Fußlenkung dank Space Drive

Ingrid Höhling ist wieder entspannt und sicher mobil. Mit der Space Drive Fußlenkung kann sie jetzt ohne viel Kraftaufwand ermüdungsfrei mit dem linken Fuß ihren neuen VW Caddy 5 lenken.

Bereits seit 1982 ist Ingrid Höhling mit ihrem Auto unterwegs – bisher mit dem „Franz-System“. Doch mit nachlassenden Kräften in den Beinen, kann sie damit nicht mehr sicher am Straßenverkehr teilnehmen. Dank der Fußlenkung mit Space Drive ist das jetzt wieder möglich.

Mit dem Fuß zu lenken, ist für die 75-jährige Pensionärin bereits seit über 40 Jahren Routine. Doch irgendwann ließen die Kräfte nach und es musste eine andere Lösung gefunden werden. Seit Sommer 2022 ist Ingrid nun mit einer elektronischen Fußlenkung unterwegs. Dank dem Fahr- und Lenksystem Space Drive ist das nun ohne größere Kraftanstrengung möglich. Die Bedieneinheit ist in ihrem neuen VW Caddy auf der linken Seite im Fußraum, gleich neben Gas und Bremse verbaut. Damit kann sie nun mit dem linken Fuß die Lenkung und mit dem rechten Fuß ganz normal Gas und Bremse bedienen. Alle anderen Sekundärfunktionen steuert sie mit PARAVAN Touch bzw. mit der Sprachsteuerung. Auch das Fahrzeug starten und die Gang-Wahl-Funktion kann sie mit diesem System bedienen.

Für den Einstieg ins Fahrzeug benötigt sie ebenfalls keine fremde Hilfe. Per Fernbedienung öffnet sich die Türe elektrisch. Die Befestigung für den Dreipunktgurt ist direkt in der Tür verankert, so dass sie nur auf dem Autositz platznehmen muss, sobald die Türe schließt, ist sie auch ordentlich und sicher angeschnallt. Rechts und links vom Fahrersitz sind zudem Polster angebracht, die ihr Halt und Stabilisierung geben. „Wie die Prinzessin auf der Erbse komme ich mir vor“, sagt sie. Auch auf der Beifahrerseite wurden Polster individuell angeordnet. „Ich habe keinen Halt in den Armen, wenn Fliehkräfte auftreten, würden meine Arme immer abrutschen. Ich kann sie nicht selbständig halten“, so ihre Erklärung.

Wenn die Arme nicht mehr funktionieren, bleibt nur noch der Fuß. Dank Space Drive ist das jedoch kein Problem. Das Eingabegerät an der elektronischen Lenkung kann ohne Probleme auch im Fußraum platziert werden.

1953 im Alter von fünf Jahren erhielt Ingrid im Kindergarten eine Reihenimpfung – wie es zu dieser Zeit üblich war. Leider bekam sie danach Kinderlähmung. “Ich hatte einfach Pech, damals gab es noch gar keine Polio-Impfung“, sagt Ingrid. Eine Odyssee damals begann für das Kind. Gott sei Dank hatte sie eine Lehrerin, die sie unterstützt hat, indem sie einfach ein Bett mit in das Klassenzimmer geschoben hat, auf dem sie sich ausruhen konnte, wenn sie nicht mehr sitzen konnte. „Das war frühe Inklusion“, sagt sie. „Ihr habe ich zu verdanken, was ich heute bin.“

Mühsam hat sie sich damals zurückgekämpft, doch die Funktionalität ihrer Arme bleibt eingeschränkt. Der rechte mehr als der linke, aber die spätere Steuerfachgehilfin konnte einen Beruf erlernen und diesen ausüben. Seit 1982 fährt sie Auto. Auch damals hatte sie Glück. Ein Fahrlehrer hat sich für sie eingesetzt und dafür gesorgt, dass sie mit dem System Franz – einem mechanischen System, welches ebenfalls mit dem Fuß zu bedienen ist – fahren konnte. Mit der Fußlenkung hat es dann geklappt, bis 2022 ist sie mit dem System unterwegs gewesen. Dann hat es nicht mehr funktioniert. „Durch Postpolio ist meine Kraft im Bein zunehmend beeinträchtigt“, berichtet die Pensionärin.

Da Ingrid Höhling keine Kraft in den Armen hat werden die Arme im Fahrzeug durch Polster gestützt und ein stückweit fixiert. So hat sie festen Halt auch, wenn beim Fahren Fliehkräfte auftreten.

Mit der Space Drive Fuß-Lenkung ist sie wieder flexibel und vor allem ohne Anstrengung sicher unterwegs. „Ich kann jetzt jeden Schuh anziehen und muss nicht mit einem extra auf das Lenkpedal angepassten wie beim System Franz unterwegs sein“, berichtet Ingrid von den Vorzügen. Der Umstieg auf das neue System, bei der sie die Lenkbewegungen jetzt nicht mehr vertikal durch Drehen, sondern horizontal, indem sie den Fuß einfach nach rechts bzw. links bewegen muss, fiel ihr leicht. Nach dem Umbau im vergangenen Jahr genügten nur wenige Testfahrten, und dann konnte sie beim TÜV vorfahren. Eine Voraussetzung, um die entsprechenden Merkzeichen im Führerschein zu verzeichnen.

Nach gut 5.000 Kilometern zieht Ingrid eine positive Bilanz. „Für mich bedeutet das Auto eine große Erleichterung und Freiheit, so kann ich selbständig zum Arzt fahren und auch mal ein paar Ausflüge unternehmen, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.“ Größere Strecken fährt sie gemeinsam mit ihrem Mann. „Da wechseln wir uns ab.“

Kontakt:
Anke Leuschke, Pressesprecherin, Paravan GmbH
Tel.: +49 7388/ 99 95 81, E-Mail: anke.leuschke@paravan.de

Text und Fotos: PARAVAN