DIE WÜSTE LEBT!

„Ich habe die Wüste immer geliebt. Man sitzt auf einer Sanddüne. Man sieht nichts. Man hört nichts. Doch etwas leuchtet in der Stille … ‚Es macht die Wüste schön‘, sagte der kleine Prinz, ‚dass sie irgendwo einen Brunnen verbirgt.‘ Ich war überrascht, plötzlich verstand ich dieses geheimnisvolle Leuchten des Sandes.“

Zitat aus „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry

Was ist eigentlich eine Wüste?

Als Wüste bezeichnet man die Gebiete der Erde, in denen keine oder wenige Pflanzen wachsen und es nur wenige Tiere gibt.

Kälte oder extreme Hitze wechseln sich in Wüsten ab, es gibt hier nur sehr wenig fließendes Wasser. Insgesamt bedecken sie etwa ein Fünftel der gesamten Landfläche unserer Erde. Wüsten sind nicht immer heiß und sandig – das trifft allerdings nur für die Hälfte der Wüsten zu. Die andere Hälfte bietet genau das gegenteilige Bild: Kälte und Eis. Die wohl bekannteste Wüste liegt im Norden Afrikas – die Sahara. Mit ihren riesigen Sanddünen bedeckt sie neun Millionen Quadratkilometer Land, also fast die gleiche Fläche, die Europa einnimmt.

Ist die Wüste vom Klimawandel betroffen?

Klimawandel gab es auf der Erde schon immer, doch zurzeit hat es die Erde mit einer von Menschen gemachten globalen Erwärmung zu tun, die sich auch auf die rasche Ausbreitung der Wüsten auf allen Kontinenten auswirkt. Geringe Niederschlagsmengen verbunden mit starker Verdunstung bilden dabei ungünstige Bedingungen. Jährlich „versandet“ beispielsweise eine landwirtschaftliche Fläche von etwa der Größe der Schweiz.

Kein Grünzeug

Pflanzen, die in der Wüste leben, haben sich an diese extremen Bedingungen angepasst. Da es in den meisten Wüsten sehr heiß ist und nur selten regnet, müssen die dortigen Pflanzen mit sehr hohen Temperaturen und langen Trockenzeiten zurechtkommen. Ohne das lebenswichtige Wasser können hier aber nur die zähesten Exemplare überleben – dafür haben sie spezielle Strategien entwickelt. In der Wüste findet man Pflanzen, die viel Wasser speichern können oder nach langen Trockenzeiten plötzlich wieder zum Leben erwachen. Ganz leblos ist die Wüste also nicht.

Tiere in der Wüste

Einige robuste Tiere sind in der Wüste zu Hause. Auf dem heißen Boden in den Trockenwüsten leben vor solche, die sich schnell bewegen können – wie Schlangen, Echsen und Insekten. Viele Tiere werden auch erst in der Nacht aktiv. Sie vergraben sich im Boden, um der Hitze am Tag entfliehen zu können. Andere, wie zum Beispiel das Kamel, versuchen, sich durch ihre langen Beine möglichst vom heißen Boden fernzuhalten.

Apropos Kamel:

Dieses Tier ist hervorragend an die extremen Bedingungen der Wüsten angepasst. Es ist außerordentlich genügsam und widerstandsfähig. Die Beschaffenheit ihres Blutes erlaubt Kamelen, einen Wasserverlust von bis zu einem Viertel des eigenen Körpergewichts zu ertragen, ohne Schaden zu nehmen. Für einen Menschen wären bereits zehn Prozent Wasserverlust lebensgefährlich. Ein durstiges Kamel kann in nur 15 Minuten 200 Liter Wasser trinken. Zusammen mit Nährstoffen wird das Wasser in den drei Vormägen mit 800 großen Speicherzellen eingelagert. Dort gespeichert steht es dann bis zu vier Wochen lang zur Verfügung.

 

 

Was sind Nomaden?

Nomaden sind Menschen, die in der Wüste leben. Sie sind außerdem nicht sesshaft und ziehen mit ihren Herden immer wieder dorthin weiter, wo es Wasser und Futter für ihre Tiere gibt. Außerdem wohnen sie in Zelten und nehmen stets alles mit, was sie besitzen. Für Nomadenkinder ist es schwierig, in die Schule zu gehen. In Kenia ist daher das erste „mobile Klassenzimmer“ eine große Chance. Etwa alle sechs Wochen zieht der Lehrer mit den Nomaden weiter bis zum nächsten Lagerplatz.

Fata Morgana und Oasen

Eine Fata Morgana ist eine Luftspiegelung, die unseren Augen etwas vorgaukelt: Entfernte Teile einer Landschaft scheinen näher gerückt zu sein, riesige Wasserflächen oder Eisberge in der Wüste tauchen plötzlich scheinbar vor uns auf. Bei einer Fata Morgana handelt es sich allerdings um ein physikalisches Phänomen und nicht um eine optische Täuschung. Tauchen Palmen, Pflanzen und eine Wasserstelle in der Wüste auf, handelt es sich um eine Oase. Eine Oase ist also ein grüner Fleck in der heißen Wüste, in der auch Menschen leben können. Das Wasser dort kommt oftmals aus einer Quelle der Erde. Oder aber die dort lebenden Menschen pumpen Wasser aus dem Grundwasser an die Oberfläche.

Wo ist der heißeste Ort auf der Erde?

Eine einfache Antwort auf diese Frage zu finden, gestaltet sich etwas schwierig, denn eigentlich kann man keinen pauschalen heißesten Ort der Erde benennen, sondern nur Orte, die in bestimmten Kategorien die höchste Temperatur erreichen, beispielsweise bei der höchsten durchschnittlichen Tagestemperatur. Allerdings kann man sicher sagen, dass die höchste jemals gemessene Temperatur der Welt aus der Wüste Lut im Iran stammt. Über 70 Grad Celsius zeigte hier das Thermometer an – eine lebensfeindliche Hitze.

Wusstest Du schon?

Der Mensch braucht Wasser und Nahrung zum Überleben. Unter „normalen“ Bedingungen kann ein Mensch vier Tage ohne zu trinken und 60 Tage ohne Nahrung überleben.

Ein Beitrag von Kevin Lange

Quelle: simplyscience.ch, klassewasser.de, wikipedia.de, planet-wissen.de, galileo.tv