Ausgewogene Ernährung bei MS
Ausgewogene, vollwertige und antientzündliche Ernährung als integraler Bestandteil bei Multipler Sklerose
„Meine MS ist da und bleibt, die Schädigungen können nicht rückgängig gemacht werden – doch mit einer gesunden, auf mich abgestimmten Ernährung und einem achtsamen Lebensstil kann ich meine Lebensqualität verbessern!“ (Isa* – MS-Betroffene, die leidenschaftlich gern kocht)
Durch eine ausgewogene, vollwertige und antientzündliche Ernährung mit viel frischem, zuckerarmem Obst und Gemüse, Nüssen wie Walnüssen, Pistazien oder Pinienkernen, Vollkornprodukten aus Emmer, Dinkel oder Durum, Haferflocken, Reis, Nudeln oder Kartoffeln, aber auch tierischen Produkten wie Fisch, des Weiteren in Maßen Fleisch, Milch und Milchprodukten wie Käse oder Joghurt können dem Körper lebensnotwendige Vitamine sowie Nähr- und Ballaststoffe zur Verfügung gestellt werden. Diese wirken verschiedenartig. Zum Beispiel lassen sie Blutfettwerte sinken oder verringern das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Unterschiedliche Antioxidantien in Nahrungsmitteln wie etwa Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E und Betakarotin sowie die Spurenelemente Kupfer, Selen und Zink wirken entzündungshemmend und können die Immunabwehr unterstützen.
Wichtig ist zudem ausreichende Bewegung an der frischen Luft, um Vitamin-D-Mangel vorzubeugen, welcher negativ auf die Krankheit wirken kann, indem er neue Schübe verursacht. „Längere Strecken zu Fuß gehen nicht mehr. Denn die Fatigue (frz.: krankhafte Müdigkeit, Anm. d. R.), welche immer das Einlegen von angemessenen Pausen erfordert, kann meinem Tag wertvolle Stunden rauben. Aber ich habe den Anspruch an mich selbst, fit zu bleiben und für mein Wohlbefinden zu sorgen“ – so berichtet Isa.
Ernährungstipps von Isa (in Anlehnung an die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, kurz: DGE e. V.):
- Für kalte Speisen wie etwa Salate eignen sich besonders Lein-, Hanf-, Leindotter- oder Walnussöl. Raps-, Sonnenblumen- oder Maiskeimöl zum Dünsten, Braten oder Backen verwenden.
- Blähende oder schwer verdauliche Lebensmittel wie Bohnen, Linsen oder Kohlgemüse, scharfes und/oder fettes sowie süßes Essen, säurehaltige Speisen und Getränke sowie Fast Food meiden. All das schlägt sprichwörtlich auf den Magen-Darm-Trakt in Form von unangenehmen Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen und Magen- oder Darmkrämpfen.
- Auch sollte man sich genügend achtsame Zeit zum Essen nehmen – nicht „zwischen Tür und Angel“. Zudem empfiehlt die DGE e. V. eher mehrere kleine als drei große Mahlzeiten. Magen und Darm werden so weniger belastet.
- Nachhaltiges Handeln, vielfältiger Bio-Landanbau, garantierte Frische, ganzheitliche Verarbeitung, sinnvolles Wirtschaften, partnerschaftliches Zusammenwirken, höchste Qualität, bewusster Genuss, direkte Vertriebswege vom vertrauensvollen Erzeuger zum Verbraucher und eine aktive Mitgestaltung im Naturschutz – dies alles sind nur einige Vorzüge, die für landwirtschaftliche Hofläden und Direktvermarkter in ganz Deutschland sprechen.
- Es ist wichtig, Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu halten, denn eine Ernährungsumstellung muss unbedingt ärztlich und/oder ernährungswissenschaftlich begleitet werden. Wer eigenmächtig seine Lebensmittelwahl einschränkt, riskiert sowohl eine Fehl- als auch eine Mangelernährung. „Warum nicht ein Ernährungstagebuch auf Zeit führen? Damit lässt sich herausfinden, was dem Körper gut bekommt und was weniger. So können Verdauungsbeschwerden gemindert werden.“
* Name von der Redaktion geändert
Quellen: msundich.de, trotz-ms.de, msges.at, dge.de, hirnstiftung.org, agrarheute.de
Ein Beitrag von Claudia Egert
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