Mit Kindern gärtnern

Betreuung

10 Schritte wecken Begeisterung

Gärtnern ist auch in der Stadt möglich, denn auf begrenztem Platz ist Urban Gardening, also urbaner Gartenbau, besonders geeignet. Kinder können hier den Spaß am Gärtnern entdecken und ihre Kreativität entfalten. Bei Kindern mit Behinderung fördert das Gärtnern zudem die Motorik und kann sich positiv auf den Allgemeinzustand auswirken. Mit den folgenden zehn Schritten können Sie Begeisterung wecken:

Den Kindern das Thema nahebringen

Zuerst wecken Sie Begeisterung, indem Sie Ihre Kinder mit Gärtnern und Umwelt auf spielerische Weise vertraut machen. Bücher oder Hörspiele zum Thema Umwelt, aber auch Malbücher mit Pflanzen und Bienen sind geeignet.

Mit anschaulichen Beispielen begeistern

Ihre Kinder versetzen Sie mit anschaulichen Beispielen ins Staunen, um Begeisterung zu wecken. Kresse keimt schnell und ist ein gutes Exempel. In eine flache Schale legen Sie ein mit Wasser durchtränktes Stück Küchenpapier. Kinder verteilen darauf Kressesamen und können am nächsten Tag schon das Keimen beobachten.

Begeisterung in allen Jahreszeiten

In allen Jahreszeiten gibt es in der Natur etwas zu entdecken und im Garten zu tun. Das Keimen wird im Frühjahr beobachtet. Blüte- und Erntezeit ist der Sommer, der Herbst läutet den Wandel ein. Mit Ihren Kindern können Sie Bucheckern und Kastanien vor dem Wintereinbruch sammeln. Samenbomben bauen Sie dann im Winter.

Auf Gefahren aufmerksam machen

Ihre Kinder sollten Sie auch auf Gefahren im Garten aufmerksam machen, ohne Ängste zu schüren. Wichtig ist der Respekt vor Flora und Fauna. Zeigen Sie Ihren Kindern giftige Pflanzen wie Fingerhut oder Maiglöckchen und weisen Sie auf den richtigen Umgang mit stechenden Insekten hin.

Urbaner Garten für die ganze Familie
An die Tiere denken

Machen Sie Ihre Kinder darauf aufmerksam, dass sich auf einem Quadratmeter Erde bis in einer Tiefe von 30 Zentimetern ungefähr 1,6 Billionen Lebewesen aufhalten. Kriechen und Krabbeln ist für Kinder interessant. Bei Spaziergängen im Park können die Kleinen Schnecken, Regenwürmer und andere Tiere entdecken. Sie erfahren, dass die Natur nicht nur Lebensraum für den Menschen ist.

Die Bedeutung der Bienen erläutern

Erläutern Sie den Kindern, wie wichtig Bienen für den Menschen und seine Ernährung sind. Die europäische Bienenpopulation ging um ungefähr zehn Prozent zurück. Die Nektarsammler können Sie mit den geeigneten Pflanzen wie Brombeeren, Himbeeren, Kornblumen oder Margeriten, aber auch mit Trinkwasserschalen im Beet anlocken.

Prüfen der vorhandenen Gegebenheiten

Überlegen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern, wo Sie gärtnern möchten. Für Urban Gardening eignen sich Balkon, Terrasse, aber auch die Fensterbank. Bei der Gestaltung des Minigartens ist die Sonneneinstrahlung entscheidend. Bei Balkonen muss zusätzlich die Traglast beachtet werden.

Alles gut vorbereiten

Haben Sie ein Plätzchen zum Gärtnern gefunden, wählen Sie mit Ihren Kindern die geeigneten Kräuter, Gemüsesorten und Blumen aus. Lassen Sie Ihre Kinder möglichst viel mitentscheiden, um ihre Motivation für das Gärtnern zu fördern. Ihre Freude haben die kleinen Hobbygärtner am Anfang an Sorten, die schnell wachsen und pflegeleicht sind, beispielsweise Radieschen, Bohnen oder Erdbeeren.

Aufbau des Beetes und Aussaat

Die Beete teilen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern ein. Kinder können abhängig von ihren Fähigkeiten Beetstecker selbst basteln, um den Bereich zu kennzeichnen, für den sie verantwortlich sind. Auch Anzuchttöpfe können die Kinder aus ungefärbten Eierkartons, Milchpackungen oder Klopapierrollen basteln, um für die Themen Nachhaltigkeit und Recycling sensibilisiert zu werden. Nun kann gesät werden.

Pflegen und beobachten

Abhängig von ihren Fähigkeiten können Kinder Verantwortung für die Pflege der Pflanzen übernehmen, indem sie gießen, den Boden auflockern oder Unkraut jäten. Sehen, Tasten und Schmecken sind mit Urban Gardening möglich. Animieren Sie Ihre Kinder zur genauen Beobachtung, zum Naschen der Früchte und zum Buddeln in der Erde. Sie lernen, dass sich Gewissenhaftigkeit und Geduld auszahlen.

Urban Gardening mit Kindern

Fazit: Von Natur aus lassen sich Kinder gern begeistern und sind wissbegierig. So können sie spielerisch an gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz herangeführt werden. Mit kleinen Do-it-yourself-Projekten können auch Kinder mit Behinderung kleine Erfolge feiern. Sie lernen, im Einklang mit der Natur zu leben, ihr Umweltbewusstsein zu schärfen und Verantwortung zu übernehmen.

Weitere, kostenlose Infos unter:
www.preis.de/urban-gardening-mit-kindern/

Text: Lina Korb, Fotos: Anna Nahabed, Tobias Arhelger