Delphin Therapie für Kinder mit Behinderung – Erfahrungsbericht

Wie sagt man so schön: Was lange währt wird endlich gut. Im August durften wir sie endlich erleben, die Delfine, die Therapie, die Magie und das ganze Drumherum.

Familienreise in die Karibik

Im Gepäck hatten wir viel Hoffnung, aber mindestens genauso viel Sorgen. Wird am Ende alles gut? Wird Lea sich darauf einlassen können? Wird sie durchhalten? Werden wir die Zeit auch genießen können? Die Reise von 18 Stunden hat Lea unerwartet gut gemeistert, ganz ohne Probleme und leider auch ohne Schlaf – zu aufgeregt und neugierig war sie. Gerne hätten wir manchmal ihre Gedanken lesen können. Lea kann nicht sprechen, aber ihr Blick war eindeutig: Wow! Wir haben uns ein paar Tage Zeit gelassen, um anzukommen, uns an das Klima und die Umgebung zu gewöhnen, bevor die Therapie begann. Es gab so viele „erste Male“ für Lea. Das erste Mal fliegen, das erste Mal im Karibischen Meer baden, das erste Mal riesige und bunte Fische im Wasser sehen, das erste Mal tropisches Klima … und überhaupt war es die erste Familienreise nur zu dritt.

Der erste Therapietag mit den Delfinen

Delphin Therapie für Menschen mit Behinderung

Alles war aufregend und spannend. Und dann kam der erste Therapietag. Wir konnten uns nicht vorstellen, wie sie reagieren würde. Eigentlich ist sie ein sehr offener Mensch, freut sich über Aufmerksamkeit und Gesellschaft. Aber sie kann auch komplett „zu machen“. Wenn sie herausgefordert wird, wenn es anstrengend wird, wenn sie nicht versteht oder nicht verstanden wird, oder wenn sie von Reizen, Situationswechsel oder Erwartungen überfordert ist.

Nun kam alles auf einmal: fremde Menschen, Abläufe, Umgebung, anstrengende Einheiten und die großen Tiere, die sie noch nie gesehen hat, außer in Film und Buch. Wir haben wirklich versucht offen für alles zu sein. Vielleicht geht sie nicht mit, vielleicht traut sie sich nicht ins Wasser, vielleicht weint sie, vielleicht auch nicht. Sie hat uns mal wieder überrascht. Als hätte sie nie was anderes gemacht, zog sie stolz mit ihrem Team los und hatte die Zeit ihres Lebens. Beeindruckt und beruhigt hat uns, wie schnell Lea Vertrauen fasste. Das war das oberste Ziel für die ersten Stunden. Lea soll Vertrauen haben, zu ihrem Team, zur Situation. Damit fiel eine große Last ab und wir konnten uns zurücklehnen, beobachten und genießen.

Geht das Therapiekonzept auf?

Während es bei anderen Therapiekonzepten oft ein Auf und Ab ist, ob ein Tag oder eine Session gut läuft oder nicht, zog sich in den zwei Wochen Delfintherapie die Motivation bis zum letzten Tag durch. Lea freute sich bereits am Morgen auf ihre Therapiezeit, auf ihre Zeit mit „Team Lea“. Mit jeder Einheit wuchs sie ein bisschen über sich hinaus. Natürlich wurde sie auch herausgefordert. Es gab auch Behandlungen, auf die sie gern verzichtet hätte. Es wurde einfühlsam ausprobiert was geht und dort angesetzt, wo Lea an ihre Grenzen kommt, ohne etwas zu erzwingen, mit viel Motivation, Spaß, Erfolgserlebnissen und Lob. Und nach jeder Einheit kam uns Lea freudestrahlend entgegen.

Alles richtig gemacht!

Text und Foto: Antje Hansen