Ein bunter Hühnerhaufen

Ein bunter Hühnerhaufen

Wer bin ich?

Ihr kennt doch bestimmt auch die Redewendungen „Ab ins Nest!“ und „Die gackern wie die Hühner“? Wenn ihr schon einmal Ferien auf einem Bauernhof gemacht habt, eure Familie selber Hühner züchtet oder ihr mit eurer Kitagruppe bzw. Schulklasse einen großen Bauernhof besichtigt habt, dann wisst ihr ganz genau, was „gackern“ bedeutet. Das ist z. B. laut zu hören, wenn ein Hund die Hühner aufscheucht. Hühner sind genauso wie Spatzen, Möwen oder Schwalben Vögel, die Federn tragen, – nur mit dem entscheidenden Unterschied, dass sie nicht gut fliegen können und daher überwiegend auf dem Boden leben. Das uns bekannte Haushuhn zählt in der Landwirtschaft zum Geflügel, ebenso wie u. a. die Gans, die Ente und die Pute. Hahn oder Gockel nennt man das Männchen, das Weibchen wiederum heißt Henne. Und was ist dann eine Glucke? So wird ein Huhn genannt, das gerade Küken hat. Hähne wiegen übrigens immer etwas mehr als Hennen und haben oft ein buntes Federkleid.
Hühner leben entweder frei auf einem Bauernhof (Freilandhaltung), auf dem Boden (Bodenhaltung) oder – im ungünstigen Fall – in einem Käfig (Käfighaltung). Die Hühner in Freilandhaltung haben es am besten, da sie frei herumlaufen können – und das täglich aufs Neue. Hühnern in Käfighaltung geht es leider nicht so gut, denn sie werden nicht artgerecht gehalten. Sie sind zu viert oder zu fünft in einem Käfig untergebracht, sitzen nur auf der Stange oder auf dem Käfigboden und können sich nicht frei bewegen oder ihr Gefieder putzen. Außerdem gibt es verschiedene Rassen von Hühnern, abhängig davon, ob es den Züchtern vorrangig um Fleisch geht oder um Eier. Die Legehennen sollen möglichst viele Eier legen, die Masthühner dagegen in kurzer Zeit dick werden, um weiter zu verwertendes Fleisch zu erhalten.

Was esse ich gern?

Hühner sind Allesfresser. Auf einem Bauernhof steht auf ihrem Speiseplan als Hauptfutter Getreide, des Weiteren fressen sie auch Gras, Brennnesseln, Löwenzahn, Blattsalat, gekochte Kartoffeln, aber auch Regenwürmer, Schnecken und sogar Mäuse. Habt ihr schon mal gesehen, wie eilig Hühner in Richtung von Blumentöpfen rennen, wenn die Bäuerin oder der Bauer die Töpfe zur Seite schieben? Und habt euch dann auch gefragt, warum das so ist? Unter den Töpfen sind oft Asseln und Ameisen und Hühner fressen diese kleinen Kriechtiere ganz gern. Was sie allerdings so überhaupt nicht mögen, ist Süßes. Kaum zu glauben, aber wahr. Hühner, die in Bodenhaltung leben, bekommen Fertigfuttermischungen. Diese enthalten alles, was die Tiere für ihre Gesundheit brauchen. Denn auf einem großen Hof haben die Bäuerin und der Bauer oft nur wenig Zeit, für so viele Hühner Löwenzahn zu pflücken oder Kartoffeln zu kochen. Das Futter landet bei Hühnern nicht gleich im Magen, sondern zunächst im Kropf, der sich vorn am Hals befindet. Zum einen ist er ein Vorratsspeicher für das Futter, zum anderen werden im Kropf harte Körner aufgeweicht. Wenn Hühner vom Boden picken, passiert es nicht selten, dass sie auch kleine Steine verschlucken. Ziehen sich die Muskeln um den Magen dann im Rhythmus zusammen, wird die Nahrung von den Steinen zermahlen. Eigentlich trinken Hühner aus offenen Wasserquellen wie z. B. Pfützen. In der Käfighaltung bekommen sie das Trinkwasser jedoch in verstellbaren Nippeltränken, deren Höhe sich am Alter und somit an der Größe der Tiere orientiert. Das entspricht also nicht ihrem natürlichen Trinkverhalten.

Wissenswertes rund ums Ei
Das Huhn braucht am Tag 100 g Getreidekörner und etwa 30 g Raps-oder Sojaschrot. Eine Prise Muschelkalk für die Eierschalenbildung gibt es außerdem dazu.

Die Gruppe „Comedian Harmonists“ aus Berlin sang 1936 das Lied: „Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn, ich hätt’ nicht viel zu tun, ich legte täglich nur ein Ei und sonntags auch mal zwei.“ Dass es nicht wirklich so ist, zeigen euch folgende Zahlen: Im Jahr 1950 legte eine Legehenne etwa 120 Eier jährlich, 2015 waren es schon 300 Eier, d. h. sechs Eier pro Woche ohne Unterbrechung – reine Schwerstarbeit für die Hennen. Durch das Zusammenspiel von künstlichen Beleuchtungsprogrammen in den Hallen und der Überzüchtung der Hennen wird diese hohe, von den Jahreszeiten unabhängige Legeleistung erreicht. Eier gibt es in unterschiedlichen Größen. Die richtige Ernährung von Legehennen wirkt sich direkt auf die Größe der Eier aus. Bei falscher Ernährung sind diese sehr klein, verbeult oder die Schale wird nicht richtig hart. Muschelkalk als Beigabe ist daher wichtig, damit die Eierschale stabil ist. Werden Hühner mit Paprika oder Mais gefüttert, so wird der Eidotter (das Gelbe vom Ei) dunkler. Hühner sind noch recht jung, wenn sie das erste Ei legen, denn das tun sie bereits mit fünf Monaten. Die Eier werden größer, je älter die Henne ist. Somit spielt neben der richtigen Ernährung auch das Alter dafür eine Rolle, ob es die Eier in den Größen S, M, L oder sogar XL gibt.

Nicht nur in der Größe können sich Eier unterscheiden, sondern auch in der Farbe. Hühnern ist es angeboren, ob sie ein strahlend weißes oder braunes Ei legen. Das passiert je nachdem, ob die Schale im Bauch des Huhnes noch mit gelben und roten Farbstoffen eingefärbt wird.

 

Auf die Menge kommt es an

Die Verwendung von Eiern ist vielfältig – z. B. als Spiegel- oder Rührei, als Omelette, als hart gekochtes Ei oder als Eiersalat. Eier sind auch wichtige Zutaten u. a. für Nudeln, Waffeln, Eierkuchen oder Kuchen. Und Ostern wäre ohne Ostereier doch unvorstellbar, oder?
Hühnereier sind die wertvollsten Lieferanten für Eiweiß. Durchschnittlich liefert ein Ei der Größe M rund sieben Gramm feinstes Protein, wobei sich das meiste davon im Eigelb befindet. Eine ausreichende Versorgung damit ist wichtig für die Elastizität von Haut und Muskeln. Eiweiße erhalten zudem die Struktur unserer Zellen im Körper und stellen sicher, dass Haare und Nägel wachsen. Darüber hinaus gelten Eiweiße als wertvoller Energielieferant, der für eine lang anhaltende Sättigung sorgt. Die Mengenaufnahme von Eiweißen ist dabei abhängig von Alter, Größe und Gewicht eines Menschen.
Mediziner raten jedoch, nicht zu viele Eier oder Speisen mit Eiern essen, denn dadurch kann der Cholesterinspiegel steigen. Cholesterin ist ein Fett, das der Körper etwa zu drei Vierteln selbst herstellt, vor allem in der Leber. Das restliche Viertel wird zusätzlich über die Nahrung aufgenommen. Nimmt man zu viel Cholesterin zu sich, dann können Gefäßschäden im Körper die Folge sein.

Ein Beitrag von Claudia Egert
Text: klexikon.de, servus.com, apotheken-umschau.de | Fotos: pixabay.com, shutterstock.com_Goran Bogicevic