Andrea Sawatzki im Interview

Andrea Sawatzki

Liebe Frau Sawatzli, ich bedanke mich herzlich – auch im Namen unserer Leser*innen – bei Ihnen, dass Sie sich für meine Fragen einen Augenblick Zeit genommen haben.

Sie haben die Figur der Gundula Bundschuh geschaffen. Identifizieren Sie sich auch im privaten Bereich mit dieser Rolle? Schließlich ist sie ja auch direkt aus dem Leben gegriffen.

Ja, man kann schon sagen, dass mich Gundula in meinem privaten Leben begleitet. Ich suche ja immer wieder nach neuen Situationen, mit denen ich sie konfrontieren kann. Insofern habe ich ständig die Augen offen. Außerdem ist die Gundel für mich so etwas wie ein Alter Ego. Ich hatte sie ursprünglich für mich entwickelt, als ich die Fünfzig erreicht hatte, quasi als Spiegelbild, damit ich mal über mich lachen kann. Älter zu werden ist ja kein Pappenstiel. Es fällt einem plötzlich ein, was man immer noch nicht kann oder nie mehr können wird. Bei mir entwickelte sich eine Art Torschlusspanik.
Völlig albern …

Andrea Sawatzki und Axel Milberg

Sie sind mit Ihrem Mann verheiratet, der zugleich Schauspielkollege ist, und dadurch sicherlich umso mehr beschäftigt.
Wie muss man sich die Erholungsphasen während und nach den Dreharbeiten vorstellen? Wie tanken Sie Ihre Batterien wieder auf und kriegen den Kopf frei?

Mein Mann ist neben der Schauspielerei auch inzwischen ein erfolgreicher Autor. Er hat die Bücher „Der Apfelbaum“ und „Ada“ verfasst, die immer noch auf der Bestsellerliste stehen, und – genau wie die Bundschuhs – verfilmt werden sollen.
Wenn wir frei haben – wobei sich das, wenn wir schreiben, nicht so klar definieren lässt –, verbringen wir die Zeit mit unseren Jungs und unserer Hündin Fee. Mit Fee laufe ich stundenlang durch den Wald oder trainiere mit ihr. Momentan ist unser Älterer (21) zuhause, weil Corona in Liverpool wütet. Er studiert online. Der Jüngere (18) arbeitet zurzeit in Österreich. Er macht das Making-of für einen Kinofilm mit Jeff Wilbusch („Unorthodox“). Wir kochen sehr gern gemeinsam und reden oder gucken gemeinsam Serien („Peaky Blinders“, „Killing Eve“, „Damengambit“). Wenn es wärmer wird, gehen wir in den Garten. Wenn Corona mal vorbei ist, werden wir auch unsere lieben Freunde wiedersehen können. Die vermissen wir ganz fürchterlich. Aber noch mehr tun uns unsere Söhne leid. Die Jugendlichen und die Kinder sind die eigentlichen Leidtragenden dieser Pandemie. Ich hoffe so sehr, dass sie bald wieder rausgehen und ihre Freiheit genießen können.
Ansonsten lesen wir viel und überlegen uns neue Geschichten, die man verfilmen könnte. Wir haben vor längerer Zeit eine kleine Filmproduktion gegründet, das füllt uns aus. Ein Stoff liegt schon in der Pipeline, bleibt coronabedingt aber eventuell auch dieses Jahr noch dort liegen. Das ist für alle Beteiligen bitter. Aber so ist es eben zurzeit. Neuerdings machen Christian und ich Kundalini-Yoga. Online mit Freunden. Das gibt einem unglaublich positive Energien und Kraft. Ich bin völlig süchtig danach. Das hätte ich früher nie gedacht. Ich fand Yoga in Europa immer etwas albern. Jetzt hab ich dazugelernt und bin wirklich glücklich damit. Sehr (!) zu empfehlen!

Andrea Sawatzki und Axel Milberg

Welche Rolle war Ihnen die liebste? Und was oder wen würden Sie sich einmal zu spielen wünschen?

Ich liebe alle meine Rollen. Am liebsten mochte ich vielleicht Charlotte Sänger aus dem Tatort, Desiree Dische aus „Klimawechsel“ von Doris Dörrie und Hulda Stechbarth aus der Schrumpf-Kinoreihe. Der dritte Teil „Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft“ sollte im Januar in die Kinos kommen. Jetzt ist alles verschoben … Im Sommer habe ich ein sehr interessantes Projekt, über das ich noch nicht sprechen darf. Das wird tatsächlich enorm herausfordernd. Aber auch ansonsten tut sich beruflich gerade viel. Die Rollen, die mir angeboten werden, sind unterschiedlich. Das macht den Beruf so spannend. Ich freue mich auf jede neue Rolle. Ich liebe es, ins kalte Wasser zu springen und auch mal Grenzen zu sprengen …

Andrea Sawatzki im Gespräch mit Magazin Momo

Es ist ja zu hoffen, dass wir mit gemeinsamer Anstrengung und Disziplin durch diese doch recht schwierige Zeit kommen. Unsere Leser*innen, gerade auch mit behinderten Kindern, haben hier ganz unterschiedliche Wünsche.
Was vermissen Sie in dieser Zeit am meisten und was wäre Ihr größter Wunsch, wenn wir wieder unbeschwert Menschen treffen und reisen können?

Ich vermisse die Gesichter hinter den Masken. Das Lachen. Manchmal, wenn ich durch die Straßen laufe und all die Maskengesichter sehe, habe ich das Gefühl, mich in einem Albtraum zu befinden. Ich sehne mich nach unseren Freunden. Nach unbeschwerten Dreharbeiten. Natürlich nach unserer zweiten Heimat Andalusien, wo wir im Sommer eventuell nicht hinkönnen, weil die Pandemie dort mit aller Wucht um sich schlägt. Und ich sehne mich nach meinen Lesungen mit den Bundschuhs. Mir sind seit Corona ungefähr 30 Lesungen weggebrochen. Abgesehen davon, dass die Veranstalter (und ich) dadurch große finanzielle Einbußen haben, fehlen mir die Gesichter der Menschen, wenn sie meinen Geschichten lauschen. Und das Lachen. Die unbeschwerte Fröhlichkeit, die einen ganzen Theatersaal zum Schwingen bringt.

Wer ist denn dieser bildhübsche Hund in Ihrer Familie, also welcher Rasse gehört er an und auf welchen Namen hört er? Er hört doch, oder?

Das ist eine Saupackerhündin. Sie heißt Fee. Sie ist eine Mischung aus Cane Corso, Old English Mastiff und Dogge, also eher der Molosser-Typ. Cane Corso kommt bei ihr am meisten durch. Sie ist zwei Jahre alt und sehr folgsam, aber auch territorial – das liegt in ihren Wurzeln. Sie lässt niemanden einfach aufs Grundstück, das ist ihr Reich. Dummerweise denkt sie das auch im Wald und ich muss sie immer anleinen, wenn sie andere Hunde erspäht. Die will sie dann vertreiben. Dreimal die Woche ist sie dafür in einem Rudel. Da ordnet sie sich unter und spielt mit den anderen.

Vielen herzlichen Dank für dieses Interview!

Martina Lange
Chefredakteurin Magazin Momo –
Mobilität & Motion

Fotos: Markus Nass / T&T, ZDF_NIK KONIETZNY, Britta Krehl

Das ist Rückenwind

Das Magazin Momo – Mobilität & Motion bietet unseren Lesern die Möglichkeit sich vorzustellen. Für den Inhalt ist Momo nicht verantwortlich.

Rückenwind e.V. pflegende Mütter behinderter Kinder stärken!

Logo Rückenwind e.V.

Glück kann man teilen – Sorgen auch.

Rückenwind vernetzt, informiert, schafft Kontakte und bietet Austausch unabhängig von der Art der Behinderung.

Ob Face to Face oder Virtuell- alles ist möglich. Rückenwind macht pflegende Mütter/ Väter sichtbar und setzt sich im Landkreis Esslingen und auf bundespolitischer Ebene ein für: Verlässliche und umfassende Alltagsentlastung, Ferien- und  Kurzzeitangebote, verlässliche Angebote nach der Schulzeit, passende Wohnformen  und verbesserte Rahmenbedingungen für den Wiedereinstieg in den Beruf. Für Mitglieder werden Pflegeauszeiten und die Teilnahme an Seminaren und Workshops angeboten.

Gemeinsam unterwegs auf Zeit sind Eltern in der Selbsthilfegruppe Rückenwind e.V. Wenn ein Kind mit einer Behinderung geboren wird, oder die Beeinträchtigung erst später im Leben auftritt, gerät das „Schiff Familie“ ganz schön ins Wanken. Für diese Art der Seefahrt haben die meisten Eltern keinen Segelschein. Turbulente Zeiten kennen sie alle. Manchmal hat man das Gefühl es bläst einem der Wind frontal ins Gesicht. Und genau da sind die Stärken von Rückenwind:

 

Familien finden Verständnis und Zuhörer_innen bei Themen die in einem normalen Familien – Alltag nicht vorkommen oder andere Personen nicht interessiert. Da kann es um Themen gehen wie:  „Welche Windel ist saugstark“, was ist ein Pflegebett, woher bekomme ich Entlastung und Unterstützung, wohin fahrt ihr in Urlaub, das Hilfsmittel wurde abgelehnt,  kann ich so einen Widerspruch schreiben?, mein Kind ist nachtaktiv und ich bin immer total übermüdet, mein Kind hat sich stabilisiert, wir haben einen Platz im Ferienprogramm bekommen und hoffen einen Assistenten zu finden, ich mache mir Sorgen wie es nach der Schule weitergeht und wo wird mein Kind mit schwerer Behinderung einmal wohnen?“

 

Mütter behinderter Kinder fahren sogar gemeinsam in ein Auszeitwochenende oder zu einem Kongress der das Thema Behinderung als Inhalt hat. Gemeinsam auf einem Weg sein bedeutet auch dass, Eltern – Väter und Mütter sich gemeinsam stark machen um an der Lebenssituation ihres Kindes und der eigenen Familie etwas zu verbessern.

 

Behörden und Dienstleister müssen unsere Lebenssituationen kennenlernen, damit es Verbesserungen geben kann. Das ist meist erfolgreicher wenn nicht jede Familie einzeln kämpft. Noch immer fühlen sich viele Familien als Bittsteller und kennen nicht genau ihre Rechte und welche Hilfe und Unterstützung ihnen zusteht. Auch wenn es oft viel zu lange dauert und oft aussichtslos erscheint- Gemeinsam sind auch besondere Familien stark.

 

Mein Tipp:

Schließen Sie sich einer Selbsthilfegruppe in ihrer Nähe an, die zu Ihnen passt und werden Sie aktiv. Nur so kann Veränderung gemeinsam gelingen.

 

Rückenwind ist einzigartig im Landkreis  Esslingen und darüber hinaus.

 

Rückenwind hat 2014 den dm Helferherzenpreis erhalten.

 

Rückenwind hat 2015 dem Sonder- Inklusionspreis der Volksbank Esslingen/ Esslinger Zeitung erhalten.

 

Rückenwind ist Mitglied im Landes-und Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V.

 

 

Rückenwind e.V.

Urbanstr.172   73730 Esslingen

 

Fon:0711/374620
Mail: info@rueckenwind-es.de

www.rueckenwind-es.de

 

Unterstützen Sie uns auf:

http://www.gut-fuer-den-landkreis-esslingen.de/projects/35571

https://www.facebook.com/groups/Rueckenwind.Esslingen

gefördert durch:

Helferherzen Preisträger 2014
Inklusionspreis 2015 VB Esslingen und Esslinger Zeitung
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren

Ernährung und Sport bei Kindern und Jugendlichen

Schulbrot mit Wasser und Apfel

Bewegungsmangel und falsche Ernährung tragen dazu bei, dass immer mehr Kinder und Jugendliche unter Übergewicht und Adipositas sowie Haltungsschäden leiden. Umso begrüßenswerter ist es, wenn Kinder und Jugendliche sich für eine aktive sportliche Betätigung – allein, im Verein oder auch mit Freunden – begeistern können. Oft machen sich in diesem Fall besorgte Eltern Gedanken darüber, ob sie ihren Sprösslingen für diese erhöhte Aktivität eine andere Ernährung oder sogar Nahrungsergänzung in Form von Präparaten anbieten sollen. Im Folgenden werden daher die wichtigsten Aspekte einer leistungsgerechten Ernährung für junge Sportler genauer unter die Lupe genommen.

Maßvoller Sport fördert die Gesundheit, das Wohlbefinden und das innere Gleichgewicht

Für Kinder ist es ganz wichtig, dass sie Spaß am Sport haben und nicht von den Eltern dazu angestachelt oder sogar zu Höchstleistungen angetrieben werden. Dabei ist die Bewegung nicht nur für die körperliche Entwicklung des Kindes gut, sondern auch für die soziale Kompetenz. Sich mit anderen zu messen, die eigenen Grenzen zu erleben und zu akzeptieren, Niederlagen zu verarbeiten, Fairness und Rücksichtnahme zu üben – all das sind Dinge, mit denen die kleinen Sportler konfrontiert werden. Und da gibt es immer wieder Höhen und Tiefen – wie im echten Leben. Damit umzugehen macht unsere Kinder stark.
Wir freuen uns über jedes Kind, das aktiv Sport betreibt, denn leider bleibt es bei der Sportbegeisterung vieler Kinder lediglich beim passiven Zuschauen – ob bei Videospielen oder am Fernseher. Und auch der Schulsport wird vielerorts eher reduziert als ausgeweitet. Die Folgen werden uns jedes Jahr anhand von Studien oder Schuluntersuchungen präsentiert: Übergewicht, Haltungsschäden, verarmte soziale Kompetenz und noch vieles mehr.
Für Eltern heißt das, die Kinder zu motivieren und den Sport zu finden, den die Kleinen auch wirklich gerne mögen. Keine einfache Aufgabe, aber es lohnt sich.

Mit diesen acht Tipps bleibt Ihr Kind sportlich „am Ball“

Es ist völlig normal, dass Ihr Kind nicht immer gleich viel Lust hat, zur wöchentlichen Sportstunde zu gehen. Mit den folgenden Tipps beugen Sie Unlust vor und helfen ihm über „Durchhänger“ hinweg:

  1. Besuchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine oder mehrere Schnupperstunden derjenigen Sportart(en), für die es sich interessiert.
  2. Zwingen Sie Ihr Kind nicht zu einer bestimmten Sportart, sondern berücksichtigen Sie seine Wünsche. Es sollte sich freiwillig für einen Sport entscheiden.
  3. Planen Sie die Sportstunde fest im Familienalltag ein und notieren Sie sie im Kalender.
  4. Das Training sollte nur ausnahmsweise ausfallen. Wenn Ihr Kind zu einem Kindergeburtstag eingeladen ist, können Sie beispielsweise eine Ausnahme machen. Aber „Ich mag heute nicht!“ ist kein triftiger Grund.
  5. Hat Ihr Kind öfter keine Lust, sollten Sie der Ursache auf den Grund gehen. Gibt es Probleme mit dem Trainer oder kommt Ihr Kind in der Gruppe nicht zurecht? Sind die Anforderungen zu hoch oder ist die Sportstunde zu langweilig? Findet Ihr Kind an dieser Sportart plötzlich keinen Gefallen mehr?
  6. Geht Ihr Kind ohne Sie zum Sport, hilft es oft, wenn ein Freund oder eine Freundin mit dabei ist.
  7. Um über einen Durchhänger hinwegzukommen, hilft oft Ihre vermehrte Aufmerksamkeit. Lassen Sie sich von Ihrem Kind vorführen, was es gelernt hat, und loben Sie es dafür! Sehen Sie bei Aufführungen, Wettkämpfen oder Spielen unbedingt zu.
  8. Wenn Ihr Kind mehrere Wochen lang keine rechte Lust mehr hat, sollten Sie nach einer sportlichen Alternative suchen. Mag es nicht mehr zum Kinderturnen, hat es – als Junge – vielleicht am Fußball oder an Karate Freude oder möchte – als Mädchen – lieber zum Ballett oder zum Voltigieren.

95 % der Vier- bis 17-jährigen Kinder treiben Sport, mehr als die Hälfte sind sogar in einem Verein …

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… jedoch nur 13,6 % von ihnen trainieren dreimal oder häufiger die Woche.

Kinder beim Fußballspiel

Die richtige Ernährung ist die Basis für Spaß und Erfolg beim Sport

Hinzu kommt die richtige Ernährung. Um für sportliche Leistungen fit zu sein und dem Körper die Voraussetzung für optimale Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer zu geben, bedarf es nicht nur im Kindes- und Jugendalter einer angepassten Ernährung. Denn Sport treibende Kinder müssen über die Ernährung nicht nur das „Mehr“ für ihre zusätzliche körperliche Aktivität decken, sondern gleichzeitig auch noch genügend Energie und Nährstoffe für ihren noch nicht abgeschlossenen Wachstumsprozess aufnehmen. Daraus wird schnell deutlich, dass es für kleine Sportler besonders wichtig ist, ihren Bedarf an Energie und Nährstoffen über eine ausgewogene Ernährung zu decken; eine Mangelernährung kann schneller zu empfindlichen Störungen in der Entwicklung führen als bei weniger aktiven Kindern. Sportgerechte Ernährung heißt aber nicht Eiweißdrink, Powerriegel und Elektrolytgetränke, sondern abwechslungsreiche, vollwertige Mischkost.

Kinder beim Essen zubereiten

Nahrung wirkt – bei jedem Ma(h)l. Frühe Fehler – späte Folgen

„Kinder müssen gut essen“ und „Nahrung muss Kindern viel Kraft geben“ – zwei umgangssprachliche Ernährungsweisheiten, die leider von sehr vielen Eltern falsch interpretiert werden. „Gut essen“ ist keinesfalls gleichbedeutend mit „viel essen“. Und dass Kinder viel Kraft und Energie für ihr Wachstum und den Alltag benötigen, bedeutet nicht, dass wir sie mit hochkalorischem Kraftfutter vollstopfen müssen. Leider erlebt man es nur allzu häufig, dass gerade hinsichtlich der Ernährung bei Kindern und Jugendlichen gravierende Fehler gemacht werden. Die Industrie und augenscheinliche „Kinderprodukte“ übernehmen dann den Rest.

Kalorien zu zählen oder aufwändige Rezepte sind hierfür nicht nötig. Auch auf spezielle Fertigprodukte, Beikostprodukte oder sogenannte Kinderlebensmittel kann verzichtet werden. Vielmehr sind für eine ausgewogene Kost nur einige einfache Grundregeln zu beachten:

  • Geben Sie Ihrem Kind reichlich zu trinken: am besten Wasser oder andere ungesüßte bzw. zuckerfreie Getränke.
  • Verwenden Sie reichlich pflanzliche Lebensmittel: Gemüse, Obst, Getreide und Getreideprodukte, Kartoffeln.
  • Bieten Sie nur in Maßen tierische Lebensmittel an wie Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, aber auch Milch und Milchprodukte wie Käse, Quark, Joghurt.
  • Seien Sie sparsam mit Salz, Zucker, Süßigkeiten, Snackprodukten und fettreicher Kost. Dies gilt insbesondere für fettreiche Produkte mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren wie zum Beispiel Schokocreme, Chips, Flips und Ähnliches.

Fazit

Wie wichtig eine ausgewogene Ernährung und viel Sport für die Entwicklung und Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen sind, wird leider erst nach Jahren und Jahrzehnten im Erwachsenenalter sichtbar.

Denken Sie immer daran, wenn Sie Ihrem Kind etwas zu essen geben: Nahrung wirkt – bei jedem Ma(h)l. Und außerdem gilt: frühe Fehler – späte Folgen. Etwas unbewusst falsch zu machen, geht ganz einfach. Es bewusst richtig zu machen, ist aber auch nicht viel schwerer.

Ein Beitrag von Kevin Lange

 

Quellen: familienhandbuch.de, welleat.de, kindergesundheit-info.de, familie.de, elternwissen.com

Endlich Pause für Eltern mit behinderten Kindern!

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Junge im Rollator mit 2 Betreuerinnen

„Wir können nicht mehr!“, „Wir haben kaum noch Zeit für uns als Paar!“ Zu oft hat Ricarda Niewerth als Physiotherapeutin und zuletzt Cheftherapeutin des Curaçao Dolphin Therapy & Research Center diese Sätze von Eltern mit behinderten Kindern gehört. Sie entschied sich: Das „Problem“ braucht eine Lösung und gründete 2020 „Bagiri“ (www.bagiri.com), eine Plattform, welche das Leben von Eltern mit behinderten Kindern erleichtern soll.

„Fördernde und erleichternde Maßnahmen beziehen sich zum Großteil lediglich auf die Menschen mit Behinderung, die Familienangehörigen werden oftmals vergessen. Obwohl auch deren Gesunderhaltung von essenzieller Bedeutung für das Familienmitglied mit Behinderung ist“, erklärt Niewerth selbst ihre Motivation. Neben der Vermittlung kompetenter Betreuer bietet sie den Eltern auf der Plattform auch regelmäßige Workshops zu den unterschiedlichsten Themen an.

Durch das Anlegen eines Profils können die Nutzer von „Bagiri“ ihren Bedarf oder Service inserieren. Mittlerweile gibt es auf der Plattform über 250 Betreuer, welche im Gesundheitswesen arbeiten (u.a. Physiotherapie, Ergotherapie, Heilerziehungspflege, Gesundheits- und Krankenpflege, Medizin, Sonderpädagogik).

Auf „Bagiri“ finden Eltern von behinderten Kindern:

  • Gute Betreuungsassistenz durch professionell ausgebildete Menschen
  • Entlastung und wertvolle Zeit für sich
  • Workshops zur Förderung der Entwicklung des Kindes mit Behinderung

Die Betreuer…

  • …sammeln wertvolle Erfahrungen
  • …können ihren Lebenslauf anreichern
  • … können selbstbestimmt und flexibel Geld verdienen
Junge Frau und Mädchen

Kinder mit Behinderungen, ob jung oder älter, bekommen durch „Bagiri“ mehr Kontakte außerhalb ihres Familienrahmens und gewinnen vielleicht sogar ziemlich beste Freunde – und ihre Eltern können sich ohne schlechtes Gewissen endlich regelmäßig Pausen einräumen! 

„Jahrelang haben wir versucht in unserem Umfeld gute Betreuung zu finden, leider vergeblich. Wir sind so dankbar, dass es jetzt Bagiri gibt!“

Monika -Mama einer Tochter mit schwerst merhfach Behinderung.

„Mit Bagiri haben wir innerhalb von wenigen Tagen eine tolle Betreuungsassistenz gefunden. Etwas das staatliche Organisationen jahrelang für uns, vergeblich, versucht haben.“

Barbara -Mama eines Sohnes mit Zerebralparese

Kontakt: Ricarca Niewerth ricarda@bagiri.com, info@bagiri.com

Webseite: www.bagiri.com

„Wir machen es dem Corona-Virus so schwer möglich“

Gabriele Roselieb
Gabriele Roselieb

„Alles Gute! Bleiben Sie bitte geduldig und achtsam! Halten Sie sich bitte an die Regeln! Und bleiben Sie mit Gottes Hilfe gesund!“ Schon die E-Mail-Signatur von Dr. Tobias Böcker, Geschäftsführer der SRH Schulen GmbH in Neckargemünd, macht deutlich, wie ernst die SRH die Corona-Pandemie nimmt.
Der Schutz der Schülerinnen und Schüler, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der SRH Stephen-Hawking-Schule, der SRH Viktor-Lenel-Schule und der SRH Schulen Jugendhilfe ist seit Frühjahr 2020 das wichtigste Thema im Unternehmen.
Frühzeitig zu Beginn des Pandemiegeschehens wurde eine Task Force eingerichtet. Das „Covid-19-Team“ trifft sich seither wöchentlich, um die jeweils aktuelle Situation zu erörtern und – stets auf der Grundlage der geltenden Verordnungen – konkrete Maßnahmen in die Wege zu leiten.
Neben den Führungskräften aus allen Bereichen ist Gabriele Roselieb Teil des Gremiums. Die Kinderkrankenschwester und ausgebildete Hygienefachkraft ist in den SRH Schulen zuständig für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Hygiene.
„Wir haben schon sehr frühzeitig ein eigenes Hygienekonzept erstellt. Unser Blick muss schließlich weit über die unterrichtlichen Standardsituationen hinausgehen und auch die außerschulischen Lebensbereiche wie Therapie, Pflege, Schülertransporte sowie das Leben in Außenstandorten und Internatsgruppen betrachten.

Luftfilter im Klassenzimmer SRH Schulen

Aufgrund unserer umfangreichen Expertise im Haus – sonderpädagogische und sozialpädagogische Fachkräfte, Pflegekräfte und therapeutische Fachlehrkräfte bis hin zum Technischen Service – konnten wir immer sofort handeln und auf die äußeren Gegebenheiten reagieren. Durch das große Netzwerk innerhalb der SRH-Familie durften wir sehr gute Unterstützung bei der Beschaffung von Schutzausrüstung und medizinischer Ausstattung erfahren.
Mit einem Verhaltens- und Hygieneregelkatalog von A bis Z informieren wir immer aktuell über die geltenden Schutzmaßnahmen. In ansprechendem, frischem und leicht verständlichem Design wirken die Vorgaben nicht wie ein schwerer Regelkatalog, sondern wie ein Appell – gemeinsam trotzen wir dem Corona-Virus. Um stets eine positive Grundhaltung zu bewahren, endet unser A bis Z mit dem Stichpunkt ‚Zuversicht‘.“
Der Appell an die Vernunft aller, die klaren Regeln und die bereits bestehenden, umfangreichen Hygienemaßnahmen werden ergänzt durch technische Maßnahmen.
Alle Unterrichts-, Differenzierungs- und Gruppenräume sind mit CO2-Warnampeln, vor allem aber mit Luftfiltergeräten ausgestattet.
„Diese Geräte schaffen es, die Konzentration von Viren und Bakterien um bis zu 90 Prozent zu reduzieren“, erklärt Torsten Lammer-Schmidt vom Technischen Service der SRH. „Das Gerät saugt die Raumluft an und filtert sie durch einen HEPA-Filter, der Pollen, Staub, Bakterien und Viren aus der Luft nimmt. So wird das Risiko von Ansteckungen signifikant verringert.“

Als Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt körperlich-motorische Entwicklung war die SRH Stephen-Hawking-Schule auch während des Lockdowns im Januar/Februar 2021 nicht geschlossen. Gemäß der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg fand regulärer Präsenzunterricht statt. Zugleich wird für Schülerinnen und Schüler, die sich für das Homeschooling entschieden haben, bereits seit Beginn der Pandemie-Situation ein umfassendes Fernunterrichtsangebot realisiert.

Daniela Haas, Mutter einer Schülerin der SRH Stephen-Hawking-Schule: „Natürlich bereitet uns die aktuelle Corona-Situation Sorgen, aber an der SRH wurden schon früh und konsequent Vorsichtsmaßnahmen wie Abstandsregeln, Maskenpflicht und Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen ergriffen sowie Luftfilteranlagen und CO2-Ampeln installiert, die die Raumluft von Viren und Aerosolen befreien bzw. an das Lüften erinnern. Dies zeigt uns, dass hier das Wohl und die Gesundheit des Menschen im Mittelpunkt stehen und dass man sich in einem geschützten Rahmen befindet. Hier wurde schnell umgesetzt, worüber anderswo noch umständlich diskutiert wurde.“

„Keiner weiß wirklich, ob Schulen nicht doch Infektionsherde sind“, sagt Geschäftsführer Dr. Tobias Böcker. „Gerade im Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum, in dem wir auch für Schülerinnen und Schüler mit Asthma, Allergien oder Lungenproblemen die bestmögliche Bildung bieten, sind mir die Verlässlichkeit unserer Leistungen und der Gesundheitsschutz für alle Beteiligten sehr wichtig. Das sehr gefährliche Corona-Virus kann überall sein. Wir an den SRH Schulen wollen es ihm so schwer wie möglich machen.“

 

Fotos: SRH Schulen

Hört uns endlich! – Leise Hilferufe zählen! Pflegende Familien brauchen eine Lobby

Arzt bereitet Kind für eine Impfung vor
von Verena Sophie Niethammer

#CoronaEltern und #ElternInDerKrise sind Hashtags, die uns durch das Pandemiejahr begleiten – Eltern, die aufbegehren dagegen, alles auffangen zu müssen. Doch auch im zweiten Lockdown bleibt wieder das meiste an Familien – vor allem den Frauen – hängen. Diese Schieflage ist, ohne dass sie gelöst wird, immerhin bekannt. Unerhört bleiben indes die Rufe pflegender Familien am Ende ihrer Kräfte. Sie nimmt wieder fast niemand wahr – weder medial, gesellschaftlich noch politisch.

Spritze und Ampullen

Es ist richtig, dass neben medizinischen Fachkräften die Risikogruppe vorrangig geimpft wird. Doch nicht nur die Generation Ü80 und Heimbewohner*innen, sondern auch Minderjährige mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen sind massiv bedroht! Aber sie stehen noch auf keinem Impfplan! Und was hilft es, wenn nur einer von mehreren pflegenden Angehörigen die Impfung erhält? Vor dem Hintergrund von zwölf Jahren UN-Behindertenrechtskonvention ist das Übersehen von Menschen mit Behinderungen auch nicht entschuldbar – und nun geht es wirklich ums Überleben! Deshalb macht die Aktion Risikogruppenkind mit einem offenen Brief darauf aufmerksam, dass man Kinder zu ihrem Schutz nicht dauerhaft isolieren darf. Sie fordert Impfung, Bildung und finanzielle Entlastung für uns pflegende Familien, die besonders gebeutelt sind durch die anhaltende Coronakrise. Wir sind in einem mehrfachen Dilemma: Bereits ohne Pandemie ist das Jonglieren mit Bedürfnissen, das Aufrechterhalten eines funktionierenden Alltags ein enormer Balance- und Kraftakt für ein Familiensystem. Nun kommt zur Pflegeverantwortung auch noch der Schutz des gefährdeten Kindes hinzu.

Unser Sohn hat letzten Herbst endlich einen Inklusionsplatz im Kindergarten bekommen. Kurz nach der Eingewöhnung, als die Fallzahlen nach oben schnellten, mussten wir ihn zu Hause lassen. So vieles ist hinfällig, anderes wie die Arbeit und Förderung muss weiterlaufen. Wir sagten u. a. eine wichtige Intensivtherapie ab, auf die wir schon seit Jahren gewartet hatten. Ohne Impfung ist es uns einfach zu gefährlich. Was bei ihm, der chronisch verschleimt ist und schon mit Bronchitis in der Klinik landet, Corona bedeuten würde, will sich keiner ausmalen. Seine kleine Schwester möchte so gerne ihre Freunde sehen. Sie vermisst furchtbar den Kindergarten, fragt nach Ausflügen. Schon früher konnten wir mit ihr nicht so viel unternehmen – jetzt sind wir stets am Abwägen: Was können wir ermöglichen, ohne Gefahr zu laufen, dass wir uns anstecken? Wenn, dann geht einer von uns mit ihr möglichst mit dickem Regenoverall nach draußen, der andere bleibt im „Hausarrest“ mit unserem Junior. Das geht auch auf die Psyche.

Fehlende Unterstützung prägte bereits vor der Krise das Leben von vielen pflegenden Eltern – und nun? Den meisten ist noch mehr Entlastung weggebrochen. Aber einfach die Schulen ohne gute Schutzkonzepte wieder zu öffnen, wie es in Baden-Württemberg bei den SBB ab Januar gemacht wurde, ist unverantwortlich. Daneben laufen alle Kämpfe weiter: das Streiten um Hilfsmittel, das Ringen um Teilhabe … Leider gibt es da keine Coronapause. Im Gegenteil, jetzt kommt noch einiges obendrauf: Die Kosten für Pflegemittel sind explodiert, die Schulbegleitung darf oft nicht mit nach Hause, FFP2-Masken und Schnelltests werden meist nur für Einrichtungen genehmigt, aber Familien, die mangels Pflegenotstand allein oder über das persönliche Budget pflegen, werden übergangen.

Wir sind es inzwischen so leid, übersehen zu werden. Viele resignieren. Raul Krauthausen schreibt, dass Menschen mit Behinderung eher leise leiden, weil es zu ihrem Leben gehört, immer wieder gegen Mauern zu rennen, und sie nicht als Opfer gesehen werden wollen. Melden sich Einzelne zu Wort, heißt es: „Ihr ruft zu leise – nur wer laut ist, wird gehört!“ Doch wie soll das gehen, wenn man am Ende ist? In jedem Erste-Hilfe-Kurs lernt man doch: Hilf erst denen, die still sind, die anderen haben noch Kraft zu schreien! Ich sehe nur eine Hoffnung darin, wenn wir uns nachdrücklich Gehör verschaffen. Es ist Wahljahr, wir haben alle unsere Stimmen. Schreibt euren lokalen Abgeordneten oder lasst eure Verbände dies für euch tun. Wir geben nur denen unsere Stimme, die für uns einstehen! Helft uns, gehört zu werden, schafft uns endlich eine Lobby!

Fotos: Halfpoint_shutterstock.com, Mongkolchon Akesin_shutterstock.com

Buchrezension: Liebe deinen Körper

„Liebe deinen Körper“ Das Schlagwort Selflove geht auf die Body-Positivity-Bewegung aus den USA zurück. Nur ist dieser ursprünglich feministisch geprägte Begriff zum Trend avanciert und wird inhaltlich ausgehöhlt – ähnlich wie Diversity – gerne zur Vermarktung für alles Mögliche verwendet. Das Sachbilderbuch „Liebe deinen Körper. Die Anleitung zur Selbstliebe“ von der Australierin Jessica Sanders hingegen ist prall gefüllt mit vielfältigen Bildern junger Frauen und der Botschaft „Jeder Körper ist gut so, wie er ist!“ Die Zeichnungen von Carol Rossetti zeigen Mädchen mit ganz unterschiedlichen Körperformen, Ethnien, mit Behinderungen, Krankheiten und Merkmalen wie Narben im Comicstil. Die Texte sprechen die Leserinnen direkt an und regen zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbstbild an. Teilweise wiederholen sich die Formulierungen recht formelhaft: „Mein Körper ist stark. Mein Körper kann großartige Dinge tun. Mein Körper gehört mir.“ Diese Anleitung zur Selbstliebe sollen Mädchen und alle, die sich als weiblich identifizieren, zusammen mit Erwachsenen lesen, was sinnvoll ist angesichts der Komplexität des Themas. Auch die Pubertät wird am Rande angesprochen und der Hinweis gegeben, dass man sich bei Problemen Hilfe holen sollte. Dazu gibt es weiterführende Hinweise und Kontakte am Ende des Buchs. Die Autorin hat auch ein Selbstliebebuch, das sich gezielt an Jungen richtet, verfasst: In „Sei ein ganzer Kerl“ geht u. a. um Geschlechtsstereotype. In diesem Mädchenbuch überwiegt jedoch die Fokussierung auf den Körper, wenngleich auch Eigenschaften und innere Werte thematisiert werden. Dennoch bietet „Liebe deinen Körper“ sicher viele Anknüpfungspunkte für Gespräche und unterstützt ein gutes Körperbewusstsein.

Eine Rezension von Verena Niethammer

 

Buchcover: siehe Buchverlag

Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde

Das Glück dieser Erde…liegt manchmal tatsächlich auf dem Rücken der Pferde.

Der Geruch nach Stall, die Freiheit auf dem Pferdesattel und das gemeinsame Erkunden der Natur – Pferdeliebhaber haben nicht einfach nur ein Hobby, sondern oftmals auch eine Beschäftigung gefunden, die tiefe Befriedigung und Wohlbefinden herbeiführen kann.

Insbesondere auf Kinder und Jugendliche üben diese großen und gutmütigen Tiere oft eine Faszination aus.

Pferde sind jedoch nicht nur schöne und edle Tiere, sondern bereits seit Jahrtausenden wichtige Helfer des Menschen: Früher trugen sie Menschen über weite Strecken und dienten als Fortbewegungsmittel. Auch transportierten sie damals schwere Lasten und wurden zum Ackerbau eingesetzt. Hierfür wurden meist die sogenannten Kaltblüter ausgewählt. Dies sind Pferderassen, die besonders schwer und stark sind. Kaltblüter lassen sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen und dienen auch heute noch manchmal dazu, schwere Baumstämme aus dem Wald zu ziehen. Der Name „Kaltblüter“ drückt übrigens nicht aus, dass diese Pferdeart kaltes Blut hat, sondern bezieht sich auf das ruhige Temperament dieser Pferderasse. Es gibt auch Vollblüter. Hiermit sind edle Pferderassen mit einem schlanken und anmutigen Körperbau gemeint. Sie werden beispielsweise als Rennpferde eingesetzt.

Zudem müssen noch die Warmblüter genannt werden. Hierbei handelt es sich um eine Mischform, bei der Kalt- und Vollblüter miteinander gekreuzt wurden. Diese leistungsbereiten Tiere bewegen sich gerne und werden beispielsweise im Springsport bevorzugt eingesetzt.

Man vermutet, dass die Heimat der Pferde ursprünglich in Asien lag. Dort lebten sie als Lauf- und Fluchttiere in Herden zusammen. Heutzutage sind die gezüchteten Hauspferde jedoch durch den Menschen auf der ganzen Welt verbreitet. Es existieren rund 280 verschiedene Pferde- und Ponyrassen.

Bei guter Pflege und artgerechter Haltung können Pferde 30 Jahre und älter werden. Das Alter eines Pferdes lässt sich anhand der Zähne feststellen. Zwischen zweieinhalb und viereinhalb Jahren verlieren Pferde ihre Milchzähne. Je älter die Pferde werden, desto häufiger lassen sich schwarze Vertiefungen an den Zähnen erkennen, die Auskunft über das Alter geben können.


Wissenswertes:

  • Pferdeschwangerschaften dauern durchschnittlich elf Monate.
  • Schimmel sind in ihren ersten Lebensjahren dunkel gefärbt.
  • Die Bezeichnung „PS“ bedeutet Pferdestärke und hat ihren Ursprung tatsächlich in der Stärke von Pferden.
  • Pferde trinken bis zu 35 Liter Wasser am Tag.
  • Das schnellste Pferd der Welt erreichte eine Geschwindigkeit von über 70 km/h.

Reitsport ist insbesondere bei Mädchen und jungen Frauen die drittbeliebteste Sportart. Kinder im Vorschulalter können bereits an geführtem Ponyreiten oder Voltigierunterricht teilnehmen und im Grundschulalter dann unter fachkundiger Betreuung an das eigenständige Reiten herantasten. Ab einem Alter von etwa 10 bis 13 Jahren können kleine Reiter auch bereits abseits fachlicher Betreuung den Umgang mit dem Pferd erlernen. Reiten gilt als sehr sportliches Hobby, was sich nachweislich positiv auf die Gesundheit auswirkt. So findet es häufig an der frischen Luft statt und durch die Muskelanstrengung beim Reiten ist quasi eine Rundumversorgung der Muskeln garantiert. Reiter müssen zudem die Sprache ihres Pferdes erlernen, was die Empathiefähigkeit fördert.

Manche Eltern mögen sich die Frage stellen, ob Reiten nicht zu gefährlich für ihr Kind ist. Tatsächlich birgt das Reiten einige Risiken und in den Medien hört man häufig von teils schwerwiegenden Unfällen. Wissenschaftler kamen jedoch zu der Erkenntnis, dass nur etwa 54 % aller Reitunfälle beim Herunterfallen verursacht werden. Der Rest erfolgt beispielsweise durch Tritte des Pferdes. Viele Reitunfälle lassen sich durch achtsame Kinder und Betreuer, Vorsichtsmaßnahmen, einen guten Umgang mit dem Pferd und eine geeignete Ausrüstung vermeiden.

Der Pferdewirt

Aus der Begeisterung für Pferde heraus kann der Wunsch entstehen, sich auch beruflich mit diesen Tieren zu beschäftigen. Der Pferdewirt stellt als anerkannter Ausbildungsberuf eine Möglichkeit hierfür dar.

Bevor man sich für eine Ausbildung zum Pferdewirt entschließt, muss man sich für eine Ausrichtung entscheiden: Pferdehaltung, Pferdezucht, klassische Reitausbildung, Pferderennen oder Spezialreitweisen (wie Western- oder Gangpferdereiten).

Der Arbeitstag eines Pferdewirts beginnt meist früh morgens, so dass Langschläfer sich in diesem Beruf vielleicht nicht wohlfühlen. Als Pferdewirt muss man sich zudem auf das Arbeiten am Wochenende einstellen. Turniere oder Pferdezuchtschauen finden meist nämlich nicht innerhalb der Woche statt.

Zu den Aufgaben eines Pferdewirts gehört unter anderem die Pflege von Pferden, die Zucht und das Training. Sie können Reitunterricht geben oder Pferde auf Turniere vorbereiten. Außerdem verfügen sie über ein hohes Fachwissen im Hinblick auf Ernährung und Bewegung der Tiere. Das Stall-Ausmisten, Satteln und Füttern gehören ebenfalls zu den alltäglichen Aufgaben. Der Beruf erfordert also auch körperliche Belastbarkeit.

Pferdewirte können sich selbstständig machen oder als Angestellte arbeiten. Auch eine Meisterprüfung oder ein Studium der Pferdewissenschaften ist möglich.

Um als Pferdewirt glücklich werden zu können, benötigen Interessierte eine gute Beobachtungsgabe, ein schnelles Reaktionsvermögen, Liebe für die Tiere, Zuverlässigkeit und ein hohes Verantwortungsbewusstsein. Auch sollten körperliche Fitness und eine gewisse sportliche Begabung vorliegen. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann Pferdewirt ein sehr erfüllender Beruf sein.

 

Fotos: pixabay.com. pxhere.com Quellen: biologie-schule.de, kindernetz.de, planet-wissen.de, ausbildung.de, reiten-weltweit.info

Sport bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen

Die Kinder und Jugend des Behinderten- und Rehabilitationsportverbands NRW e.V. (BRSNW KiJu) bietet Fortbildungen zum Thema “Sport bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen” für Übungsleitungen und Lehrkräfte an.

Diese basieren auf dem Curriculum Basismodul „Bewegung, Spiel und Sport für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen“, das der Deutsche Behindertensportverband e.V. in Zusammenarbeit mit der Deutschen Behindertensportjugend, der Kinderherzstiftung, der Uniklinik und Universität zu Köln sowie dem Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. verfasst hat.

Auch Sie als Eltern können aktiv die Bedingungen für das Sportangebot Ihres Kindes verbessern. Dazu möchten wir Ihnen einige Tipps geben:

  1. Sprechen Sie vor Aufnahme einer sportlichen Aktivität unbedingt mit dem Facharzt oder der Fachärztin Ihres Kindes:

Diese*r soll Ihnen ein möglichst ausführliches Attest der Sporttauglichkeit ausstellen. Dieses sollte neben der Diagnose auch krankheitsspezifische Angaben zur Belastungsfähigkeit enthalten (z.B. Auslöser eines allergischen Schocks, Nebenwirkungen von Medikamenten, Herzfrequenzbereiche). Das „Sportattest“ der Stiftung Kinderherz bietet dafür eine gute Grundlage. Sprechen Sie Ihre Kinder- und Fachärzt*innen darauf an. Informationen dazu gibt es hier: https://www.stiftung-kinderherz.de/sportattest.html

  1. Gehen Sie offen mit dem Thema um:

Die während der Sporteinheit verantwortliche Person muss dringend über die chronische Erkrankung Ihres Kindes informiert werden! Aber auch für das soziale Gefüge der Gruppe ist ein offener Umgang mit der chronischen Erkrankung wichtig. Andere Kinder in der Gruppe wollen wissen, warum Ihr Kind beispielsweise häufiger Pausen machen muss oder bestimmte Dinge nicht machen darf. Ein offener Umgang bei Fragen von Kindern oder Eltern erleichtert es Ihrem Kind, sich in die Gruppe einzufinden und sich wohl zu fühlen.

  1. Informieren Sie die verantwortlichen Personen über Veränderungen:

Gerade bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen ändern sich Gesundheitszustände und Medikationen regelmäßig. Sollten diese Änderungen Auswirkungen auf den Sport haben, informieren Sie unbedingt die Übungsleitung oder Lehrkraft darüber. Bei umfangreichen Veränderungen können Sie sich erneut ein ärztliches Attest über die Sporttauglichkeit ausstellen lassen.

  1. Seien Sie erreichbar:

Auch wenn die Gefahr einer Notsituation bei Beachtung der ärztlich vorgeschriebenen Regeln gering ist, sollten Übungsleitung oder Lehrkraft Ihre Kontaktdaten kennen. Auch kann es sinnvoll sein, den Namen der Klinik und des Arztes bzw. der Ärztin mitzuteilen, von dem Ihr Kind wegen der chronischen Erkrankung behandelt wird. Im Falle eines Falles können diese Informationen an Rettungskräfte weitergeben werden.

  1. Holen Sie sich Unterstützung:

Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen können unter bestimmten Voraussetzungen personelle Unterstützung auch für den Freizeitbereich erhalten. Kostenlose Informationen zu möglichen Unterstützungsangeboten geben Ihnen die Beratungsstellen der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB). Ein entsprechendes Angebot in Ihrer Nähe finden Sie hier:

https://www.teilhabeberatung.de/beratung/beratungsangebote-der-eutb

Wenn Sie geeignete Sportangebote suchen, sprechen Sie uns an oder weisen Sie Schulen und Vereine auf unsere Fortbildungen hin.

Trauen Sie sich – es ist vieles möglich!

Ansprechpartner
Darius Dincklage
Referent Kinder und Jugend

Telefon: 0203 7174 166
Email: dincklage@brsnw.de

 

Fotos: ©Canva

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Es gibt viele Dinge, die man sich für den Familienurlaub wünscht – böse Überraschungen gehören ganz sicher nicht dazu. Dass Sachsen sich auf die ganz speziellen Bedürfnisse von Familien und Menschen mit Beeinträchtigungen eingestellt hat, belegt eine Vielzahl an Hotels, Pensionen, Ferienhäusern und Freizeiteinrichtungen, die mit dem Prädikat „familienfreundlich“ und „Sachsen Barrierefrei“ ausgezeichnet sind.

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Schaufelraddampfers? Jetzt auf nach Sachsen!

Text: TMGS, Fotos: S. Dittrich, Philipp Kirschner und Thomas Schlorke