Mehrgenerationenhäuser – wohlfühlen fernab vom klassischen Wohnmodell

Die Gründe für einen solchen Entschluss können vielfältig sein: Oma Ursel möchte im Alter nicht alleine wohnen und Familie Bauer wünscht sich weitere Bezugspersonen für ihre kleinen Töchter. Im Gegenzug erledigen sie Einkäufe oder legen den geplanten Gartenteich an. Paul ist auch nach Feierabend noch gerne in Gesellschaft anderer und die gerade in den Ruhestand getretene Christel hat schon immer gerne für viele Menschen gekocht.

In sogenannten Mehrgenerationenhäusern lassen sich Wünsche wie diese umsetzen, denen das klassische Familienmodell nicht gerecht werden kann.


Definition: Unter einem Mehrgenerationenhaus versteht man ein Haus oder eine Wohneinheit, in dem bzw. in der mehrere Generationen aus verschiedenen Familien miteinander wohnen und Bereiche ihres Alltags gemeinsam gestalten.


Auf den ersten Blick erinnern diese Projekte an die herkömmliche Großfamilie, die gemeinsam unter einem Dach lebt. Der bedeutende Unterschied ist jedoch, dass man für sich beim Wohnen in Mehrgenerationenhäusern die Rahmenbedingungen selbst bestimmt und die Menschen aussucht, mit denen man gemeinsam wohnen möchte.

Häufig entstehen Mehrgenerationenhäuser aus im Privatbesitz befindlichen Eigentumswohnungen oder Häusern, die gemeinschaftlich genutzt werden. Dabei kann es viele unterschiedliche Variationen geben: Klassische WGs sind ebenso denkbar wie das gemeinschaftliche Wohnen in mehreren Einzelhäusern oder Wohngruppen. Auch ist es möglich, mit mehreren Personen gemeinsam den Bau eines Hauses mit speziellen Anforderungen zu planen. Oftmals werden Vereine, Genossenschaften oder Wohnungseigentümergemeinschaften zur Umsetzung eines Wohnvorhabens gegründet. Einige Projekte werden aber auch durch Städte oder private Träger individuell unterstützt. Das gemeinschaftliche Wohnen schont außerdem häufig Ressourcen, etwa wenn Funktionsräume wie Küche, Waschküche oder Garten gemeinsam genutzt werden können. Auch das gemeinsame Nutzen von Fahrzeugen, etwa in Form eines Gemeinschaftsautos, kann sich als praktikabel erweisen.

Das passende Mehrgenerationenhaus zu finden, kann eigene Bedürfnisse und Wünsche nochmal präsenter werden lassen: Ist mir ein ökologischer Schwerpunkt wichtig? Inwieweit sind Rückzugsmöglichkeiten umsetzbar? Wie sehr möchte ich mich ins Gemeinschaftsleben einbringen und womit kann ich dieses unterstützen? Wobei benötige ich selbst Hilfe und habe ich gesundheitliche Besonderheiten, die Berücksichtigung finden müssen?

Gegenseitige Unterstützung in sozialverantwortlicher Nachbarschaft – unabhängig vom sozialen Status oder Familienstand – hört sich verlockend an. Das gemeinschaftliche Wohnen erfordert jedoch auch ein gewisses Maß an Anpassungsbereitschaft und konstruktiven Umgang mit entstehenden Konflikten. Wichtige Fragen sind also im Vorfeld ins Visier zu nehmen: Wer kommt für Reparaturen auf? Wie werden die Nebenkosten geteilt? Welche Verhaltensregeln sollen gelten und wie können mögliche Streitereien am besten gelöst werden?

Wo soll man überhaupt mit der Planung anfangen und an welche Stellen kann man sich wenden? Daniela Herr ist diese Wege bereits gegangen und möchte andere Menschen ermutigen, offen gegenüber dieser Wohnform zu sein. Gemeinsam mit 20 anderen Personen bewohnt sie das Mehrgenerationenhaus in der Sredzkistraße 44 im Prenzlauer Berg in Berlin. Der jüngste Bewohner ist gerade vier Jahre alt. Die Altersspanne reicht bis zu Frau Götze, einer 92-jährigen Bewohnerin, deren Türen und Ohren für die Kinder des Hauses immer offen stehen.

Wohnprojekt Sredzkistraße 44:

www.sredzki44.de

„Unser Weg war nicht einfach, aber wir sind froh, ihn gegangen zu sein“, erzählt Frau Herr.

Sie bewohnte das Haus bereits seit über 20 Jahren, als der damalige Hausbesitzer beschloss, umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchführen zu wollen, die massive Nachteile für alle Bewohner bedeutet hätten. Die Bewohner wandten sich an die Mietergenossenschaft SelbstBau e. G., die Interesse daran hatte, das Haus zu kaufen und das geplante Projekt umzusetzen. Die Kernsanierung kostete über zwei Millionen Euro. „Wir hatten sehr viel Glück, dass das Bundesfamilienministerium uns unterstützte“, betont Daniela Herr. Es sollte ein Beispiel dafür geschaffen werden, wie inklusive Mehrgenerationenhäuser gestaltet und umgesetzt werden können. Aus diesem Grund gibt es im unteren Teil des Gebäudes auch ein Informationszentrum, welches Platz für Infoveranstaltungen bietet. Auch eine Musterwohnung ist dort einsehbar. „Wir haben Besuchergruppen aus aller Welt, die sich anschauen wollen, wie wir Inklusion im Mehrgenerationenhaus umsetzen“, sagt Daniela Herr nicht ohne Stolz.

Das Haus verfügt über elf separate Wohneinheiten. Drei dieser Wohnungen sind behindertengerecht umgebaut und alle Wohnungen sind mit einem Fahrstuhl erreichbar. In einer dieser barrierefreien Wohnungen wohnt auch Frau Götze, die aufgrund von Hüftproblemen auf den Rollator angewiesen ist. Die übrigen Wohnungen sind rollstuhlgerecht gestaltet. Hier sind beispielsweise die Türen breiter als üblich, es gibt ein ausreichend großes Badezimmer und eine bodentiefe Dusche. „Wir nehmen Inklusion sehr ernst“, erklärt Frau Herr. Die beiden weiteren behindertengerechten Wohnungen werden von einem Frührentner mit Handicap und einem Rollstuhlfahrer bewohnt.

Fluktuation gibt es unter den Bewohnern im Haus in der Sredzkistraße 44 quasi gar nicht. Hierzu trägt neben dem gemeinschaftlichen Miteinander sicherlich auch der günstige Mietpreis bei. 5,50 Euro pro Quadratmeter zahlen die Altmieter an Kaltmiete, 8,50 Euro die Neumieter. „Im Prenzlauer Berg beträgt die Miete üblicherweise sonst um die 14,00 Euro“, fügt Frau Herr hinzu. Außerdem müssen die Bewohner sich nicht vor einer Kündigung des Wohnraums sorgen.

Das Verhältnis zwischen den Bewohnern ist freundschaftlich und unangespannt. „Wir fühlen uns nicht als zweckmäßige Wohngemeinschaft miteinander verbunden, sondern als Menschen, die zusammengefunden haben“, erzählt Frau Herr. Zweimal im Jahr werden Gemeinschaftstreffen anberaumt, in denen Organisatorisches, Projekte oder Konflikte besprochen werden können.

Im Hinterhof des Gebäudes gibt es einen begrünten Garten. Die Tochter von Frau Herr hält dort Kaninchen. Neben den im Sandkasten spielenden Kindern treffen sich dort insbesondere ältere Bewohner regelmäßig zum gemütlichen Beisammensitzen. Im Sommer wird gegrillt und in den Wintermonaten gemeinsam Glühwein getrunken. Auch eine Garten-AG wurde von einigen Bewohnern, die Freude an Gartenarbeit haben, gegründet.

„Auch Kinder können bei diesem Projekt unbedingt gewinnen“, ist Frau Herr überzeugt. „Meine Tochter hat so viel besser die Möglichkeit, Ängste vor dem Unbekannten zu verlieren und von einer starken Gemeinschaft zu profitieren.“ Ein homosexuelles Pärchen wohnt ebenfalls im Haus. Eines der dort wohnenden Kinder kam mit Trisomie 21 auf die Welt. „Meine Tochter erlebt dies als Normalität. Negative Vorurteile können so kaum entstehen“, erläutert Frau Herr und freut sich darüber, dass ihre Tochter geborgen in dieser Gemeinschaft von Menschen aufwachsen darf, in der der Mensch selbst und seine Bedürfnisse im Vordergrund stehen.

„Wichtig ist es, Mitstreiter zu finden“, rät Frau Herr. In größeren Städten gibt es häufig Stammtischabende, an denen Interessierte zusammenfinden können. „In Berlin empfehle ich beispielsweise die STATTBAU als Ansprechpartner.“ Sie selbst ist froh, dass sie trotz vielfältiger Hürden ihren Elan und ihre Begeisterung für das Projekt nicht verloren hat. „Im Gegenteil“, sagt sie, „die Euphorie wächst eigentlich immer weiter.“

Das Interview führte unsere Redakteurin Mandy Falke

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„Schatz, bringst du bitte einen Fahrradanhänger mit?“

„Schatz, bringst du bitte einen Fahrradanhänger mit?“

Fahrradtouren mit der ganzen Familie waren für uns lange Zeit nicht möglich. Eines der Kinder war immer zu klein, um selbstständig längere Strecken mit dem Fahrrad zu fahren. Aktuell betrifft dies nur noch unseren dreijährigen Sohn Jacob. Marie und Max haben keine Probleme, kilometerweit mit uns durch den Wald („Oh Mann, Mama, muss das sein?“), zum Picknicken („Juhu!“) oder zu Geocaching-Schätzen („Ich finde den Schatz!“ – „Nein, ich!“) zu radeln. Ein Elternteil blieb allerdings stets mit Jacob zuhause, weil gemeinsame Ausflüge mit dem Fahrrad nicht machbar waren.

Wie transportiert man also am besten kleine Kinder, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist? Fahrradsitze liegen als Möglichkeit auf der Hand. Es gibt verschiedene Modelle, die vorne oder hinten auf dem Fahrrad genutzt werden können. Wenn man allerdings picknicken möchte, drängt sich die Frage auf, wo man denn nun Picknicktasche und -decke unterbringen soll. Wie praktisch wäre es also, Kind und Gepäck transportieren zu können? Diese Überlegungen führten zu der Idee, einen Fahrradanhänger anzuschaffen.

Wenn ich über Neuanschaffungen nachdenke, befrage ich meist Freunde und nutze das Internet. Dort erfahre ich, dass es Anhänger gibt, die durch ein ausklappbares Vorderrad auch als Kinderwagen nutzbar sind. Einige werden auch als „zum Joggen geeignet“ angepriesen und manche schmücken sich mit „Komfort-Sitzsystem mit adaptivem Rückhaltesystem (easy-ARS)“, was sich auch dann gut anhört, wenn man keine Ahnung hat, was eigentlich gemeint ist. Eine gute Federung des Anhängers scheint mir zudem sinnvoll, schließlich möchte man ja auch über steinige Feldwege fahren können, ohne dass das Kind im Anhänger permanenten Erschütterungen ausgesetzt ist. Beim Kauf werden Modelle empfohlen, die ein TÜV-, GS- oder ein anderes offizielles Prüfsiegel aufweisen.

Der Mindestpreis für qualitativ gute Fahrradanhänger scheint bei etwa 300 Euro loszugehen. Ist es uns das wert? Was für die Anschaffung eines neuen Fahrradanhängers spricht, ist der hohe Wiederverkaufswert: Wer sich entscheidet, seinen nicht mehr benötigten Fahrradanhänger wieder loszuwerden, hat gute Chancen, ihn für einen Großteil des Ursprungspreises wieder zu verkaufen.

Ich stöbere in den gängigen Kleinanzeigenportalen herum. Schnell finde ich eine Reihe von gebrauchten Fahrradanhängern. „Hat leider reingeregnet“ oder „Müsste mal generalüberholt werden“ scheiden aufgrund von Schimmelphobie und von fehlendem handwerklichen Geschick aus. Schließlich finde ich ein Angebot mit einem gebrauchten Fahrradanhänger in gutem Zustand für etwas weniger als die Hälfte des Originalpreises.
„Kauf den Anhänger nur, wenn er wirklich noch gut aussieht“, weise ich meinen Mann an, als er zur Besichtigung fährt. Er kommt wieder mit einem soliden Fahrradanhänger in einem guten Zustand, für den wir rund die Hälfte seines Neupreises bezahlt haben.

Fahrradanhänger wiegen in der Regel zwischen 14 und 18 Kilogramm. Wenn man das Gewicht von ein oder zwei Kindern noch hinzuaddiert, zieht man ein beachtliches Gewicht hinter sich her. Das Fahrradfahren mit Anhänger ist deutlich anstrengender und ich fluche beim Bergauffahren regelmäßig. Nicht einfach ist auch das Fahren von engen Kurven, da es eine gewisse Gewöhnung erfordert, bis man den Wendekreis richtig einschätzen kann.
Jacob fährt gerne im Fahrradanhänger mit und bezeichnet ihn als sein Piratenschiff. Nur gelegentlich schimpft er, weil er nicht die Erlaubnis bekommt, den Anhänger an seinem Laufrad zu befestigen.

Ob nun herkömmlicher Kindersitz oder Fahrradanhänger – die Hauptsache ist, dass Kind und Elternteil sich wohl und sicher fühlen. Damit sind dann auch schon die perfekten Grundlagen für schöne Fahrradausflüge geschaffen.

Tipp:

Ein Fahrradanhänger ist sperrig und oft sehr breit. Es ist sinnvoll, vor dem Kauf zu prüfen, ob der Anhänger – wenn er in Haus oder Keller untergebracht werden soll – auch durch die Tür passt, bevor man hier eine böse Überraschung erlebt.

Ein Beitrag von Mandy Falke

Fotos: pixabay.com

Bienenvölker, Imker & Co

Wenn man sich ruhig auf dem Feldweg hinstellt und ganz leise ist, kann man ein gleichmäßiges Summen hören. „Das gehört zu den Bienenkästen da vorne“, sage ich zu meinem Sohn Max. Wir schauen gemeinsam rechts von uns in den Wald hinein und können dort etwa ein Dutzend Bienenkästen entdecken. Wenn wir unseren Blick über den Waldboden streifen lassen, entdecken wir auch vereinzelte Bienen.
„Stechen die eigentlich immer oder nur, wenn man sie angreift?“, möchte Max wissen.

Ich erkläre ihm, dass Bienen nur dann stechen, wenn sie sich bedroht fühlen oder angegriffen werden. Zum Beispiel dann, wenn jemand barfuß auf sie drauftritt. Oder wenn man aus lauter Panik vor einer Biene wild herumfuchtelt und sie somit verängstigt.

Sie stechen nicht einfach so und das wäre auch ganz schön dumm: Der Stachel einer Honigbiene bleibt nach dem Stich in der Haut stecken und wird aus dem Bienenkörper herausgerissen. Jede Biene kann nur einmal stechen und stirbt dann an den Verletzungen, die durch das Herausreißen des Stachels entstanden sind.

Sind Bienenstiche eigentlich gefährlich?

Max wurde im letzten Jahr von einer Biene in die Hand gestochen. Es tat sehr weh und wir haben eine aufgeschnittene halbe Zwiebel auf die Stelle gelegt. Das hat geholfen. Hinterher hat seine Hand gejuckt und die Einstichstelle wurde rot und dick. Wenn jemand allerdings allergisch reagiert, ist es notwendig, sofort einen Arzt zu kontaktieren.

Wie soll man mit einem Bienenstich umgehen?

Wenn keine Allergie vorliegt, muss man bei einem normalen Bienenstich nicht zum Arzt.
Zuerst sollte man prüfen, ob der Stachel in der Einstichstelle stecken geblieben ist. Dieser muss dann mit einer Pinzette entfernt werden. Anschließend kann man die Stelle kühlen. Dies hilft, weil sich so die Gefäße besser zusammenziehen. Dadurch wird der Schmerz etwas betäubt und das Gift kann sich nicht mehr so gut verbreiten. Eine Zwiebel, eine kühle Kompresse mit Quark oder der Trost eines lieben Menschen helfen dabei, dass der Bienenstich bald vergessen ist.

Sind Bienen nützlich?

Albert Einstein war ein intelligenter Physiker und sagte einst:
„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ Beinahe 80 % aller Nutz- und Wildpflanzen werden nämlich von der Honigbiene bestäubt. Gleich nach Rind und Schwein gilt sie hierzulande als das drittwichtigste Nutztier. Sie fliegt von Blüte zu Blüte und bestäubt die Pflanzen. Somit ist sie verantwortlich für eine große ökologische Artenvielfalt und gute Ernten.

Die Honigbiene ist daher kaum aus dem Leben der Menschen wegzudenken. Allerdings ist ihr Bestand seit Jahren in großer Gefahr: Im Jahr 2005 kam es in den USA zu einem Massensterben von 80 % aller Bienen. Auch in Deutschland waren in den vergangenen Jahren starke Rückgänge der Bienenvölker zu beobachten. Die Ursachen hierfür liegen vermutlich in der modernen Landwirtschaft und der damit verbundenen Monokultur, aber auch Krankheitserreger oder der Klimawandel können verantwortlich sein.

Jeder hat die Möglichkeit, Bienen zu helfen!

Auf der Seite www.bienenretter.de werden Tipps aufgeführt, was jeder aktiv tun kann, um die Bienen zu erhalten. Es wird zum Beispiel Folgendes empfohlen:
• Säe in deinem Garten oder auf deinem Balkon bienenfreundliche Pflanzen aus.
• Wähle Honig aus deiner Region, um regionale Imker zu unterstützen.
• Verzichte auf bienenschädliche Pflanzenschutz-, Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel wie zum Beispiel Pestizide.
• Biete Nistmöglichkeiten für Wildbienen.
• Werde Bienenpate.

Wie kann ich eine Biene eigentlich von einer Wespe unterscheiden?

Auf den ersten Blick kann man Bienen und Wespen leicht miteinander verwechseln. Wenn ihr jedoch genauer hinschaut, können euch einige Unterschiede auffallen:
Die Biene hat einen massigeren Köper und wirkt dicker als die Wespe. Außerdem ist die Biene bräunlicher, während die Wespe gelb-schwarze Streifen hat. Die Biene ist zudem behaarter als die Wespe.

„Der Hüter der Bienen“

Vielleicht habt ihr im Sommer auch schon mal so komisch aussehende Menschen gesehen, die in weißen Ganzkörperanzügen und mit einer großen Haube auf dem Kopf über die Wiesen streifen? Das waren dann sicherlich die sogenannten Imker. Die Aufgabe des Imkers ist es, sich ganzjährig um seine Bienen zu kümmern. Er regelt die Honigernte, achtet auf die Gesundheit der Tiere und darauf, dass diese im Winter ausreichend Futter zur Verfügung haben. Wenn es Imker nicht geben würde, könnten wir keinen Honig kaufen.

Ein Berufsimker muss die reguläre Imkereiausbildung in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb absolviert haben. Diese dauert drei Jahre.
Der Deutsche Imkerbund zählt aktuell 130 000 Imker mit insgesamt 840 000 Bienenvölkern. Die meisten Imker gelten als sogenannte Freizeitimker. Berufsimker gibt es nur rund 500.

Ist Honig eigentlich gesund?

Honig ist sehr süß und lecker, denn er enthält viel Zucker. Dennoch ist er sehr gesund und verfügt über mehr als 240 gesunde Inhaltsstoffe. Darunter finden sich zahlreiche Aminosäuren, Vitamine, Nährstoffe und Enzyme sowie sekundäre Pflanzenstoffe.

Honig wirkt auch antibakteriell und ist nicht nur auf dem Brötchen oder im Joghurt beliebt, sondern auch im Bereich der Naturheilkunde: Gegen Husten und Halsschmerzen ist er ein altbekanntes Heilmittel.

Honig ist somit sehr gesund, allerdings erst für Kinder ab zwölf Monaten. Bei Säuglingen ist die Darmflora das erste Jahr noch nicht ausgereift. Im Honig kann das Bakterium Clostridium botulinum enthalten sein, welches für Erwachsene unschädlich ist, aber für Säuglinge sehr gefährlich werden kann.

Wie kommt der Honig ins Glas?

Bienen saugen mit ihrem langen Rüssel den Nektar der Pflanze in ihren Honigmagen. Eine Biene muss etwa 200 Blüten anfliegen, bis dieser Magen komplett gefüllt ist.

An den Beinen der Biene bleiben dabei jeweils Blütenpollen haften – diese trägt die Biene dann zur nächsten Blüte weiter. „Bestäuben“ nennt sich das. Den Nektar füllen die Bienen anschließend in die Honigwaben. Wenn die Zeit reif ist, entnimmt der Imker die Waben. Diese kommen dann in eine Honigschleuder, aus welcher der Honig herausgeschleudert wird. Anschließend siebt der Imker den Honig noch, damit keine Wachsreste oder Fremdstoffe im Honig zurückbleiben.

Eine vegane Alternative zu Honig ist übrigens der sogenannte Löwenzahnhonig. Dies ist aber kein richtiger Honig, denn Bienen werden hierfür nicht benötigt. Löwenzahnhonig könnt ihr übrigens leicht selbst herstellen.

 

Du benötigst dafür:

• 1 kg Zucker
• 1 Zitrone
• 500 ml Wasser
• 150 g Löwenzahnblüten (das Löwenzahngrün wird nicht verwendet, weil es bitter schmeckt)

Die in Scheiben geschnittenen Zitronen, das Wasser und die Blüten werden für 30 Minuten gekocht und danach durch ein Sieb gepresst. Den Sud kochst du unter Hinzugabe des Zuckers für eine Stunde. Er sollte anschließend eine zähflüssige Konsistenz haben und sich leicht in Glasflaschen abfüllen lassen. Er schmeckt besonders gut als Süße für den Tee.

Es wird übrigens nicht nur der Honig der Bienen verwendet. Auch Bienenwachs, beispielsweise für Kerzen oder als sogenanntes Überzugsmittel E 901, ist ein Produkt, welches es ohne Bienen nicht gäbe. Auch Pollen, Gelée royale oder Propolis stammen von der Biene und gewinnen immer mehr an Popularität.

Interessierst du dich nun mehr für Bienen?

Auf der Seite des Deutschen Imkerbunds e. V. (www.deutscherimkerbund.de) kannst du dir einen Bienen-Bildschirmschoner für deinen Computer herunterladen oder ein Bienensummen für dein Handy. Du findest hier auch verschiedene interessante Poster über Bienen, die du dir herunterladen kannst – natürlich gratis.
Kindergärten und Grundschulen können sich hier auch Arbeitsmaterialien bestellen.

Ein Beitrag von Mandy Falke

Quellen: wikipedia.de, bee-careful.com, gewuenschtestes-wunschkind.de
Fotos: pixabay.com, pxhere.com

 

GPS-Tracking und Handys im Kinderalltag

GPS-Tracking und Handys im Kinderalltag

Stehen Sicherheit und Selbstständigkeit im Widerspruch?

„Hast du auch dein Handy dabei?“

frage ich meine 7Jährige Tochter Marie, bevor wir uns auf den Weg zur Schule machen. Noch vor wenigen Wochen führte das Thema Handy zu zahlreichen Diskussionen zwischen meinem Mann und mir.

Braucht eine Erstklässlerin tatsächlich ein Handy? Sollten wir ihr nicht mehr Selbstständigkeit zutrauen? Sind wir als Eltern nicht dafür verantwortlich, eine hohe Sicherheit unter Einbeziehung der persönlichen Entwicklungsstufen von Marie zu gewährleisten?

Insbesondere mich hat die negative Berichterstattung zu diesem Thema irritiert. Es war von Vertrauensverlust die Rede, wenn man die Möglichkeit, sein Kind über das Handy zu orten, nutzen würde und sogar von einem emotionalen Schaden, den Kinder dadurch erleiden könnten. Aber könnte man durch offene Gespräche nicht diesem Vertrauensverlust entgegenwirken?

Einige Tage später bat Marie darum, nach der Schule allein nach Hause gehen zu dürfen. Der Schulweg beträgt 1,4 km und führt an einer vielbefahrenden Straße entlang. Wir sind diesen Weg gemeinsam wochenlang abgegangen und ich traute Marie diesen Weg theoretisch zu. Es war eine Stunde nach Schulschluss, als Marie endlich zu Hause ankam. Sie war noch mit zu einer Schulkameradin gegangen. Ich möchte solche Situationen künftig gerne vermeiden.

Mein Mann und ich versuchen uns einen Überblick über die Möglichkeiten des GPS-Tracking zu verschaffen:

Online findet man einige Geräte mit teilweise großen Preisunterschieden und unterschiedlichen Funktionen. Richtig ausgereift schien uns keines der Geräte zu sein und auch die Rezensionen bestätigten unseren Eindruck. Beim Kauf von manchen Trackern muss zwingend ein dazugehöriges kostenpflichtiges Abo abgeschlossen werden, um die Trackingfunktion auch nutzen zu können. Teilweise beklagen sich die Eltern darüber, dass sogenannte Notfallknöpfe nicht funktionieren oder die Geräte einfach während des Unterrichtes anfangen laut zu piepen. Wir finden kein Gerät, welches unseren Bedürfnissen wirklich zu entsprechen scheint.

„Ich habe noch ein altes Handy von mir herumliegen“, meint mein Mann schließlich. „Hier kann ich alle Funktionen ausschalten, außer die GPS-Ortung und Anrufe an ausgewählte Personen.
Nur am Rande sei erwähnt, dass er auch die Kamerafunktion nicht ausschalten konnte, weswegen Marie, seit sie das Handy zu ihrem 7. Geburtstag geschenkt bekam, Fotos von allen Familienmitgliedern macht und sie mit lustigen Elementen wie Hasenohren oder Elefantenrüsseln versieht.

Marie nimmt nun morgens ihr stummgeschaltetes Handy mit in die Schule.

„Das musst du immer im Schulranzen lassen“, sage ich ihr, weil Handys in der Schule eigentlich verboten sind. Wenn etwas Wichtiges ist, hat sie die Möglichkeit mich oder meinen Mann anzurufen. Ihrem Wunsch, auch die Telefonnummern ihrer Freundinnen freizuschalten, sind wir noch nicht nachgekommen und planen das für die kommende Zeit auch nicht.

Durch die GPS-Funktion ihres Handys können wir auf unseren Geräten mit einem Klick und Blick erkennen, wo sie sich befindet.

Uns ist diese Sicherheit wichtig. Marie ist verlässlich und ich vertraue ihr und traue ihr die eigenständige Bewältigung von Situationen zu. Ich möchte sie auch ermutigen, eigene Wege im Leben zu gehen. Es sind für mich aber durchaus Situationen vorstellbar, in denen es nicht nur beruhigend, sondern auch notwendig sein kann, dass wir wissen, wo sie sich befindet und sie uns im Notfall auch erreichen kann.

Hätte Marie ihr Handy nicht, würden wir sie derzeit noch nicht regelmäßig allein den Weg nach Hause gehen lassen. Durch die GPS-Funktion ihres Handys können wir ihr nun Freiheiten eingestehen, die ohne diese Möglichkeit derzeit nicht mit unserem verantwortungsbewussten Elternsein vereinbar wären.

Einen Vertrauensverlust sehe ich durch diese Anwendung nicht. Zumal der technische Fortschritt einfach diese Möglichkeiten bietet, deren Vor- und Nachteile jede Familie für sich individuell diskutieren muss.

 

Vor einer Woche kam mir eine aufgewühlte Mutter einer Klassenkameradin unserer Tochter entgegen. Ihre Tochter war nicht von der Schule nach Hause gekommen.
Es stellte sich heraus, dass sie etwas im Klassenraum vergessen hatte, zurücklief und in der Folge den Bus verpasste.
„Hast du schon mal überlegt, ob es für euch sinnvoll sein könnte, ihr ein Handy zu kaufen?“, fragte ich.

Ein Beitrag von Mandy Falke

Fotos: Privat Familie Falke, Tech Ching Leong_123rf.com