Simone Koopmann zeigt, was mit Stoma alles geht

Liebe Frau Koopmann,

Simone Koopmann
als Ihnen bewusst wurde, dass Sie dauerhaft Stoma-Patientin sein würden, was waren da Ihre Gedanken?

Ich habe die Entscheidung selbst getroffen, mein Stoma zu behalten, da es für mich der beste Weg war, ein entspanntes Leben führen zu können.

Meine Krankheitsgeschichte ist sehr lang und ich konnte mich lange mit dem Thema auseinandersetzen. Für mich war es – bis heute – die richtige Entscheidung, mein Stoma zu behalten! Ich bereue nicht einen Tag, denn ein Leben ohne Dickdarm und ohne Stoma ist möglich, aber in meinem Fall war es sehr schwierig, da ich noch andere „Baustellen“ wie Abszesse und Fisteln hatte, die sehr schmerzhaft waren. Ich hatte sieben große OPs, lag Monate im Krankenhaus, bin auf 38 kg abgemagert. Nach Absprache mit meinem behandelnden Arzt war es für mich keine Frage mehr, dass Stoma zurücklegen zu lassen, denn meine Lebensqualität ist um 100 % gestiegen.

Simone Koopmann
Sie machen durch Ihren offenen Umgang als Stoma-Patientin deutlich, dass man selbstbewusst durchs Leben gehen und sich auch in Bademoden attraktiv sehen lassen kann. Sie zeigen den Menschen einfach, was alles möglich ist.
Was erhalten Sie für ein Feedback?

Bis jetzt nur sehr positives Feedback. Das freut mich natürlich sehr. Ich gehe sehr offen mit dem Thema „Stoma“ um, denn leider gibt es in unserer Gesellschaft immer noch zu viele Tabuthemen, was Krankheiten angeht, und der Darm gehört immer noch dazu. Ich versuche Menschen – dabei spielt es keine Rolle, ob gesunden oder betroffenen Menschen – zu zeigen, dass ein Leben mit Stoma genauso toll und lebenswert sein kann. Meine positive, innere Einstellung vereinfacht mir den Umgang mit meinem Körper, denn mein Stoma ist ein fester Bestandteil davon und es hilft nicht, davor wegzulaufen oder es zu ignorieren, sondern ich lebe damit – für immer – und ich bin der Medizin sehr dankbar, dass sie schon so weit fortgeschritten ist, um mit einem künstlichen Darmausgang leben zu können.

Simone Koopmann mit Hund
Welche Einschränkungen gehen mit Stoma einher, denn schließlich wird ja nicht alles möglich sein? Unsere Leser:innen wird außerdem sicherlich interessieren, wie Ihre Pläne in Zukunft aussehen.

Ich könnte jetzt auf Anhieb nicht sagen, wobei mich mein Stoma einschränkt oder ich mich eingeschränkt fühle. Ich bin verheiratet, arbeite, treibe Sport, ich fahre in den Urlaub. Kurz und knapp: Ich lebe wie ein gesunder Mensch.

Mein großer Wunsch ist es, als Betroffene Stoma-Trägerin andere Betroffene zu unterstützen. Ihnen Mut und Zuversicht zu geben, denn ich weiß nur zu gut, dass ein Weg bis hin zum Stoma und auch danach sehr hart und schwer sein kann. Ich hätte mir damals einen Betroffenen gewünscht, der mir erklärt, was mich erwartet. Ärzte erklären einem den medizinischen Teil, aber da gehört noch so viel mehr dazu. Die Psyche spielt bei vielen Menschen eine große Rolle. Nicht jeder verpackt es so gut wie ich und es gibt immer noch viele Betroffene, die nur sehr schlecht mit einem Beutel am Bauch leben können, weil man ihnen vielleicht nie erklärt und aufgezeigt hat, dass das Leben mit einem Stoma nicht aufhört. Dieses Jahr im März habe ich mich entschieden, mit meiner Krankheitsgeschichte in die Öffentlichkeit zu treten, und habe einen Instagram-Account eröffnet, wo ich in meinem persönlichen Blog aufzeige, wie ich mit meinem künstlichen Darmausgang mein alltägliches Leben gestalte. Hier gibt es zahlreiche Beiträge über Vergangenes und Aktuelles. Unter anderem hat Coloplast eine Story über meine Krankheitsgeschichte im „Wendepunkt“ von mir veröffentlicht. Das war eine sehr große Ehre und eine persönliche, emotionale Reise für mich, hier einmal von Beginn meiner Krankheit Colitis Ulcerosa bis heute erzählen zu dürfen. Wer einmal vorbeischauen möchte, kann das sehr gerne unter @simonekoopmann tun.

Simone Koopmann
Sie haben sich als Anwenderin für Coloplast entschieden und werden sich sicherlich eingehend und ausführlich informiert haben. Warum gerade Coloplast, was macht diesen Anbieter aus?

Für mich ist Coloplast perfekt. Meine erste Versorgung im Krankenhaus war Coloplast. Und ich bin der Meinung, dass, wenn irgendetwas perfekt ist, man es doch nicht ändern muss. Coloplast ist Marktführer, innovativ und sehr bedacht darauf, dass Anwender:innen einen hohen und vor allen Dingen sicheren Tragekomfort genießen dürfen, denn Menschen wie ich, die mit einem endständigen Stoma leben, sind 24/7 mit dem Material vertraut und da benötigen wir ein sicheres Gefühl und konstant gutes Versorgungsmaterial.

Haben Sie ein Lebensmotto? Oder was würden Sie anderen Betroffenen gern mit auf den Weg geben?

Positives Denken und niemals aufgeben, auch wenn es Tage gibt, wo man sich nicht gut fühlt. Heute kann es nicht gut sein, aber morgen ist ein neuer Tag!

Vielen Dank für Ihre Zeit und alles Gute!

Interview: Martina Lange

Fotos: Fotografin Katia Klapprot und privat