Studie zufolge fast alle befragten Kinderärzte „sehr kritisch“. 90 Prozent der Pädiater warnen vor den Folgen: Die Tragweite der psychischen Schäden durch die vermehrte Mediennutzung sei noch gar nicht abzusehen. 82 Prozent stellen schon heute eine soziale Isolation ihrer Patienten fest, die sie auf die Mediennutzung zurückführen.

Zur Studie

Die Studie „Smart Aufwachsen 2019?“ wurde im Oktober 2019 im Auftrag der pronova BKK im Rahmen einer Online-Befragung durchgeführt. Bundesweit wurden 100 niedergelassene Kinderärztinnen und Kinderärzte befragt.

 

Text: PM pronovaBKK
Foto: pixabay

Zebrafische – kleine Helfer liefern wichtige Erkenntnisse

Zebrafische – kleine Helfer liefern wichtige Erkenntnisse

Ein Beitrag von Tina Kouemo
Die Vorgeschichte ist in etwa so: Nach einem langen Weg der Ungewissheit und Verunsicherung über ein Kind, bei dem das Entwicklungsprogramm so überhaupt nicht wie bei anderen Kindern läuft, hatten wir endlich nach fast drei Jahren eine Diagnose: FOXG1-Syndrom.

Das FOXG1-Gen ist für die Gehirnentwicklung zuständig und eine Mutation hat massive Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen. Epilepsie, Schlafstörungen, Schluckbeschwerden (was in vielen Fällen eine Magensonde erforderlich macht), kein freies Sitzen, niemals laufen und keine Sprachentwicklung – das sind die Folgen.

Die Hauptaufgabe der Gene ist es, Anweisungen für die Herstellung von Proteinen zu geben. Die DNA besteht aus Komponenten, den sogenannten Nukleotidbasen, die man mit den Buchstaben eines Wortes vergleichen kann. Es müssen die richtigen Nukleotidbasen in der korrekten Reihenfolge angeordnet sein, damit das Gen lesbar ist und das richtige Protein hergestellt werden kann. Kommt es zu einer Mutation, das heißt, fehlt einer dieser Buchstaben oder ist er verdoppelt und somit das Wort falsch geschrieben, wird das Protein fehlerhaft hergestellt oder überhaupt nicht produziert. Eine Lösung hierfür kann eine Gentherapie darstellen. Als Gentherapie bezeichnet man das Einfügen von Nukleinsäuren wie DNA oder RNA in die Körperzellen eines Individuums, damit das richtige Protein hergestellt wird. Für ganz wenige Krankheiten, die eher Probleme „außerhalb des Kopfes“ verursachen, gibt es bereits erste Erfolgsmeldungen. Aber dieser Teil der Forschung steckt noch in den Kinderschuhen.

Anfang Februar besuchte ich Prof. Dr. Corinne Houart am King’s College gemeinsam mit einem FOXG1-Vater aus Köln, um mir ihr Labor mit den Zebrafischen anzuschauen. Corinne Houart gehört zu den anerkanntesten Forscherinnen, wenn es um diese kleinen Tierchen geht. Die Zebrafische haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind durchsichtig, sodass man einen direkten Blick ins Gehirn der Tiere erhält, genau da, wo die Entwicklung stattfindet und das Problem unserer Kinder liegt. Die Zebrafische, die das FOXG1-Syndrom aufweisen, leiden an Schlafstörungen und haben Epilepsie, was ein Teil der Symptome unserer Kinder widerspiegelt. Wenn man forschen möchte, sollte das „Forschungsmaterial“ genau die Symptome der Syndrome abbilden, damit man sich klar darüber wird, welche Symptome durch die Maßnahmen oder in diesem Fall Medikamente gelindert werden können oder hoffentlich ausbleiben. Die meisten Proteine sind bei Fisch und Mensch identisch, wenn man zwei sogenannte N-terminal domains, also spezielle Proteinenden, hinzufügt, was Dr. Houart gelungen ist. Die Neuronen, die für unser Gehirn von großer Bedeutung sind, konnten zum Fluoreszieren angeregt werden – somit kann sehr schnell unter einem speziellen Mikroskop eine Veränderung festgestellt werden.

Zunächst werden Medikamente, die auf kleinen chemischen Molekülen basieren, an den Fischen erforscht. Hier gibt es ein Spektrum von 8000 bis 10.000 bereits zugelassenen Wirkstoffen. Die FOXG1-Fischlarven, die einem vorgeburtlichen Kind entsprechen, werden damit behandelt. Nach fünf Tagen werden die Fische erneut durch einen Scanner geschickt, wobei das Gehirn fotografiert wird. Eine Software vergleicht die Bilder und extrahiert die Fische, bei denen sich die meisten Veränderungen zeigen. In der nächsten Phase des Forschungsprojektes werden die Medikamente ausgesucht, bei denen die Scans die größten Veränderungen im Fischgehirn gezeigt haben. Es erfolgt dann eine Feinjustierung mit den unterschiedlichen Dosierungen. Außerdem werden unterschiedliche Verhaltensweisen der Tiere studiert, beispielsweise ob sich das Schlafverhalten verbessert hat oder aber weniger Anfälle auftreten.

Aufgrund einer Studie, die von der deutschen Humangenetikerin Dr. Diana Mitter im Jahr 2015 erstellt wurde, wissen wir, dass sich die FOXG1-Genmutationen grob in acht Gruppen einteilen lassen. Daher wird es acht unterschiedlich geneditierte FOXG1-Zebrafische geben. Das Ziel unserer Elterninitiative ist es, jedem „Foxy“ helfen zu können. Dafür müssen alle diese Gruppen erforscht werden.

Sicherlich sind wir noch nicht an dem Punkt, an dem es eine Gentherapie für unsere Kinder gibt. Keiner kann vorhersagen, wie lange es dauern wird, bis tatsächlich Kinder damit behandelt werden können. Aber ohne die Entdeckung des Geneditierens gäbe es auch keinen FOXG1-Zebrafisch, den wir zur Erforschung dieser Genmutation und ihrer Folgen dringend brauchen. Ein Erfolg wäre es für mich bereits, wenn man die Gehirnentwicklung beschleunigen und ungeliebte Symptome wie Epilepsie und die Schlafstörungen der Betroffenen lindern könnte. Darüber hinaus hoffe ich, dass noch viel mehr möglich ist, wovon wir heute nur träumen können. Daher möchte ich diesen Artikel mit einem Zitat von Sir Arthur C. Clarke, einem britischen Physiker, enden lassen:
„Die Grenzen des Möglichen lassen sich nur dadurch bestimmen, dass man sich ein wenig über sie hinaus ins Unmögliche wagt.“

Aus aktuellem Anlass:

Philipp, der Mann links im Bild, ist Vater eines FOXG1-Kindes, des jungen, gut gelaunten kleinen Mannes auf dem Roller. Er macht sich mit seinem Freund Ralf, dem gerade fast der Hut geklaut wird, auf einen Roadtrip der besonderen Art. Die beiden möchten mit zwei Vespas von Zürich nach London zum King’s College fahren. Die Fahrt beginnt am 4. September. Von ihrem Weg werden sie unter der Adresse u1k.ch berichten.
„u1k“ steht für „unter 1000“ und ist den etwa 550 „Foxies“ weltweit gewidmet.
Gesammelt wird auf dem Trip für das Zebrafischprojekt in London.

Wir bedanken uns für jeden Betrag, der uns unterstützt.
FOXG1 Deutschland e. V.
IBAN: DE08 6205 0000 0000 5255 30
BIC: HEISDE66XXX
tina@foxg1deutschland.de

 

 

Fotoquelle: By_P-v-K_pixelio.de

Legasthenie/Lese-Rechtschreib-Störung – jeden Tag eine neue Überwindung

Legasthenie/Lese-Rechtschreib-Störung – jeden Tag eine neue Überwindung

Legastheniker haben jeden Tag aufs Neue mit Buchstaben zu kämpfen. Betroffene Schüler verdrehen oder vergessen Buchstaben, wodurch das Verständnis für den Textinhalt oftmals nur teilweise oder gar nicht vorhanden ist.

Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) handelt es sich bei der Legasthenie bzw. der Lese-Rechtschreib-Störung um eine umschriebene Störung im Erlernen der Schriftsprache, die nicht durch eine allgemeine Beeinträchtigung der geistigen Entwicklungs-, Milieu- oder Unterrichtsbedingungen erklärt werden kann. Vielmehr ist die Legasthenie das Ergebnis von Teilleistungsschwächen der Wahrnehmung, Motorik und/oder der sensorischen Integration, bei denen es sich um anlagebedingte und/oder durch äußere schädigende Einwirkungen entstandene Entwicklungsstörungen von Teilfunktionen des zentralen Nervensystems handelt. Da die Lese-Rechtschreib-Störung von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als schulische Entwicklungsstörung anerkannt ist, sind sowohl die Lesestörung als auch die Rechtschreibstörung medizinische Diagnosen. Die Begriffe „Lese-Rechtschreib-Schwäche“ und „Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten“, auch LRS genannt, haben für viele Menschen die gleiche Bedeutung. Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied: Im Gegensatz zur Legasthenie bzw. Lese-Rechtschreib-Störung handelt es sich bei den erstgenannten Begriffen um pädagogische Bezeichnungen und keine anerkannte medizinische Diagnose.

Als Ursache für die Legasthenie werden eine genetische Vererbung, Veranlagung oder Wahrnehmungsstörungen angenommen. Dadurch, dass Legasthenie vererbbar ist, sind in vielen Fällen mehrere Familienmitglieder von dieser Störung betroffen. Einige betroffene Kinder und Jugendliche zeigen zudem Beeinträchtigungen in der akustischen und visuellen Wahrnehmung.


Mögliche Anzeichen einer Legasthenie können sein:

• Auffallend große Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben
• Sehr langsames, fehlerhaftes Lesen
• Auslassen von Buchstaben oder Silben
• Buchstaben können kaum zu Wörtern zusammengezogen werden
• Schwierigkeiten im Erinnern von Reihenfolgen
• Undeutliche, verwaschene Aussprache
• Wörter im Text werden oft aus dem Sinnzusammenhang erraten
• Probleme beim Niederschreiben von Gehörtem
• Häufige Verwechslung ähnlicher Wörter und Buchstaben
• Verwechslung der Buchstabenfolgen


 

Neben all den Symptomen dieser Krankheit zeichnen sich betroffene Kinder und Jugendliche auch durch viele positive Eigenschaften aus. Eine häufig überdurchschnittliche Intelligenz, stark ausgeprägte Empathie und Kreativität zählen zu ihren Stärken.
Wenn Eltern vermuten, dass ihr Kind an einer Lese-Rechtschreib-Störung leidet, kann die Diagnosestellung über einen Kinderpsychologen oder Therapeuten erfolgen. Erst mit Hilfe eines Legasthenie-Tests kann der Arzt herausfinden, um welche Art der Lese-Rechtschreib-Störung es sich handelt. Da es hier kein einheitliches Erscheinungsbild gibt, muss eine Therapie an den einzelnen Betroffenen angepasst werden. Je früher die Diagnose gestellt und die Therapie begonnen werden kann, desto größere Lernfortschritte sind möglich. Die eingesetzten Methoden richten sich nach den individuellen Lernvoraussetzungen des Schülers. Hierbei setzt die Therapie bei den Stärken des Schülers an, um das oftmals negative Selbstbild zu regulieren.
Tatsache ist, dass betroffene Kinder und Jugendliche in anderen Fächern oft sehr gute Schüler sind. Der Frust am Deutschunterricht bremst einen Gymnasialbesuch nicht aus und sollte nicht die Freude am Lernen nehmen.

Info: Für den, der in der Schule bereits mit Buchstabenfolgen zu kämpfen hatte und keine oder nur unzureichende Hilfestellung bekam, setzt sich das Problem im Berufsleben fort. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung geht von 7,5 Millionen Erwachsenen aus, die in Deutschland nur unzureichend oder gar nicht lesen und schreiben können.

Quellen: iflw.de, aerzteblatt.de, kita.de, pixabay

Kleiner Star auf Rollschuhen

Kleiner Star auf Rollschuhen

Marlene kommt mit einer Tibiaaplasie auf die Welt. Bei dieser seltenen Erkrankung ist das Schienbein nicht vorhanden und der Unterschenkel stark fehlgebildet. Weil Marlenes Gangbild dementsprechend schlecht ausfällt, wird ihr mit sieben Jahren der Unterschenkel amputiert.

Die Amputation verläuft sehr gut und Marlene lernt schnell, mit ihrer neuen Beinprothese zu gehen. Doch nur von A nach B zu kommen, ist Marlene bald zu wenig. Die Schülerin möchte auch klettern, schwimmen, tauchen und reiten. Die Orthopädietechniker der Firma POHLIG, die Marlene seit ihrer Amputation begleiten, passen der kleinen Sportskanone verschiedene Prothesen an – u. a. eine Badeprothese, mit der sie problemlos ins Wasser springen kann.

Letzten Sommer treffen wir Marlene im POHLIG-Wartezimmer. Sie zeigt uns stolz ihre neuen Rollschuhe und flitzt damit durch die Gänge. Sie dreht Pirouetten und macht kleine Kunststücke. Wir sind begeistert und fragen die Elfjährige, ob sie mit uns einen Film drehen möchte. Das Ergebnis ist faszinierend und macht vielen Kindern, die Marlenes Schicksal teilen, Mut.

Was Marlene alles mit ihrer Prothese unternimmt, seht ihr auf YouTube: Klettern, Rollschuhfahren & schwimmen mit Prothese – POHLIG mittendrin.

youtu.be/uDsUgTKaEbc