Sie rennt zum ersten Mal – mit 24 Jahren

Eine Frau mit Laufprothesen.
Julia hat eine angeborene Fehlbildung, bei der alle vier Gliedmaßen betroffen sind. Die junge Frau ist ohne Unterschenkel und Knie auf die Welt gekommen. An ihren beiden Löffelhänden befand sich ursprünglich jeweils nur ein Finger, vier weitere wurden im Nachhinein operativ hergestellt.

Eingeschränkt fühlt sich die Leistungssportlerin durch ihre Behinderung nur in bestimmten Situationen. Es fällt ihr z. B. schwer, ihre Beinprothesen alleine an- und auszuziehen. Das liegt vor allem daran, dass ihr linker Ellenbogen nur teilweise beweglich und der rechte steif ist.
Trotz ihrer körperlichen Einschränkungen achtet Julia darauf, mindestens dreimal die Woche joggen zu gehen – als Ausgleich zu ihrem Job und dem intensiven Training als Para-Dressurreiterin. Seit einem Jahr ermöglichen ihr zwei Laufprothesen, sich nicht nur auf dem Pferd, sondern endlich auch am Boden sportlich zu betätigen.

Hilfe beim Anziehen von Laufprothesen.

Am Anfang hat es eine Weile gedauert, mit diesen speziellen Prothesen rennen zu lernen. Mittlerweile beträgt Julias weiteste Strecke allerdings schon sechs Kilometer! Am liebsten trifft sie sich mit Freunden zum Joggen, dann ist die Motivation größer. Manchmal dreht sie aber auch alleine ein paar Runden oder nimmt ihren quirligen Hund, einen Australian Shepherd, mit. Das Laufgefühl mit zwei Laufprothesen vergleicht die sympathische Sportskanone mit einem Trampolin, das sie nach vorne katapultiert. Die Federfüße aus Carbon sind flexibel einsetzbar und eignen sich sowohl für Freizeit- als auch für Wettkampfsport. Durch die einfache Handhabung können selbst weniger Lauferfahrene schnell Fortschritte machen. Gleichzeitig ermöglichen die Laufprothesen professionellen Sportlern eine exzellente Leistung.

In ihrem Alltag trägt Julia eine normale Oberschenkelprothese. Im direkten Vergleich empfindet sie ihre Laufprothesen als leichter und dynamischer, allerdings natürlich auch als ein wenig wackeliger, da Julia wie auf Zehenspitzen gehen muss. Die Alltagsprothesen dagegen geben ihr ein größeres Sicherheitsgefühl.

Wer Julia in Aktion sehen möchte, findet sie übrigens auch auf YouTube: „Sie rennt mit 24 zum ersten Mal | Julia testet Laufprothesen“.

Du bist auch amputiert und liebst es, Sport zu treiben? Wir beraten dich gerne über die unterschiedlichen Laufprothesensysteme – kontaktiere uns einfach per E-Mail: info@pohlig.net.

Fotos und Text: Pohlig GmbH