Mein tierischer Begleiter in allen Lebenslagen

Es gilt längst als erwiesen, dass sich Haustiere positiv auf die physische und psychische Gesundheit der Generation Plus, nein, sogar der gesamten Familie auswirken. Senioren verbringen dank eines Hundes mehr Zeit an der frischen Luft und sind aktiver, haben dadurch weniger Depressionen und Schlafstörungen und die Spaziergänge wirken sich positiv auf möglichen Bluthochdruck aus.

Haustiere, die gestreichelt werden können – beispielsweise Hunde oder Katzen – wirken sich positiv auf die mentale Gesundheit der Senioren aus. Während des Spaziergangs können leichter soziale Kontakte zu anderen Tierhaltern geknüpft werden. Der Austausch mit Gleichgesinnten sorgt für eine positive Stimmung.

Ein Haustier zu haben, bedeutet auch für Menschen, die ihr Berufsleben bereits hinter sich gelassen haben, eine neue Ausgabe, Verantwortung, Unterhaltung und Fürsorge. Die Auswahl des richtigen Futters, die allgemeine Pflege, Besuche beim Tierarzt und vieles mehr bergen zudem neue Herausforderungen und Strukturen im Alltag.

Die Tür wird aufgeschlossen und entgegen springt sofort der braune Zwergpudel Lucie und begrüßt sein Frauchen schwanzwedelnd. Die Begrüßung und die darauf folgenden Streicheleinheiten tun beiden gut – der Hund freut sich, während bei der 81-Jährigen einerseits der Blutdruck sinkt und andererseits Glückshormone ausgeschüttet werden. Dieses Beispiel zeigt, wie positiv sich Tiere auf das Wohlbefinden von Menschen auswirken können.

Welches Haustier ist für Senioren am besten geeignet?

Die Anschaffung eines Haustieres sollte wohlüberlegt sein und die Aspekte des jeweiligen Lebensstils sollten berücksichtigt werden. Möchte ich im Alter noch aktiv sein und weiterhin z. B. reisen? Wie ist meine Lebenssituation: Handelt es sich um eine Wohnung oder lebe ich (noch) in einem Haus? Wie hoch sind die Kosten für das anzuschaffende Tier und wie viel Pflege muss ich aufwenden?

Grundsätzlich ist es schwierig, eine Aussage zu treffen, welches Tier sich am besten als Haustier für die Generation Plus eignet. Denn es gibt immer individuelle Vorlieben, vielleicht auch Erinnerungen, die bei der Entscheidung auch im Vordergrund stehen sollten. Wer es eher ruhig mag und Tiere am liebsten betrachtet bzw. weniger an einer Interaktion mit ihnen interessiert ist, ist mit einer Schildkröte oder einem Aquarium gut beraten.

Ich habe mit unterschiedlichen Personen in meinem Umfeld gesprochen. Seniorinnen und Senioren, die bereits mit Hunden oder Katzen aufgewachsen sind, entscheiden sich erneut für das gleiche Haustier. Die Tendenz im fortschreitenden Alter geht allerdings in Richtung Anschaffung eines bereits erwachsenen Tieres – und nicht eines im Welpenalter. Ältere Tiere, die den Besitzer wechseln müssen, z. B. Tiere aus dem Tierheim oder Tiere, die nach dem Versterben des bisherigen Besitzers übernommen werden, sind oftmals sehr dankbar für eine neue ruhige und liebevolle Umgebung.

Menschen mit Demenzerkrankung

Demenzerkrankungen unterschiedlicher Formen kommen im Alter immer häufiger vor. Hier stellt sich die Frage, wie die tierischen Zeitgenossen mit Demenzerkrankten umgehen bzw. wie sie sich in deren Alltag integrieren und diesen bereichern können. Fakt ist, dass es auch hier deutliche positive Effekte in Bezug auf die Lebensqualität, aber auch hinsichtlich der körperlichen Aktivität gibt. Grundsätzlich ist also klar, dass die tierische Unterstützung im Alltag demenzkranker Menschen deutlich positiv wirkt. Neben der Verbesserung psychischer Symptome verbessert sich auch die soziale Interaktion der Betroffenen.

Der Grund dafür ist klar: Tiere urteilen oder bewerten nicht, was gerade Demenzkranke oft im Alltag erleben. Hunde und Katzen vermitteln bedingungslose Zuwendung und Nähe – vor allem aber auch emotionale Wärme – und lassen Körperkontakt zu. Das stärkt das Selbstbewusstsein der Kranken, vor allem aber regt beispielsweise das Streicheln auch die Feinmotorik der Betroffenen an und motiviert zu Bewegung.

Senioren und Haustier zusammen in die Seniorenresidenz! Ist das möglich?

In vielen Pflegeheimen und Seniorenresidenzen sind Haustiere mittlerweile erlaubt. Einzige Bedingung ist, dass die Senioren selbst für ihr Haustier sorgen können und für den Krankheitsfall jemanden haben, der sich um die Bedürfnisse des Tieres kümmern kann.

„Die Hunde, Katzen und Vögel sind ein wichtiger Anker im Leben der Senioren, der ihnen Halt und Sicherheit gibt. Den darf man ihnen nicht nehmen. Außerdem bringen die Tiere viel Freude und Gesprächsstoff in unser Haus, sodass alle von ihnen profitieren“, sagt eine Leiterin einer Residenz.

Fotos: pexels.com
Quellen: privita-deutschland.de, libify.de